PR TB 178 Der Sonnentoter
wenn wir Rhodan erst
einmal befreit haben", stellte Tekener fest. Er wandte sich den
Gefangenen zu und schaltete den Translator wieder ein. Er hatte das
Gerät ausgeschaltet, weil er nicht wollte, daß die
Sankanerjedes Wort ihrer Diskussion verstanden.
„Wo ist unser Mann?" fragte er. „Wo wird er
gefangengehalten?"
„Das bleibt unser Geheimnis", antwortete der Sankaner.
„Geben Sie ihm die Wahrheitsdroge", forderte Preyn
Davis. Tekener schüttelte den Kopf. „Das wäre gegen
unsere Vereinbarung", sagte er. „Wir werden Perry auch so
finden."
„Nein, nein, so geht das nicht", sagte Hernan Aaron.
„So sehen Sie immer noch aus wie ein Terraner im Federkleid
eines Sankaners. Jeder Sankaner würde Sie sofort als Maskierten
erkennen."
Ronald Tekener drehte sich um. Durch die seidenfeinen Federn vor
seinen Augen konnte er Hernan Aaron und die anderen Wissenschaftler
kaum sehen. Er befand sich in der Maskenbildnerei der FREEDOM. Diese
Abteilung stand unter der Leitung des USO-Offiziers Bill Coon, der
sich auf nichtterrestrische Masken spezialisiert hatte.
„Sehen Sie", sagte Aaron. „Die Sankaner strecken
den Kopf stets ein wenig vor, lassen die Schultern ebenfalls leicht
nach vorn hängen und drehen die Handflächen grundsätzlich
nach hinten. Dabei krümmen sie die Finger ein wenig. Es gilt als
unhöflich, einem anderen die ausgestreckten Finger zu zeigen.
Sankaner heben die Füße nicht, wenn sie gehen, sie
schieben sie mehr über den Boden, ohne sie allerdings schleifen
zu lassen."
Der Ethologe ging aufRonald Tekener zu und demonstrierte ihm die
typische Körperhaltung der Sankaner. Der Aktivatorträger
erkannte sofort, daß Aaron recht hatte. Nun gelang es ihm
mühelos, einen Sankaner zu kopieren.
„Das ist es", rief Aaron begeistert.
„Dann wollen wir nicht länger warten", sagte
Tekener. „In drei Stunden wird es hell. Bis dahin müssen
wir Perry gefunden haben."
Bill Coon, der Maskenbildner, kam zu ihm und rückte seine
Kleidung zurecht, die aus einem groben Stoff bestand.
„Sie müssen darauf achten, daß der Translator
nicht zu sehen ist", bemerkte er. „Solange Sie sich nach
vorn beugen, ist alles in Ordnung. Wenn Sie sich aufrichten, spannt
sich der Stoff zu sehr, und man kann alles sehen."
„Ich werde darauf achten", versprach der
Aktivatorträger. Zusammen mit Hernan Aaron verließ er den
Raum. Über Fließbänder eilten die beiden Männer
zu einem Hangar. Als sie diesen betraten, hoben drei Offiziere, die
einen Gleiter bewachten, ihre Energiestrahler.
„Stop, ihr beiden", rief einer von ihnen. „Keinen
Schritt weiter."
„Ihr glaubt doch nicht, daß ihr euch einfach so
verdrücken könnt, eh?" fragte ein anderer. „Ach,
du meine Güte", sagte Hernan Aaron. „Daran habe ich
überhaupt nicht gedacht. Sie etwa, Ronald?"
„Allerdings", entgegnete Tekener. „Sie haben Ihre
Sache gut gemacht, meine Herren. Aber jetzt zur Seite. Wir haben es
eilig."
„Was, Sie sind es, Sir?" fragte der dritte Offizier
verblüfft. „Ich habe Sie nur an Ihrer Stimme erkannt."
Die Wachen traten zur Seite. Staunend beobachteten sie Tekener und
Aaron, die wie echte Sankaner aussahen. Der Aktivatorträger
setzte sich ans Steuer des Gleiters. Die Schleuse öffnete sich,
und die Maschine glitt mit hoher Beschleunigung hindurch.
Einige Minuten später schaltete Tekener die Ortungsgeräte
ein. Auf dem Ortungsschirm zeichneten sich zahlreiche Objekte ab, die
über der sankanischen Stadt schwebten. Es waren Kampfgleiter,
die mit einsatzbereiten Bodentruppen besetzt waren.
Tekener führte die Maschine bis in die Nähe des
Krankenhauses, aus dem Perry Rhodan entführt worden war. Hernan
Aaron breitete eine Fotokarte auf seinen Knien aus. Er beleuchtete
sie mit einer kleinen Lampe.
„Hier ist das Krankenhaus", sagte er und legte den
Zeigefinger auf die Karte. „Dies ist der Tunnel, der hier am
Parkplatz mit dem Holztor endet. Hier verliert sich auch die Spur
Rhodans. Infrarotaufnahmen haben ergeben, daß zum fraglichen
Zeitpunkt kein Soyta von hier aus gestartet ist. Daraus haben wir
geschlossen, daß Rhodan entgegen anfänglicher Annahmen
doch durch das Kanalsystem weitergeleitet worden ist."
Er fuhr mit dem Finger auf der Karte entlang.
„Danach könnte er in diesem Bereich sein." Aaron
fuhr das Seitenfenster herunter und blickte nach unten. „Wir
sind etwa hundert Meter davon entfernt. Fliegen Sie östlich."
Tekener ließ den Gleiter in der angegebenen Richtung
weiterschweben.
„Okay. Das
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