Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
standen im Bug eines anderen
Schiffes, das mit geblähtem Segel an uns aus der Flußmündung
hinausrauschte und auf Nordostkurs ging. Die
    Schiffe waren nicht überladen, aber sie würden es sein,
wenn wir die Imraguen verließen und unsere Wasservorräte
für die lange Reise gefüllt hatten.
    „Aber wir haben viel von dem edlen Holz sinnreich
verwendet!" lachte ich und nickte nach vorn. Auch auf unserem
Flaggschiff hatten wir ein Deck aus massiven Bohlen eingezogen, das
verhindern würde, daß die Schiffe wieder viel Wasser
übernehmen würden.
    Das Land, das wir verließen, strotzte förmlich von
natürlicher Schönheit und einem scheinbar unendlichen
Reichtum an allem, wovon wir einen Hauch mitnahmen. Die Flüsse
führten Gold. Man grub seltene Edelsteine aus. Die Elefanten
Jäger stellten wunderbare Schnitzereien aus dem Elfenbein her.
Es wuchs alles, was gepflanzt oder ausgesät wurde. Die Natur war
freigiebig, und das war der Grund, warum die Menschen hier heiter und
großzügig waren.
    Ich drehte mich um und ergriff die Schulter von Sham-Phessi, dem
Mann, den sie hier als König anerkannten.
    „Sham", sagte ich mit Nachdruck, „ich habe es
schon hundertmal gesagt, und ich sage es jetzt zum letztenmal. Wir
danken dir für diese herrliche Zeit! Du warst nicht nur der
beste Gastgeber, sondern uns allen ein wahrer Freund!"
    „Denkt an mich, wenn ihr die Braten verzehrt, Freunde!"
sagte er lachend. Er war schwarz wie die Nacht, eine schlanke, Macht
und Besitzstolz ausstrahlende Gestalt. Wir selbst hatten seinen Harem
von über fünfzig Frauen gesehen; eine der Konkubinen war
schöner als die andere. Er rückte sich die Federkrone
zurecht und fuhr fort:
    „Möge eure Fahrt ruhig und schnell verlaufen. Ich werde
mit euch zittern. Wann kommt ihr mit mehr dieser schönen Dinge
wieder?"
    „Wenn wir es nicht sind", vertröstete ich ihn,
„dann kommen unsere Söhne. Ich denke, schon bald."
    Nach dem Muster unserer Schiffe hatten wir auch einige lange Boote
gebaut, die reine Transportbehälter waren. Zwei Mannschaften von
Steuermännern schliefen darauf, und mit dicken Taubündeln
zogen wir diese Boote hinter uns her. Auf ihnen waren kleine, junge
Rinder und das notwendige Futter untergebracht, und dazu eine Menge
von Schößlingen, Wasser zum Gießen der Pflanzen und
immer wieder Gold und Harz.
    Hinter der LOB DER HATHOR wartete das Königskanu mit seinen
vierzig Paddlern; ein riesiger, goldgeschmückter Einbaum. Ein
Schiff unserer Flotte nach dem anderen segelte den Fluß
hinunter und ging auf Kurs. Seit langer Zeit wehte wieder einmal ein
günstiger Wind; er war es gewesen, der unseren Entschluß
verstärkt hatte, jetzt abzureisen.
    „Die Myrrhesträucher werden vor euren Tempeln und
Palästen stehen?" fragte er und winkte seinen Untertanen,
die in den Kanus, auf den Stegen und entlang des Ufers warteten und
der Flotte zusahen.
    „Wenn unsere Schiffe nicht untergehen, werden sie schon im
nächsten Jahr wachsen und austreiben."
    Die bienenkorbartigen Hütten am Ufer waren leer. Jeder, der
gehen konnte, winkte uns nach. Die seltenen Jagdhunde, auch ein
Geschenk des Königs, befanden sich in Käfigen auf dem
letzten Schiff der Flotte.
    „Und ihr werdet eurem König meinen Gruß
entbieten?"
    „Wort für Wort, so wie es unsere Schreiber geschrieben
haben", bestätigte Ne-Tef nacht.
    Auch hier hatten wir die besten Braten vorgesetzt bekommen. Sogar
den Stoff unserer Zelte und Sonnensegel hatten uns die Eingeborenen
aus den Händen
    gerissen. Vieles von den Ladungen war Tauschgut, aber ein Großteil
bestand aus Geschenken.
    „Unsere Medizinmänner werden beten und tanzen für
eure Fahrt!" erklärte Sham würdevoll. „Und meine
Weiber werden aufeinander neidisch sein, wenn sie die Geschenke
sehen."
    Noch immer waren sie alle darüber verwundert, daß eine
Flotte ihr Land erreicht hatte. Sie wußten nichts - außer
den teilweise wirren Erzählungen ihrer Alten - von Ägypten.
    „Und wenn die Töchter der Stämme hellhäutige
Söhne gebären werden...", begann Zakanza-Upuaut
unbehaglich. Dröhnend beendete Sham den angefangenen Satz:
    „... dann werden wir ihnen eure Namen geben und ihnen
erzählen, welche mutigen Männer ihre Väter waren."
    Hunderte von Mädchen und Frauen hatten in den Nächten
neben unseren Männern gelegen. Noch immer forschte ich, selbst
jetzt unmittelbar vor der Abfahrt, nach dem eigentlichen Grund, warum
uns diese geradezu überwältigende Gastfreundschaft
entgegengebracht worden war: ich

Weitere Kostenlose Bücher