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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und streckte meine Hand aus.
    „Wir danken, Dekka-Munda. Wir kommen gern. Aber- wir sind
mehr als neunmal hundert Männer."
    „Es wird Platz geschaffen werden. Hütten sind schnell
gebaut."
    Er ergriff meine Hand und zerquetschte sie beinahe. Ptah, Zakanza
und Nebamum kamen näher. Ptah machte zu den Schiffen hin eine
bedeutungsvolle Armbewegung. Alle in Bereitschaft gehaltenen Waffen
senkten sich. Ich deutete auf Ptah, nannte seinen Namen und sagte,
was seine Aufgabe wäre. Zu unserer Überraschung deutete
Dekka-Munda auf Nebamum und murmelte unschlüssig:
    „Die Erzähler berichteten, vor zehnmal so vielen
Jahren", er hob die Hände mit acht abgespreizten Fingern
hoch, „ist ein Mann gekommen, der so gut handeln konnte, daß
sich alle freuten. Ist das dieser Mann? Er war allerdings, wenn man
den Erzählern glauben darf, größer, stattlicher und
jünger."
    „Ich werde meinen jüngeren Bruder trefflich vertreten!"
versprach Nebamum voller Begeisterung. „Obwohl ich mich nicht
an dich, Dekka-Munda, erinnern kann."
    Er kicherte, ergriff die Hand des Häuptlings und schüttelte
sie ausdauernd. Während die Männer aus den Schiffen
kletterten, versammelte sich nahezu der halbe Stamm um unsere Gruppe.
Wir wurden von den Kindern betastet und angestaunt, die Mädchen
umkreisten uns kichernd, die Männer versuchten, würdig
auszusehen. Der Häuptling sprach ununterbrochen von wunderbaren
Messern mit scharfen Schneiden, von Beilen, die auf einen Streich
einen Baum durchtrennen konnten, und schließlich rief er:
    „Kommt in mein Haus. Wir werden Bier trinken."
    „Bier!" flüsterte Zakanza aufatmend. „Bier!"
    „Wir werden viel Bier trinken, Häuptling der Imraguen.
Wir haben all die schönen Dinge in den tiefen Bäuchen
unserer Schiffe", begann Ptah-Sokar.
    „Aber vielleicht haben die Erzähler auch berichtet, was
wir dafür eintauschen wollen?" setzte Zakanza-Upuaut fort.
„Unser König gab uns eine Liste mit auf den Weg. Darauf
steht alles geschrieben."
    Dekka-Munda, geschmückt mit einem muffigen Leopardenfell,
goldenen Ringen an den Oberarmen, Fußgelenken, Handgelenken und
am Hals, mit einem buntbestickten Rock aus Leder, schritt würdevoll
durch die Gasse, die sich vor uns öffnete. Er wandte sich um und
rief mit angenehm dunkler Stimme:
    „Holt die Fremden an die Feuer! Gebt ihnen Bier und
gebratenen Fisch. Helft ihnen bei den großen Kanus!"
    Wieder schrien die Eingeborenen begeistert. Während wir
nebeneinander dem Häuptling folgten, sahen wir uns genau um. Sie
fingen natürlich nicht nur Fische, sondern sie jagten auch
entlang des Flusses und hielten sich fette Hunde in Gehegen aus Holz.
Hunderte von Kanus mit sichelförmigem Bug lagen in Reihen unter
den Pfählen. Zu einem der prächtigsten Häuser mit
ausladendem Balkon führte eine kunstvoll gebaute Holztreppe mit
mehreren Absätzen hinauf. Die Eingänge der schätzungsweise
hundert, hundertzwanzig Häuser gingen nach Süden, aufs Meer
und die seichte Flußmündung mit ihren Inseln.
    Dekka-Munda blieb stehen und deutete nach oben.
    „Dort werdet ihr bewirtet. Wir werden über alles
sprechen. Und haben wir alles lang und breit beredet, werde ich
meinen feisten Lieblingshund braten lassen. Irgendwie haben wir auf
euch gewartet, Männer von Tamera!"
    Ich wandte mich an den Häuptling und sagte mit ehrlich
bekümmertem Gesichtsausdruck:
    „Diese Ehre, Dekka-Munda, haben wir nicht verdient. Hebe
deinen Hund für die Expedition nach uns auf."
    „Dann wird er zu alt sein. Nein, wir werden ihn heute
servieren."
    Ich zuckte die Schultern und fluchte schweigend. Etwa sechzig
Stufen führten auf eine umlaufende Holzterrasse, die mit
geflochtenen Matten belegt war. An der Frontwand hingen drei Dutzend
weißgebleichte Schädel, zwischen denen Spinnen ihre großen
Netze gewoben hatten. Der wuchtige Mann kam mit klingelnden
Goldreifen herauf, klatschte ein paarmal in die Hände und rief:
    „He! Hierher! Bringt das Beste, das sich findet. Und viel
Bier!"
    Wie mochte das Bier schmecken, wenn sie hier Hunde mästeten
und aßen. Ich fügte mich in das Unvermeidliche. Aus dem
baumwedelgedeckten Haus kamen einige hübsche, junge Mädchen.
Sie kicherten verlegen, kreuzten die Arme vor der Brust, dann redete
der Häuptling schnell auf sie ein und sagte zu uns:
    „Alle sollen sehen können, wie wir sprechen. Wollt ihr
hier vor dem Eingang sitzen?"
    „In diesem Fall", entgegnete Zakanza und deutete auf
die geländerlose Plattform, „bitte ich um den kleinsten
Becher.

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