PR TB 176 Spion Der Sternenmacht
Qarpoo startbereit sei."
„Und...?"
„Qarpoo bejahte die Frage."
„Was nützt mir das?" donnerte Seepra dom Qett.
Aber der Sektionschef war mit Gebrüll nicht mehr zu
beeindrucken. Er kannte den Wert des Triumphs, den er sich bis zum
letzten Augenblick aufgehoben hatte.
„Qarpoo ist der Erste Offizier an Bord eines
Springer-Schiffs namens YHOI-ZAO", sagte er triumphierend. „Das
Schiff gehört einem Händler namens Schaander ten Csy. Er
fliegt unter anderem die Route Pindar-Salinger."
Der Sektionschef kam nicht so richtig in den Genuß seines
Triumphs. Vor seinen Augen wurde Seepra dom Qett leichenblaß.
Sein Mund bewegte sich. Er wollte etwas sagen, aber kein Laut kam
über seine Lippen. Er winkte matt mit der rechten Hand, dann war
die Verbindung unterbrochen.
*
Nahezu dieselbe Information erhielt um fast dieselbe Zeit
Hotrenor-Taak, der Verkünder der Hetosonen. Sein
Verbindungsmann, Ankhor Laa, hatte zwar auf Pindar nicht denselben
direkten Zugriff zu Informationen wie die Konkurrenz vom Bündnis.
Dafür aber war Ankhor-Laa mit Geräten und Mitteln
ausgestattet, die es ihm ermöglichten, diesen Nachteil
weitgehend wieder wettzumachen.
Auch Ankhor-Laa hatte von dem Radiokomspruch gehört, der etwa
eine halbe Stunde vor dem Start eines Raumschiffs namens YHOI-ZAO von
einer der Kontrollstellen des Raumhafens empfangen worden war. Auch
Ankhor-Laa hatte seinen Informationsbeschaffungsmechanismus in
Betrieb gesetzt und erfahren, daß ein Springer namens Qarpoo
als Erster Offizier auf der YHOI-ZAO fungierte. Die YHOI-ZAO stand
also mit dem Überfall auf die Staatliche Versuchsstation für
Hyperchemie wahrscheinlich in Verbindung.
Dies übermittelte Ankhor-Laa dem Verkünder der
Hetosonen.
Hotrenor-Taak hörte den Bericht mit großer
Aufmerksamkeit.
„Die Angelegenheit muß auf jeden Fall weiter verfolgt
werden", sagte er, als sein Spezialist geendet hatte. „Sorge
dafür, daß genug Fachkräfte zur Verfügung
stehen, die auf Sanssouq und die YHOI-ZAO angesetzt werden können.
Gegebenenfalls wird die ganze Angelegenheit der Zuständigkeit
des Bündnisses offiziell entzogen. Ich bin sogar fast sicher,
daß dies in nächster Zeit geschehen wird."
Man sah Ankhor-Laa an, daß er gerne gefragt hätte,
woher Hotrenor-Taak diese Sicherheit nahm. Aber aus lauter Respekt
vor dem Verkünder der Hetosonen getraute er sich nicht, die
Frage zu stellen. Hotrenor-Taak befriedigte seine Neugierde aus
eigenem Antrieb.
„Es scheint mir, daß das Bündnis sich da mit
Leuten eingelassen hat, die weit über dem Niveau der normalen
Aufrührer, Rebellen und Umstürzler stehen. Wer, sagst du,
ist der Kommandant der YHOI-ZAO?"
„Ein Händler namens Schaander ten Csy. Eine seiner
ständigen Routen ist die zwischen Pindar und Salinger."
„Diesen Schaander meine ich in erster Linie!" betonte
Hotrenor-Taak. „Ich weiß nicht, ob er zu Sanssouqs
Hintermännern gehört oder nur in ihrem Auftrag handelt. Auf
jeden Fall scheint er im Begriff, dem Bündnis eine Falle zu
stellen."
„Woran erkennst du das, Erhabener?" erkundigte sich
Ankhor-Laa, dessen Wißbegierde inzwischen der Ehrfurcht den
Rang abgelaufen hatte.
„Der Name Qarpoo wurde ohne Zweifel ganz bewußt in den
Radiokomspruch eingearbeitet", antwortete der Verkünder.
„Der, von dem der Spruch stammt, legte Wert darauf, daß
man ihn mit der YHOI-ZAO in Verbindung bringt. Ich bin ganz sicher,
daß Schaander ten Csy das Bündnis bewußt auf seine
Spur lenkt. Zum Thema Schaander ten Csy: Es ist wichtig, daß
wir etwas über den Hintergrund dieses Mannes erfahren. Womöglich
gibt es in seiner Vergangenheit etwas, was ihn zum natürlichen
Gegner des Bündnisses macht. Vielleicht läßt er sich
sogar zu
einem Handel überreden: wir befriedigen seine Ansprüche
gegenüber dem Bündnis, welcher Art sie auch immer sein
mögen, und er liefert uns dafür Sanssouq aus."
Voller Ergebenheit machte Ankhor-Laa die Geste der Zustimmung.
„Es wird alles so geschehen, wie du es wünscht,
Erhabener", erklärte er.
*
Es kam zu einer zweiten Aussprache zwischen Schaander und
Sanssouq. Wiederum war es der Springer, der seinen Passagier in
dessen Kabine aufsuchte.
„Ich wunderte mich, daß du noch nicht zu mir gekommen
bist, um dich zu beklagen", sagte Schaander.
„Worüber? Daß du mich als Köder für
deinen Feldzug gegen das Bündnis benützt?" fragte
Sanssouq lächelnd.
„Ich wußte, daß deine Klugheit unübertrefflich
ist!" rief Schaander. „Du hast mich durchschaut!
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