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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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neugeboren fühlen, wenn auch total geschwächt.
Dann wandte ich mich Ipuki zu.
    „Schreie, wenn es weh tut!" murmelte ich.
    Ich tastete seinen Arm, seine Schulter und Brust ab und
lokalisierte eine Zerrung, mehrere schwere Blutergüsse, aber
kein verrenktes Gelenk. Ich zögerte lange, dann gab ich ihm eine
schmerzlindernde Injektion mit der Preßluftinjektionsspritze.
Eine zweite Injektion folgte. Ich wußte, daß mein
Zellschwingungsaktivator ein rätselhaftes Ding war. Einerseits
brachte er mich um, wenn ich ihn längere Zeit nicht unmittelbar
am oder im Körper trug, andererseits glaubte ich zu wissen, daß
er auch auf andere Menschen heilende Wirkung ausübte, aber nur
dann, wenn ich es ausdrücklich wünschte. Möglicherweise
glaubte ich das Falsche - aber er schadete sicherlich nicht. Ich nahm
also den Brustschmuck ab und legte ihn auf die Brust des Steuermanns.
    „Halte diesen Schmuck fest, bis du schläfst. Aber
schlafe nicht ein, bevor ich dir nicht eine Schale von Chutauis
Wundersuppe bringe. Der Zauber des Schmuckes wird dir helfen!"
    „Danke!" murmelte er gähnend. Die Medikamente
wirkten. Ich kroch wieder aus dem Verschlag heraus, sah, daß
das Segel aufgezogen und vom steifen Wind gefüllt und daß
Zakanza am Ruder lehnte.
    „Schaffst du es allein, Zakanza?" rief ich.
    „Ich bin ganz sicher!" Er nickte, aber die Zeichen der
Erschöpfung waren unverkennbar.
    Ich war der wichtigste Mann an Bord. Auf meinen Befehl geschah
alles oder unterblieb dieses oder jenes. Ich hatte noch niemals mit
Gewalt geherrscht, und auch auf diesem Schiff würde die
Mannschaft für mich durchs Feuer gehen, wenn ich ihre
Freundschaft hatte. Ich nickte Zakanza zu, kletterte hinunter und
schrie in die Richtung des Bugs:
    „Ptah! Mich hast du vergessen, wie?"
    Er war noch immer damit beschäftigt, dreierlei Dinge zu
organisieren: das Ausschöpfen des Schiffes, die Verteilung des
Bieres und die Herstellung von Ordnung unseres wertvollen
Tauschgepäcks. Drei, vier Männer halfen dem Koch; es schien
zu funktionieren, was ich angeordnet hatte. Ich begann mit einem
„Rundgang".
    „Entschuldige, Horus des Horizonts! Ich komme sofort."
    Er riß einem der letzten Ruderer den Krug von den Lippen,
schüttelte ihn und lauschte daran, gab ihn mit verachtungsvoller
Miene zurück und schnitt mit seinem Dolch das Wachssiegel eines
weiteren Kruges auf. Dann trank ich, und dieses Bier schmeckte wie
der beste Wein aus Byblos. Chutaui rief:
    „Herr! Das Feuer wird brennen. Die gute Suppe wird gekocht
werden. Alles wird gut werden."
    Ich nickte dem Koch zu; Bier lief aus meinen Mundwinkeln. Die
HATHOR machte gute Fahrt und lief ruhig durch das Wasser. Es stank
noch immer nach Erbrochenem, aber sie schaufelten mit Schalen und
kehrten mit Reisigbesen den dreieckig geschnittenen Kielraum sauber.
Wir hatten es überstanden.
    Abenddämmerung: Ein unbegreiflicher Friede war über die
LOB DER HATHOR gefallen. Wir alle saßen da, tranken Wasser,
aßen Brotfladen und löffelten die Suppe aus Tonschalen.
    Ihr erster Vorzug bestand darin, daß sie kochend heiß
war. Der zweite war, daß Chutaui gedörrtes Fleisch,
getrocknetes Eiweiß und Eigelb, sein mythologisches Spektrum
von trockenen Kräutern und Gewürzen, geschrotete
Weizenkörner und einige Becher Bier dazu verwendet hatte, eine
hervorragende Nach-dem-Sturm-Suppe zu kochen; sicher nicht weniger
als dreißig Liter. Man mußte das Schmatzen von uns allen
bis hinüber zum Gebirge hören. Bier, Müdigkeit, Suppe
und das Gefühl, alles überstanden zu haben, versetzte die
gesamte Mannschaft in eine gezügelte Euphorie. Irgendwann würden
wir mit den anderen Schiffen zusammentreffen, irgendwann - bald? -
würden wir die Meeresenge passieren, irgendwann würden wir
die Schiffe auf einen Sandstrand hinaufziehen und wieder zu
Landbewohnern werden. So wie damals. DAMALS? Eine Erinnerung, die
schlagartig verging, als ich ihr nachforschte.
    Eine Stunde, nachdem der letzte verbrannte Bodensatz aus dem
riesigen Tontopf geschabt und die Glut wieder in dem Krug verwahrt
worden war, schliefen wir.
    Überall war Nässe. Ich trug wieder meinen Halsschmuck
mit dem lebenswichtigen Gerät, auf feuchten Fellen lagen
Ne-Tefnacht und ich unter Deck. Ich hoffte, daß Zakanza nicht
einschlief und daß Nitokras, Ptah-Sokar und Nebamum rechtzeitig
erwachten, um ihn abzulösen.
    Die Fahrt nach Punt ging weiter. Welche Gefahr, welches
Naturereignis trat als nächstes an, um uns am Erreichen des
Zieles zu

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