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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freunde unter den Tieren und nicht unter den
Menschen sucht. Jedenfalls wird dort drüben Fisch gebraten, am
Feuer daneben unverkennbar Antilope, und dorthin wollen wir mit
unserem Bier gehen."
    „Zumal dort auch unsere Freunde trinken. Sie scheinen, was
den Fortlauf des Abends betrifft, ihre Wahl bereits getroffen zu
haben."
    In einem kleinen Kreis saßen Zakanza, Nitokras, Ptah und
zwei Kapitäne, dazwischen Ipuki. Die hübschesten Mädchen
saßen bei ihnen und verwöhnten sie mit Bier aus
Holztrommeln, mit Früchten in Honig und Nüssen. Ne-Tefnacht
und ich stimmten ein lautes Gelächter an und gingen dorthin. Das
leidige Thema von eben war vergessen. Und mit meinem Freund
Ptah-Sokar würde ich, bestimmtes Tauschgut betreffend, noch
einen meiner gefürchteten Scherze machen.
    „Hierher, Horus! Neben mich, Tefnacht!" schrie es uns
entgegen.
    Im Schatten, fast unsichtbar, weit außerhalb des Kreises,
saßen die alten Männer und Frauen. Die Kinder schienen
sich versteckt zu haben; ich sah nur Jugendliche, deren Alter schwer
zu schätzen war. Die Luft war warm und von verschiedenen
Geräuschen erfüllt. Jemand schlug jenseits der Feuer eine
riesige Trommel im modifizierten Viervierteltakt. Wir saßen im
Kreis auf hölzernen Hockern und fühlten uns seltsam
behaglich. Ich bemerkte, daß auch die Kapitäne die Sprache
der Imraguen redeten.
    Es war ein Fest ohne jedes Programm. Jeder und alles quirlte
durcheinander. Jeder sprach, schrie und lachte, scheinbar
gleichgültig, ob ihm jemand zuhörte und, falls er dies tat,
auch begriff, was der andere oder ein zufälliger Nachbar
erzählte. Wir waren froh, etwas anderes um uns zu haben als
Strand und Wellen, und die Eingeborenen waren über jedes Wort
glücklich, das ihnen etwas von der unbekannten Welt sagte, aus
der wir kamen.
    Zu dem Pochen der großen Trommel kam jetzt scharfes,
rhythmisches Klappern, als ob man trockenes, hohles Holz
gegeneinander schlüge. Funkenschauer aus den Feuern wirbelten
wie Insektenschwärme zum Himmel. Über weißer Glut
drehten sich Spieße, Fett tropfte ins Feuer, es stank nach
Hörn, nach verschüttetem Bier und nach tausend Menschen. In
das Trommeln mischte sich nach einer Weile ein nasaler Ton. Es klang
wie eine einzige, riesige Flöte, die ein kurzes Stück der
Tonleiter aufwärts und abwärts leierte. Es war eine fast
hypnotische Tonkombination.
    Der Häuptling kam und kauerte sich in unsere Mitte. Er sah
uns strahlend an und rief:
    „Ihr lacht, eure Gesichter sind fröhlich. Die Götter
haben es freundlich mit uns gemeint. Soeben kommen ein paar
Häuptlingskanus den Fluß hinunter. Und ihr, bringt ihr
ihnen auch genügend Leckerbissen, Bier und kalten Fisch?"
    „Dekka-Munda! Wir sind mehr als zufrieden! Wir genießen
es, und deine jungen Frauen haben versprochen, alles für uns zu
tun!"
    Er stimmte in unser Gelächter ein. Die Mädchen
kreischten. Eine ehrliche, animalische Freude hatte jedermann
gepackt. Ich dachte flüchtig daran, welche Unmenge Arbeit allein
an dem Bier klebte, vom Korn bis zum Krug, das heute nacht durch die
Kehlen floß. Und dieses Bier wurde literweise erzeugt! Nicht
meine
    Probleme... ich blickte in die große hohle Nuß hinein
und hielt das leere Gefäß einem Mädchen entgegen.
    Betrinke dich nicht! Einer muß die Übersicht behalten!
warnte der Logiksektor.
    „Und nachher werden die Speermänner und die jungen
Mädchen den Tanz der Freundschaft tanzen!" schrie
Dekka-Munda. „Aber zuerst essen wir den guten Hund, Atlan!
Schon läuft sein Fett über die braunkrustige Haut."
    Ptah-Sokar stimmte ein fast hysterisches Gelächter an. Ich
starrte in sein Gesicht und fühlte, wie mich ebenfalls der
Lachreiz befiel. Ich begann ebenfalls zu lachen. Irgendwie mußte
ich versuchen, dieses Hundefleisch entscheidend zu sabotieren.
    „Ptah-Sokar ist mein Vorkoster!" schrie ich und wischte
die Tränen von meinen Wangen. „Es ist unser Brauch, dem
Fürsten die Ehre zu erweisen."
    Der Häuptling entschied mit würdevoller Ruhe:
    „Dann wirst du den ersten großen Brocken bekommen,
Bogenschütze!"
    Jetzt lachten die anderen lauter, und Ptah-Sokars Lachen wirkte
plötzlich gezwungen. Er sah mich an, ich starrte zurück und
schlug mir immer wieder auf die Schenkel. Der Häuptling sprang
elastisch auf die Beine, als ein Junge herbeirannte und ihm etwas ins
Ohr schrie.
    „Die anderen Gäste. Ich werde sie begrüßen!"
brüllte er und lief nach rechts in das Halbdunkel, wo eine
Doppelreihe von Fackeln eine Allee zum Ufer

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