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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Weihrauchharz getauscht. Ein Schreiber notierte
die Mengen der getauschten Waren und besprach sich mit den
Beteiligten.
    An einer anderen Stelle hockten unsere Handwerker mit ein paar
alten Eingeborenen zusammen. Sie arbeiteten mit tierischen und
pflanzlichen Leimen und versuchten, die bessere Technik
herauszufinden, mit der die Bronzespitzen an die Holzschäfte
oder die längeren Pfeile aus einem bambusartigen Gras haltbar
und sicher befestigt werden konnten.
    Ich rief zu ihnen hinüber:
    „Ihr macht es richtig! Nur weiter so, Freunde!"
    Langsam wanderte ich von einer Gruppe zur anderen. Die
Eingeborenen waren von fast allem, das sie sahen und erkannten,
fasziniert. An jeder der vielen Stellen fand ein winziger, aber
wirkungsvoller Kulturaustausch und ein Dialog statt, der
zivilisatorische Impulse weitergab. Zwei Gruppen von Menschen dieses
Planeten, die bis zur Zeit höchstens etwas voneinander gewußt
hatten, sprachen miteinander und erfuhren, was die andere Gruppe
besaß und anwendete. Vieles von dem Wissen würde bleiben.
    Am Dorfplatz entdeckte ich Chutaui, den Koch meines Flaggschiffs.
Er schien mit einer Gruppe älterer Frauen zu schäkern, aber
als ich näher heranschlenderte, merkte ich, daß es sich
ganz anders verhielt. Er winkte und rief:
    „Hier, Atlan-Horus, hier erfahre ich vieles über die
Gewürze, die wir bringen sollen!"
    Tatsächlich! Überall standen große Schalen aus
Flechtwerk. Grüne Blattspitzen, bräunliche Brösel,
schwarze, gelbe und rote Körner verschiedener Größe,
und dazwischen die kleinen Gewürzkrüge, inzwischen ziemlich
geleert, mit deren Hilfe Chutaui seine Braten und Suppen verzauberte.
    „Du weißt, welche Würzkräuter der Pharao
haben will. Tue dein Bestes, Vater der Suppe."
    „Wie stets, Horus des Horizonts."
    Einen Großteil der Waren würden wir erst auf der
Rückfahrt an Bord nehmen. Im Fall der Myrthenbäumchen war
dies sogar unumgänglich, in anderen Fällen wollten wir
nicht unnütz wertvolle Ladung weiter nach Süden schleppen.
    Häuptlinge anderer, nahe angesiedelter kleiner Stämme
kamen und brachten ihre Töchter und Lieblingsfrauen mit. Unsere
Halsschmuckbänder erbrachten hervorragende Quoten anderer
Tauschartikel. So würde es weitergehen, bis die Kielräume
der Schiffe leer waren und sich mit den eingetauschten Waren gefüllt
hatten.
    Ich ging zurück zur LOB DER HATHOR und suchte einige
besonders schöne Geschenke aus. Dann machte ich mich auf den Weg
zu Dekka-Munda. Ich fand ihn auf der Plattform seiner prächtigen
Häuptlingshütte. Wir schüttelten unsere Unterarme,
indem wir uns an den Handgelenken packten. Der Häuptling deutete
mit großartiger Geste auf das Treiben zwischen den Schiffen und
dem Wald und sagte:
    „Sieh, Fürst, wie gut es uns geht dank unserem Treffen.
Wir werden reicher, ihr werdet unsere Geschenke mitbringen. Wann
wollt ihr wieder zurückkommen?"
    „In den Jahreszeiten Achet und Peret, also wenn fünfzehn
oder mehr Monde vergangen sein werden. Ihr habt viel Zeit, all das zu
sammeln, was wir haben wollen."
    Ich legte das in Stoff eingeschlagene Paket ab, öffnete es
und reichte Dekka-Munda eine große, wunderschön verzierte
Speerspitze, ein schweres Halsband mit
    Brustschmuck, einen Keramikbecher mit Einlegeornamenten und eines
unserer besten Bronzebeile. Dekka-Munda stand schweigend und geradezu
erschüttert vor Staunen da, stierte die Gegenstände an und
flüsterte dann:
    „Ist dies das Geschenk der Fürsten aus dem Land
Tamera?"
    „Es ist nur für dich. Damit wollen wir uns für die
Gastfreundschaft und das herrliche Fest bedanken."
    Er hieb mir begeistert auf die Schulter, zog mich an sich und rief
dann:
    „Wenn ihr vom Balsamberg zurückkommt, wird alles zum
Besten stehen! Eure Schiffe werden tief im Wasser liegen, voll von
unseren Waren!"
    Wir lachten. Bisher war die Fahrt ein voller Erfolg gewesen;
hoffentlich blieb uns das Glück weiter treu. Dekka-Munda hob
immer wieder bewundernd die Geschenke hoch und rief dann nach seinen
Töchtern und seiner Lieblingsfrau. Ich nahm still den großen
Krug voll Bier und stieg nachdenklich die Holztreppe hinunter.
    Etwa hundertzwanzig Tage vergingen; die Schreiber mochten die
genauen Zahlen notiert haben. Wir verließen die Imraguen und
segelten oder ruderten weiter. Fast jede zweite Nacht befanden sich
die leicht gewordenen Schiffe hochgezogen am Strand; ein Viertel
unserer Männer war beim Stamm Dekka-Munda geblieben.
    Ein Dorf und ein Stamm, eine Bachmündung, ein

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