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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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winziger
Binnensee und wechselnde Geländeformen - sie glitten vorbei,
oder wir landeten. Aber fast immer verlief in wechselnder Entfernung
von den schäumenden Brandungswellen des Ozeans der dunkelgrüne
Rand des Waldes. Aber auch die Pflanzen wechselten, die Natur
veränderte ununterbrochen ihr Gesicht. Wir hatten längst
den Großkreis überschritten, an dem die Sonne genau über
den Mastspitzen stand. Wind aus wechselnden Richtungen, Wolken am
Himmel oder wolkenloses Blau über uns, seltsame Fische hingen an
unseren Angeln, dann wieder ruderten wir. Einmal beschossen uns am
Abend unsichtbare Jäger aus dem Wald und töteten einige
Männer; eine Verfolgung brachte kein Resultat. Die Zeit verging
jetzt wie im Flug; Morgendämmerung und Abendsonne schienen
einander viel schneller zu folgen, aber das war eine Täuschung
und hing mit der weitaus größeren Leichtigkeit zusammen,
mit der unsere Fahrt ablief.
    Wir fanden drei weitere Siedlungen, in denen wir länger
blieben und tauschten: es war immer dasselbe und doch jedesmal ganz
anders:
    Die alten Leute hatten die Berichte von Henenus Expedition immer
wieder erzählt. Andere Erzähler merkten sich die
Geschichten und erzählten sie weiter. Die Erinnerung an die
Flotte aus dem fernen Land Tamera blieb jung. Zwei Drittel unserer
Tauschwaren verschwanden aus den Schiffen. Wieder ließen wir
Männer zurück, die den Eingeborenen neue Techniken zeigten
und das Tauschgut bewachten.
    Allmählich näherten wir uns dem Ort, der auf meiner
Karte als PUNT bezeichnet war; gegenüber einer großen
Insel mündete ein breiter Fluß ins Meer. Dies würde
der letzte Anlaufstrand sein. Den Weg zurück sollten wir, wenn
die regelmäßigen Winde sich einstellten, ununterbrochen
segeln können.
    Eines Nachts, wir saßen wie meist im Heck der HATHOR, fragte
Ipuki:
    „Atlan-Horus, du weißt so vieles. Kannst du mir sagen,
warum es so viele verschiedene Menschen gibt? Ich meine, wir Ägypter
sehen so aus, die Nomaden der Wüste wieder ein wenig anders, die
Leute aus Wawat, wo Zakanza herkommt, abermals anders, und die Haut
der Bewohner dieser Küste färbt sich dunkler und dunkler,
und ihre Nasen werden breiter, je mehr wir nach Süden kommen.
Warum ist das so?"
    Interessante Fragen, aber schwer zu beantworten! sagte der
Logiksektor. Versuche, ihre religiösen Vorstellungen nicht zu
verwirren!
    Ich versuchte, zu erklären, was ich über dieses Phänomen
wußte.
    „Es scheint so zu sein, daß sich alle Menschen aus
kleinen Gruppen entwickelt haben, die zahlreicher und zahlreicher
wurden. Eine Gruppe in diesem Land, eine andere wieder dort, und so
weiter.
    Die Gruppen wurden größer, die Nahrung reichte nicht
mehr, kleinere Gruppen fielen ab und wanderten. Das alles dauerte
Jahrhunderte und Jahrtausende. Sie kamen in andere Gegenden, in denen
die Lebensbedingungen gänzlich anders waren."
    „Es sind große Unterschiede zwischen dem Nilland und
hier, der Küste von Punt!" meinte Zakanza nachdenklich.
„Aber kann eine andere Nahrung ein anderes Gesicht ergeben?"
    „Nein", erwiderte ich. Aber wie sollte ich den Begriff
Mutation erklären? Ich begann mit einer weitausholenden, an
Beispielen reichen Erklärung, wonach immer nur die Stärksten
und diejenigen, die sich dem neuen Lebensraum am besten angepaßt
hatten, überleben und Familien gründen würden.
    „Und an anderen Orten dieser Welt gibt es Menschen, die noch
ganz anders aussehen, sicherlich sehr fremde Sitten haben und
unverständliche Sprachen reden. Die Rasseh, die du, Ipuki,
erwähnt hast, entstammen wahrscheinlich einer einzigen, großen
Familie."
    „Und woher weißt du das, Atlan?" fragte
Ptah-Sokar.
    „In dem Land, aus dem ich komme, wissen es die Gelehrten, in
deren Schulen ich gegangen bin."
    Je länger wir zusammen unterwegs waren- und jetzt war die
Hälfte der veranschlagten Zeit bereits verstrichen -, desto mehr
kam ich zu der Überzeugung, die schon Amenemhet angedeutet
hatte. Weder Ptah-Sokar noch Zakanza-Upuaut waren das, was sie zu
sein vorgaben... bewußt oder unbewußt. Was waren sie
wirklich? Ich konnte es mir nicht denken. Wieder hörten wir das
helle, rasselnde Geräusch von kleinen, rasend schnell
geschlagenen Trommeln. Dieser Ton hatte uns, mehr oder weniger
langanhaltend, entlang der gesamten Fahrt bis hierher begleitet.
    Ne-Tefnacht lachte kurz und sagte, die Hand hinter dem Ohr:
    „Ich bin sicher, daß uns die Leute von Punt am Ufer
begrüßen. Ich glaube, das ganze Land weiß schon von
unserer

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