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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ein Rausch mag gefährlich werden."
    Der Häuptling lachte dröhnend.
    Kunstvoll geschnitzte Hocker wurden gebracht. Sie waren in Form
von Fabeltieren gehalten, die mit dämonischem Ausdruck die
Sitzfläche hochstemmten. Polierte Kürbis- oder Nußschalen
mit Saughalmen wurden uns gereicht, als wir die Waffen zur Seite
gelegt hatten. Der Häuptling nahm auf einem wuchtigen Sessel
Platz, der aus dem Haus geschleppt wurde. Dann führten wir ein
gutes, langes Gespräch; das Bier war dunkel und sehr stark. Ein
angenehm bitterer Geschmack machte jeden Schluck würziger als
den vorhergehenden.
    Wir konnten hier Holz mit auffallender Maserung eintauschen, das
sich für wertvolle Möbel und Grabbeigaben eignete.
Elfenbein gab es nicht. Aber Myrrhenbäume in Form von
Schößlingen mit Wurzelballen konnte man für uns
ausgraben. Harz der Myrrhen hat-' ten sie kaum, aber sie würden
es für uns sammeln.
    „Die Erzähler sagten, daß ihr, die Fremden, viel
Anty braucht. Wozu eigentlich?" erkundigte sich der Häuptling.
    „Anty, das Harz der Myrrhe, wird in glühende Holzkohle
geworfen. Es erzeugt in den Tempeln einen wunderbaren Geruch, der
unsere Nasen erfreut", erklärte Zakanza-Upuaut.
    „Und außerdem vertreibt es Fliegen und Mücken",
rief lärmend Nebamum. „Schon für fünf Traglasten
bekommt ihr von uns ein Beil wie dieses hier!"
    Er hielt meinen Streitkolben in die Höhe. Die geschliffene
Bronzeschneide funkelte im Sonnenlicht. Dekka-Munda warf einen
begehrlichen Blick darauf.
    „Ein Preis, über den wir reden können!"
versicherte er. „Noch mehr Bier?"
    Es verschlug mir die Sprache. Fünf Traglasten Weihrauchharz
für eines der Beile? Es war mehr, als ich erhofft hatte.
Elfenbein würden wir viel weiter im Süden bekommen, am
Balsamberg, der zu beiden Seiten des Meeres lag. Dort gab es Steppe
und daher gab es auch Tembo, also Elefanten.
    Sie fanden Gold in Körnern und Brocken im Sand des Flusses.
Es war ganz leicht zu finden; eventuell würden sie auch unsere
Männer danach suchen lassen, mit den Fingern und mit dem
Waschsieb. Silber fanden sie nicht, ebensowenig, natürlich,
Elektrum. Wir würden Silber im Land Amu einhandeln können,
dort gäbe es Handwerker, die Silber und Gold schmiedeten. Aber
lebende Geparden und Leoparden würden wir hier in Fülle
finden, und jene langgeschwänzten Hunde, die sehr gut auf das
Futter ansprachen und schnell dick wurden, und deren Fett gut war
gegen Schmerzen in den Gelenken. Ptah-Sokar sagte mit steinernem
Gesichtsausdruck:
    „Ich denke, Atlan, unser Fürst, wird einige Käfige
voller junger Hunde an Bord der HATHOR nehmen wollen? Oder nicht,
Horus des Horizonts?"
    „Ich denke hingegen", erwiderte ich und sog kräftig
an dem Trinkröhrchen, „daß ich aus bestimmten
Gründen dich zum Aufseher über alle Tiere machen und auf
ein anderes Schiff versetzen werde, Anführer der Bogenschützen.
Deine Pfeile treffen besser als dein Scherz."
    „Wir werden auch darüber noch sprechen", schaltete
sich Nebamum ein. „Häuptling, willst du nicht später
zu den Schiffen kommen und dir ansehen, was wir mitgebracht haben?"
    Der Häuptling stand auf und schwankte ein wenig. Er
verschüttete Bier und schlug Zakanza auf die Schulter.
    „Noch niemals sahen wir ein solches Bild!" Er wies
hinunter auf das Treiben um die Schiffe. Unsere Männer
schäkerten bereits mit den Mädchen und Frauen des Stammes.
„Wie seid ihr hergekommen? Niemand kennt unser Land und die
Stämme weiter im Süden. Wer zeigte euch den Weg? Habt ihr
mit diesen großen Kanus den ganzen, langen Weg gerudert?"
    Nebamum deutete auf mich.
    „Hier sitzt er, der Mann, der uns den Weg gezeigt hat. Wir
waren viele Monde unterwegs, überwanden tobende Stürme und
verdursteten schier, nur um den Fürsten des Strandes die
Geschenke des Pharaos zu bringen." Und nach einer schlau
berechnenden Pause fügte er hinzu: „Und eure Geschenke an
den Pharao mitzunehmen und in den Bäuchen der Schiffe zu
verstecken."
    Wieder ließ sich Dekka-Munda Bier nachfüllen, stolperte
aus seinem Sessel hervor und schrie voller Freude, schon ein wenig
betrunken:
    „Heute abend werden wir für euch ein Fest machen. Die
Paddler sollen den Fluß hinauf rudern und Häuptlinge der
anderen Stämme einladen. Es wird eine schöne Zeit werden,
und ich werde Dheco, meinen Lieblingshund, braten lassen."
    „Noch nie sind wenige Stunden so erfolgreich gewesen!"
rief Nebamum und torkelte zur Treppe. Wir baten den Häuptling zu
den Schiffen und

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