Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
klappernd in die Halterungen, Ipuki hinter
mir sagte:
    „Alles in Ordnung mit mir, Atlan. Aber ich glaube, mein Arm
ist ausgerenkt!"
    Ich wirbelte herum, starrte ihn an und sagte kurz:
    „Warte noch etwas. Gleich werde ich dir helfen!"
    „Gut."
    Zakanza sprang an mir vorbei, klammerte sich an Tauwerk, Rahen und
die Schlingen der Riemenschäfte. Er überholte Ne-Tefnacht,
hielt ihren Arm und erreichte den Bug. Ich deutete dorthin und fuhr
fort:
    „Die Riemen sind im Schiff. Hier, seht die entschlossenen
Helfer, die bereits das Segel hochziehen. Es ist naß und daher
schwer. Helft ihnen. Koch! Wo ist der Koch!"
    Ptah-Sokar hustete würgend und rief dann heiser:
    „Ich treibe ihn sofort mit Fußtritten hinauf. Ich muß
nur noch vorher die Bierkrüge aufbrechen."
    Hoffentlich waren sie nicht schon vom Sturm aufgebrochen worden.
Aber wie durch ein Wunder hatten der Sand und das Stroh, in die sie
verpackt waren, die Stöße abgefedert. Ptah öffnete
fünf Krüge und nahm aus den beiden ersten einen tiefen,
genußvollen Schluck, dann reichte er sie weiter. Die Ruderer
begannen erste Zeichen von Begeisterung zu zeigen, besonders
diejenigen, die gerade tranken. Ich sah einige Sekunden lang zu,
beobachtete die Aktivität von Zakanza und Tefnacht und reichte
dann dem Koch die Hand, der sich den Niedergang hochstemmte.
    „Herr?" fragte er. Sein Gesicht und sein Körper
waren ebenso gezeichnet wie wir alle.
    „Du bist jetzt wichtiger als ich, Freund Chutaui!"
    Er hielt sich nur mühsam auf den Beinen. Seine Schultern
sackten nach vorn, aber sie strafften sich wieder, als ich grinste.
    „Wie kann das sein, Atlan-Horus?" fragte er.
    Hebe den Kopf. Sieh nach Nord! zischte der Logiksektor.
    Ich sah weit entfernt, wie ein Segel immer größer
wurde. Das nächste Schiff der Flotte! Sie hatten überlebt!
Mindestens ein Schiff! Ich ließ mir nichts anmerken und
bändigte meine Freude. Dann sagte ich:
    „Versuche, ein Feuer zu machen, unten, neben dem Mast. Man
soll dir helfen. Und dann nimm Wasser, Fleisch, die getrockneten
Teile der Eier, nimm Würze und deine Kräuter und mache eine
heiße Suppe für fünfzig Männer, so wie du sie
gekocht hast, ehe wir die Schiffe ins Wasser zogen, oben, am Ende des
alten Handelswegs des Henenu. Tue es für mich, koche es für
uns alle. Wir werden niemals wieder bis nach Punt eine solche Marter
zu überstehen haben. Das soll die letzte Arbeit sein, dann legen
wir uns alle nieder und schlafen. Erfüllst du mir diese Bitte,
Chutaui?"
    Er senkte den Kopf, dann riß er sich zusammen und erwiderte:
    „Herr, wenn die Glut noch lebt und die Holzkohle nicht in
Wasser schwimmt, dann will ich dies tun, so gut ich es vermag."
    Ich legte meine Hand auf seine Schulter und murmelte:
    „Das Leben besteht aus guten und schlechten Tagen. Dies war
ein schlechter. Mache, daß morgen ein guter Tag ist."
    „Ja, Herr!"
    Er stolperte davon. Ich wußte, daß er tun würde,
was nur irgend möglich war. Inzwischen war durch die erzwungene
Beschäftigung der erste Schock überwunden worden. Sie
schleppten den Mann, der im Bug die Felsen ausgesungen hatte, am
Segel vorbei und unters Achterdeck. Das Segel wurde gesetzt. Ptah
sorgte dafür,
    daß der Mann seine Fanfare aus dem Sandgemisch im Kielraum
holte, säuberte und die entsprechenden Signale gab. Die Antwort
klang weniger ermutigend:
    Eins. Alles in Ordnung. Eins-Eins-Eins-Eins. Flotte unvollständig.
    Es bedeutete: An Bord keine besonderen Schäden. Aber wir
haben die Sichtverbindung zu anderen Schiffen verloren. Ich ordnete
an, daß man Eins-Eins-Eins blasen sollte; wir hatten
verstanden. Und dann noch einmal Eins.
    „Nichts ist in Ordnung!" murmelte ich und sah, daß
neben dem Mann vom Ausguck jetzt auch Ipuki lag, unser meisterlicher
Steuermann. Schnelle Hilfe war lebensnotwendig. Ich öffnete
meine wasserdichten Taschen, verdeckte die beiden Körper mit
meinem Rücken und suchte einige der letzten Medikamentenkapseln
hervor. Der Steuermann würde nachher verarztet werden; zuerst
schoß ich ein aufbauendes, kreislauf-stabilisierendes Präparat
in die Vene des Ausgucks, dann ließ ich seinen Körper mit
Wasser waschen, einölen, sprühte ihn mit einem
Breitbandantibiotikum ein und flößte ihm einen halben
Liter aufbauendes Konzentrat ein. Als ich merkte, daß die
Medikamente eingriffen, zog ich meinen Lähmstrahler und feuerte
einen exakt dosierten Schuß ab. Der Mann würde
vierundzwanzig Stunden lang schlafen, und nach dem Aufwachen würde
er sich wie

Weitere Kostenlose Bücher