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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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flog der Inhalt der großen
Schöpfschalen in Luv über Bord.
    Kämpft! Nicht nachlassen] schrie der Logiksektor.
    Wir alle kämpften. Es ging um das Schiff und um unser Leben.
Unsichtbar lauerten die Haie unter uns - oder die Klippen vor uns.
Ich hatte keinerlei Befürchtungen, daß wir an den Felsen
zerschellen würden, denn wir kamen kaum von der Stelle. Unsere
Anstrengungen verhinderten nur, daß sich das Schiff quer zu den
Wellen stellte und daß wir um gewaltige Distanzen abgetrieben
wurden. Hoffentlich wußten die Steuerleute der anderen Schiffe,
was zu tun war. Ein solcher Sturm konnte eine Flotte so schnell und
gründlich vernichten, als habe es sie niemals gegeben.
    Wir rangen mit den entfesselten Naturgewalten, als ob es ein
direkter Feind des Nillands gewesen wäre.
    Die Männer ruderten, obwohl den meisten von ihnen
sterbenselend war.
    Diejenigen, die das Wasser und den Sand ausschöpften,
arbeiteten wie die Besessenen. Ihre braunen, dampfenden Körper
hoben und streckten sich, die Schalen versuchten, möglichst
viele von dem sandigen Brei zu fassen, und das meiste davon flog
tatsächlich über Bord.
    Der Ausguck, der vor dem Bug angebunden war, schien noch zu leben.
Aber es gab keine Möglichkeit, ihm zu helfen. Die Taue hielten
ihn, und hin und wieder sahen wir, daß er Bewegungen mit Armen
und Fingern machte.
    Wir hatten jedes Gefühl dafür verloren, wie lange wir
uns gegen die Verlängerungen des Ruders stemmten und wie viele
Schläge uns die Balken versetzten.
    Ohne viele Variationen wiederholten sich immer dieselben
Bewegungen, die gleichen Gefahren.
    Die Gefahr, daß der Sturm unter den Schiffskörper fuhr
und der Sog an Deck die HATHOR hochkippte und einfach umwarf, wurde
jedesmal größer, wenn wir die heranrollende Woge in
gerader Fahrt schnitten.
    Kamen wir in beängstigend schräger Lage, weit nach Lee
überkrängend, die Wogenberge hoch, drohte das Schiff
einfach umzukippen. Die HATHOR hatte wie alle anderen Schiffe zwar
einen stabilen Kiel, aber der Tiefpunkt lag nicht tief genug und
wurde durch das große, klatschnasse Segel noch weiter
heraufgesetzt.
    Nach einiger Zeit erfuhren wir alle eine Art innere Wandlung. Wir
vergaßen, daß wir alle einen großen Mechanismus
bildeten, dessen einzelne Teile reibungslos funktionieren mußten,
um dieses gefährdete System ans Ziel zu bringen. Unser Ziel war,
den Sturm zu überstehen und sein Ende zu erleben. Alles, was
nachher kam, schien uns ein Kinderspiel gegen dieses Inferno. Wir
wurden von der tobenden Umgebung ausgeschlossen, verkrochen uns
förmlich in uns selbst und schufteten verbissen weiter,
automatisch, ohne zu denken.
    Es stürmte ohne Unterlaß, aber in einzelnen,
verschieden langen Stößen. Das Universum bestand nur noch
aus Gischt, einem irrwitzigen Heulen und der Front der Wellen, die in
endloser Folge gegen uns anrollten. Der Himmel hing tief über
dem Wasser und bestand aus wirbelndem Sand. Wir brauchten nur die
Hand auszustrecken, und die Handfläche war voller Sand. Um uns
waren mehr Gischt und Sand als Luft. Das Atmen wurde zur Qual, die
Hitze nahm immer noch zu, und unsere Körper begannen
auszutrocknen. Nicht für Sekunden gab es eine Lücke in dem
Sandmeer, wir vermochten nur noch würgend Atem zu holen und
spuckten ununterbrochen Sand. Es gab nichts, an dem wir uns
orientieren konnten. Selbst der unmittelbare Nachbar oder ein Tau,
das sich losgerissen hatte und wie die Schnur einer Peitsche
umhergeschleudert wurde und tiefe Striemen dort riß, wo es
unsere Haut traf - sie bedeuteten nichts mehr.
    Wir kämpften nur noch um das persönliche Überleben,
und, ohne daß wir es wußten oder bewußt taten, für
die HATHOR.
    War es eine Stunde, waren es fünf Stunden - wer weiß?
    In diesem Halbdunkel voller Brecher, die über uns
zusammenschlugen und an jedem Teil des Schiffes zerrten, verloren wir
jegliches Zeitgefühl.
    Plötzlich taumelte ich nach vorn.
    Das Schiff schlingerte mit schwerfälligen Bewegungen einen
Wellenberg hinunter, und es war das Nachlassen der starken Schläge
gewesen, das mich aus meiner inneren Erstarrung gerissen hatte. Ich
blinzelte mit entzündeten Augen, dann sah ich vor uns ein
großes, ovales Feld kleiner, lustig springender Wellen, die
winzige Schaumkämme trugen. Das nächste war der Schmerz,
der schlagartig am ganzen Körper ausbrach. Der starke Schock
brachte mich halbwegs zur Besinnung.
    Ich schnappte nach Luft.
    Sie war warm, aber sauber und gut. Es war wie das Auftauchen aus
großer Tiefe,

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