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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fahrt."
    „Das ist ziemlich sicher!" pflichtete ich ihr bei.
    Das zerklüftete Antlitz des Mondes lag als breites Lichtband
über dem Wasser. Immer wieder war der ewige Kreislauf von
Neumond bis Vollmond und zurück zwischen den Sternen wandernd zu
sehen gewesen. Einige Augenblicke lang schwiegen die Signaltrommeln,
dann antworteten sie aus anderer Richtung.
    Die Nacht verging, ebenso der nächste Tag, und noch zweimal
gingen wir an Land, um unsere Nahrungsmittel- und Wasservorräte
aufzufüllen, dann erkannten wir das riesige Mündungsgebiet
des Flusses, der das Land Punt durchlief.
    Und jetzt sahen wir auch den Balsamberg aus dem Frühnebel
aufsteigen. Der Fluß machte eine Krümmung, und dadurch
wirkte der Berg, als würden seine Ausläufer das stille,
dunkelblaue Wasser umfassen. Aber je näher die vierundzwanzig
Schiffe, von den Ruderern gegen die Strömung bewegt, dem
Bergmassiv kamen, desto deutlicher wurde uns allen, daß der
Berg nichts anderes als ein normaler, teilweise vom Wald bedeckter,
leicht terrassenförmiger großer Felshügel war.
    Dann sahen wir einen schmalen, aber langen Holzsteg, der vom Ufer
aus sich in kühner Kurve gegen die Strömung schwang. Die
ersten Rauchsäulen früher
    Herdfeuer stiegen senkrecht in den grauen Morgen. Aus dem
Dschungel an beiden Seiten des Flusses schrien Vögel und
unsichtbare Tiere. Ein einzelnes Fischerkanu mit spitzem Bug trieb
uns quer entgegen.
    „Ich denke, wir sind glücklich in Punt angekommen!"
bemerkte Ipuki und starrte hinüber zum rechten Ufer.

6.
    DAS BIER - es war offensichtlich in reichem Maß vorhanden,
obwohl seine Herstellung kompliziert war. Zuerst ließen sie
Gerste oder andere Kornarten ankeimen, dann rösteten sie die
Körner, aus denen die Keimlinge hervorgebrochen waren, heller
oder dunkler. Dieses Röstgut wurde in Handmühlen zu kleinen
Brocken zerkleinert und gelagert, fernab des Bodens und der
mannigfachen Schädlinge. Durch das Darren, oft in Verbindung mit
Honig und einer Vielzahl von Gewürzen, bildeten sich Farbstoffe
und Aroma. Dann wurde mit sauberem Wasser ein Brei ganz langsam
gekocht oder erhitzt. Unlösbare Stärke der Körner
wurde zu löslichem Zucker. Ein süßer, klebriger Sud
entstand, der mehr oder weniger gut gefiltert wurde und dann eine
Zeitlang kochte. Schon jetzt roch das Bier nach Bier. Dann, nachdem
die Flüssigkeit abgekühlt war, fügte man bestimmte
Schimmelpilze zu, die sorgsam gehütet wurden. Eine Hefe bildete
sich, die den Zucker des Malzes in Alkohol und Kohlensäure
vergor. Fast zwei Monate lang verbrachten dann die Krüge im
Dunkel, gut gekühlt. Dann goß man alles vorsichtig durch
feine Siebe, ließ die Maischereste absetzen, und das Bier
konnte getrunken werden. Bestimmte Kornsorten wechselten je nach
Landstrich; in Ägypten stellte man das Bier aus einer besonderen
Art Fladenbroten her, aber diese Art umriß das Verfahren in
groben Zügen. Unserer Flotte schien über die Signaltrommeln
der Ruf einer Armada von Biersäufern vorausgeeilt zu sein, denn
als wir mit der HATHOR an legten, erwarteten uns die Häuptlinge
bereits mit Kalebassen in den Händen...
    Nach siebzig Tagen war eine gewaltige Flotte von Kanus versammelt,
um uns das Geleit zu geben. Schon jetzt lagen unsere Schiffe tief im
Wasser; Waren und Dinge, die bisher nicht einmal ich gekannt hatte,
stapelten sich an jedem freien Platz der meisten Schiffe. Hinter uns
lag eine teils heitere, teils strapazenreiche Zeit.
    Die Zähne von Elefanten lagen in den Kielräumen.
Dazwischen lagen Kürbisflaschen voll Gold und Elektrum. In
einigen Schiffen standen sorgsam abgeschirmt Käfige mit Geparden
und langschwänzigen Affen und anderen Affen, die. ein auffallend
rotes Hinterteil hatten.
    Myrrhenharz und Weihrauchharzklumpen füllten die
Zwischenräume der Stoßzähne und der verschiedenen
Laden, Bohlen und Bretter aus kostbaren, schöngemaserten Hölzern
aus. Gewürze befanden sich in mit Wachs versiegelten Krügen.
Seltene Erden, die man im Nilland als Basis für Augenfarbe und
Schminke brauchte, Pflanzensäfte und geheimnisvolle Elixiere,
deren Geruch ich nicht leiden konnte, befanden sich in den Schiffen.
    „Wir haben nicht mehr eine einzige Bronzepfeilspitze!"
sagte Ptah-Sokar und betrachtete die vier jungen Paare, die,
prunkvoll herausgeputzt, das Geschenk des Königs von Punt an den
Pharao waren. Ihre Gesichter zeigten deutlich, daß sie sich
einerseits freuten, sich aber andererseits vor der langen Reise und
dem fremden Land fürchteten. Sie

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