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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dort im Lande
Punt."
    Ich spürte einen Stich und ein Gefühl der Hilflosigkeit.
Meine Stimme klang rauh, als ich entgegnete:
    „Ich bin sicher, daß wir dich noch bis nach Koptos
ertragen müssen, Nebamum, aber sollte ein Mißgeschick
geschehen, so hast du mein Wort; wir bestatten dich!
    Aber jetzt- schlagt euch in die Büsche. Wir wollen allein
sein, Tefnacht und ich. Morgen werden wir uns wiedersehen!"
    Ipuki warf den Holzspan ins Feuer und sagte zu Zakanza:
    „Ich beneide ihn. Alle beneiden ihn. Aber bald sind wir in
Punt, und dann werde ich die Liebe der samthäutigen Jungfrauen
spüren."
    Sie hoben grüßend die Hände. Im Fortgehen hörte
ich Nebamum zu unserem Steuermann sagen:
    „Wenn du etwas über den Kurs wissen willst, frage mich.
Ich kenne hier jeden Baum am Ufer."
    Ich wußte nicht, ob ich hysterisch lachen oder mich ehrlich
freuen sollte. Bis heute hatte ich es geschafft, jedes Problem zu
lösen, ohne meine Macht ausnutzen zu müssen.
    „Es ist verblüffend! Niemand zu sehen", rief
Nitokras von vorn. Wir schlugen uns mit Dolchen und Beilen einen Weg
durch den Wald.
    „Wir haben nichts anderes erwartet!" rief ich zurück.
„Keine Patrouille hat Menschen gesehen."
    Ein gutes Dutzend Männer war vor der Morgendämmerung
aufgebrochen. Wir waren zuerst den Strand entlanggegangen, bis wir
den Sand neben den Wellen verlassen und scharf nach rechts in den
Wald eindringen mußten. Von dieser Stelle aus folgten wir
zunächst einem Tierpfad. Immer achteten wir darauf, ob wir die
geringsten Spuren menschlicher Existenz sehen konnten.
    „Aber in dieser guten Jagdgegend!" Nitokras war sicher
verzweifelt, denn wir hatten erkannt, daß es hier hervorragende
Möglichkeiten für Besiedlung, Jagd, Ackerbau und alle
anderen Notwendigkeiten gab.
    „Trotzdem. Nicht überall können Menschen sein."
    Wir stapften weiter. Aus dem Tierpfad war ein kaum mehr sichtbarer
Weg entlang eines Rinnsals geworden. Es wurde dunkler und feuchter.
Schwere Tropfen schlugen ununterbrochen auf uns nieder. Die lauten
Schreie unsichtbarer Tiere begleiteten jeden Schritt von uns.
    „Das habe ich nicht erwartet. So viele Pflanzen, diese
Nässe, ein Wald, dunkel wie die Nacht...", stöhnte
Zakanza-Upuaut.
    „Wer reist, sieht viele fremdartige Dinge!" gab ich
grinsend zurück. Wir waren bewaffnet, satt und ausgeruht. Ich
glaubte zu wissen, daß dieser Streifen Wald nicht
    besonders tief war, aber es schien ein Irrtum gewesen zu sein. Wir
kämpften uns weiter, Stunde um Stunde. Die schwüle Hitze
nahm zu, wir troffen vor Schweiß und sahen noch immer kein
Licht zwischen den Baumstämmen, deren Schmarotzerpflanzen bis
zur Unkenntlichkeit miteinander verfilzt waren.
    „Laufen wir im Kreis?" schrie Ptah-Sokar von hinten.
    „Ganz sicher nicht!"
    Es mußte Mittag sein, als wir endlich aus der schwülen
Feuchte hervortaumelten. Schon längere Zeit war das Gelände
angestiegen. Jetzt hörte innerhalb weniger Schritte der
Dschungel auf und machte einer niedrigeren und trockneren Art von
Wald Platz. Wir stolperten noch hundert Schritte weit und blieben
stehen. Tatsächlich war es fast Mittag. Vor uns breitete sich
der Berghang aus. Wir sammelten uns auf einer freien Fläche, die
nicht nur in der Sonne lag, sondern auch vom Wind bestrichen wurde.
Wir drehten uns um und bewunderten das Panorama, das wir schon aus
dieser geringen Höhe sehen konnten. Das Meer, winzig klein die
Schiffe, den Wald und die Ebene dahinter, die sich bis zu einem weit
entfernten Massiv hinzog.
    „Es will mir nicht in den Kopf, daß es hier nicht eine
einzige Siedlung gibt", sagte Nitokras. „Weiter, Freunde!
Wir müssen noch den ganzen schweißtreibenden Weg zurück."
    Wir kletterten zwei Stunden lang und befanden uns dann auf dem
höchsten Punkt. Das Land ringsum war ganz anders; auch ich hatte
solche schroffen Gegensätze noch niemals gesehen. Die Luft war
sehr klar, es gab eine unglaubliche Fernsicht. Lange bewunderten wir
die Ebene, durch die Tierherden jagten, die Wolken, die im Norden
über den Himmel drifteten, den dichten grünen Gürtel
und die lange Küste des Meeres, die sich rechts und links in die
Unendlichkeit erstreckte. Hier oben wehte ein kühler,
erfrischender Wind.
    Nach einer langen Pause sagte Zakanza-Upuaut:
    „Es ist wahr. Wir sind in einem gänzlich fremden Land.
Vieles von dem, was wir kennen, wird mehr und mehr seine Gültigkeit
verlieren."
    „Halte dich an diese Einsicht, und nichts wird dich
überraschen", erwiderte ich. Mir erging es

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