PR TB 176 Spion Der Sternenmacht
kehrte ich hierher zurück.
Nun befahre ich wieder die Route zwischen Salinger und Pindar - und
einige andere. Die Spur des Statthalters habe ich bis heute nicht
gefunden. Aber wenn er wirklich zum Bündnis gehört, dann
bin ich in diesem Augenblick näher am Ziel, als ich es je zuvor
war."
Sanssouq betrachtete ihn aufmerksam. Es bestand für ihn kein
Zweifel, daß er eine wahre Geschichte gehört hatte.
Schaander war in der Tiefe seiner Seele verletzt worden. Er suchte
nach den Spuren des Statthalters - und wehe diesem, wenn er sie je
fand!
Es störte Sanssouq nicht, daß er in diesem Spiel eine
überaus wichtige und wahrscheinlich für ihn selbst höchst
unangenehme Rolle spielte, auf die einzugehen der Springer bislang
noch nicht für notwendig befunden hatte. Es entsprach der
Mentalität des Händlers, daß er die Rede auf
unangenehme Dinge, in die er einen ändern verwickelte, erst dann
brachte, wenn es sich nicht mehr umgehen ließ.
„Was wurde aus dem Experiment des Statthalters?" fragte
Sanssouq und bemühte sich, den Gegenstand seines Interesses
nicht allzu deutlich vor seine Augen treten zu lassen, weil ihm sonst
übel geworden wäre.
„Es mißlang", antwortete Schaander knapp. „Um
so sinnloser war der Tod!"
Sanssouq nickte.
„Du hast den Namen deiner Schwester nicht erwähnt",
sagte er. „Wie hieß sie?"
Schaander lächelte schmerzlich.
„Yhoi-Zao."
*
Die Drohung, die Seepra dorn Qett dem Befehlshaber der Sektion
Hesiod gegenüber ausgesprochen hatte, war anscheinend nicht auf
unfruchtbaren Boden gefallen. Denn schon nach kaum einer Stunde bekam
der Herr des Bündnisses von diesem Mann zu hören.
„Es gibt nur einen Augenzeugen", berichtete er. „Er
war etwa zwei Kilometer von der Versuchsstation entfernt, als das
Ereignis stattfand. Er sagt aus, es sei ein Schwärm von schweren
Gleitern unmittelbar über ihn hinweggeflogen und im Hof der
Station gelandet. Sie fielen ihm auf, weil sie keinerlei
Positionslichter trugen."
„Wenn sie keine Lichter hatten und er zwei Kilometer
entfernt war, wie konnte er dann sehen, daß sie auf dem Hof der
Station landeten?" wollte Seepra dom Qett wissen.
„Der Hof wird von zwei Sonnenlampen beleuchtet",
antwortete der Chef der Sektion Hesiod. „Unser Augenzeuge sah
deutlich, wie die Fahrzeuge innerhalb des Lichtscheins, und zwar
hinter der Hofmauer, niedergingen. Kurze Zeit später hörte
er Explosionsgeräusche. Die Sonnenlampen fielen aus, nur die
Notbeleuchtung brannte noch. Über dem Gebäude wurde
rötlicher Feuerschein sichtbar. Der Augenzeuge behauptet, die
Gleiter seien dann noch einmal über ihn hinweggeflogen, etwa
zehn Minuten später."
„Nur weiter!" drängte Seepra dom Quett. „Wie
sieht es in der Versuchsstation aus?"
„Sie ist zerstört, Herr", antwortete der Chef der
Sektion Hesiod. Er erwartete jeden Augenblick einen der
unkontrollierten Wutausbrüche, für die Seepra dom Qett
berüchtigt war. Aber in diesen Minuten hatte der Herr des
Bündnisses sich ausnahmsweise unter Kontrolle. Der Sektionschef
fuhr fort: „Zwei Explosionen haben einen Großteil des
Inventars und vor allen Dingen die zentrale Kontrollstation zerstört.
Leider sind auch unsere Leute zu Schaden gekommen. Alle Roboter sind
ausgefallen und müssen ersetzt werden. Wir fanden drei unserer
Leute tot."
„Tot!" brüllte Seepra dom Qett. „Was ist mit
Kuligaar?"
„Kuligaar und Ruurness sind spurlos verschwunden. Es gibt
keine Augenzeugen -außer dem einen, von dem ich sprach und der
natürlich nicht weiß, was im Innern der Station vor sich
ging."
Seepra dom Qetts Gesicht war eine Fratze der unbeherrschten Wut.
Es fiel ihm schwer, im normalen Tonfall zu sprechen.
„Sonst noch Hinweise?" fragte er.
Der Befehlshaber der Sektion Hesiod hätte um ein Haar einen
Jubelruf ausgestoßen. Er hatte dem Herrn des Bündnisses
alle schlechten Nachrichten überbracht, ohne beschimpft worden
zu sein. Jetzt aber hatte er nur noch vorteilhafte Dinge zu sagen.
„O ja, Herr", antwortete er. „Es gibt einen
Hinweis, der zunächst unwichtig aussah, sich aber bei näherem
Hinsehen..."
„Fasele nicht!" schrie Seepra dom Qett ihn an. „Worum
handelt es sich?"
„Eine der Kontrollstellen des Raumhafens Sappho bemerkte
rein zufällig einen Schwärm schwerer Gleiter, der sich im
Anflug auf das Startfeld befand. Ein Ingenieur wurde neugierig und
hörte den Funkverkehr zwischen den Gleitern und einem
Händler-Raumschiff ab. Von den Gleitern her wurde beim Schiff
angefragt, ob
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