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PR TB 184 Aufstand Der Posbis

PR TB 184 Aufstand Der Posbis

Titel: PR TB 184 Aufstand Der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bat Giora, aber sonst niemand an Bord.
    Für die anderen sah der Sachverhalt erheblich anders aus. Für
sie hieß die Alternative: Hundertsonnenwelt oder Tod. Und
dieser Tod war alles andere als leicht. Es gab sehr viel Nahrung an
Bord, viel Wasser, ausreichend Luft und Energie. Monatelang konnte
das kleine Schiff antriebslos auf den unerreichbar fernen Rand der
heimatlichen Milchstraße zudriften. Monate, in denen die
Mannschaft mit dem beginnenden Wahnsinn zu kämpfen haben würde
- bis endlich das letzte Leben an Bord erloschen war. Das Schiff
würde den Rand der Galaxis früher oder später
erreichen - mit einer Besatzung aus Leichen.
    »Wir versuchen es.«
    Daß LeGrew auf seinem Plan beharren würde, hatte
Hadassah nicht anders vermutet.
    »Meinetwegen.«
    Das war der Ertruser. Hadassah war ein wenig verwundert, sagte
aber nichts. Lokandyr zuckte mit den mageren Schultern. Sein Blick
hing am Hals von LeGrew und sprach Bände. Wenigstens LeGrew
würde einen leichten schnellen Tod durch das Jagdschwert des
Berengaresen finden, wenn der Versuch fehlschlug.
    Mit einer Stimme, deren Gelassenheit sie selbst erstaunte, sagte
Hadassah:
    »Suchen wir nach der Hundertsonnenwelt.«
    Ughan sah sich um, blicktejedem seiner Passagiere ins Gesicht.
    »Terraner«, sagte er schließlich achselzuckend,
als erkläre das alles.
    Er wandte sich wieder den Instrumenten zu. Die UGHATZ III nahm
Fahrt auf.
    »Kennen Sie die Cimarosas?«
    Joran verneinte.
    »Ihnen gehört eine Art Handelsimperium auf der Erde.
Eine der einflußreichsten Familien überhaupt. Ich bin mit
einem Cimarosa zur Schule gegangen.«
    Beau LeGrew machte eine kleine Pause.
    Seit zwei Tagen suchte die Gruppe nach der Hundertsonnenwelt. Die
Stützmassenvorräte schmolzen zusammen. Längst war die
Zehntausend-Lichtjahre-Grenze überschritten.
    Und ausgerechnet diesen unpassendsten aller unpassenden
Augenblicke hatte sich LeGrew
    ausgesucht, seinen Begleitern zu erklären, warum sie in den
sicheren Tod flogen.
    »Ich heiße eigentlich gar nicht LeGrew«, sagte
der junge Mann. »In Wirklichkeit heiße ich Brewter,
Sertao J. Brewter. Ich war Sergeant in der Flotte und wurde aus
Gesundheitsgründen aus Andromeda nach Hause geschickt.«
    Hadassah hatte Mühe, sich zu beruhigen. Ihr dämmerte,
daß sie einen Fehler gemacht hatte, einen mörderischen
Fehler.
    »Auf der Erde«, berichtete Brewter weiter, »traf
ich meinen alten Schulfreund dann wieder. An diesem Abend floß
der Alkohol reichlich.«
    Brewter sah seine Begleiter traurig an.
    »Ich habe mich geschämt«, sagte er leise. »Er
war reich, erfolgreich, er hatte alles, was er wollte. Ich habe in
dieser Nacht fürchterlich geprahlt und gleichzeitig versucht,
ihn herabzusetzen. Das ganze Theater gipfelte in meiner Behauptung,
mit Geld - genug Geld - sei einem Mann fast alles möglich. Als
Beispiel nannte ich dabei die Hundertsonnenwelt.«
    Eine kleine Pause entstand.
    »Cimarosa lachte«, fuhr Brewter fort. »Und er
wettete mit mir, daß ich nicht in der Lage wäre, die
Hundertsonnenwelt zu erreichen - selbst wenn er sämtliche Kosten
trüge.«
    »Und Sie haben die Wette angenommen«, sagte Joran.
    Der Ertruser saß auf dem Boden von Hadassahs Kabine, mit
untergeschlagenen Beinen. Er stand nicht einmal auf, als er den
rechten Arm ausstreckte, Brewter zu fassen bekam und mit einem Ruck
zu sich herüberzog. Hilflos im Griff des Ertrusers sah Brewter
Joran an. Die Gesichter waren keine Handbreite voneinander entfernt.
    »Wollen Sie damit sagen, Sie terranischer Winzling«,
zischte Joran, »daß Sie uns tatsächlich wegen einer
Wette in Lebensgefahr gebracht haben? Daß wir auf dem Altar
Ihrer Eitelkeit geopfert werden?«
    Im Griff des Ertrusers brachte Brewter nicht einmal ein
Schulterzucken zuwege. Er lief langsam rot an. Joran hatte ihn nicht
am Hals gepackt - das hätte Brewter nicht eine Sekunde überlebt
- er hielt ihn an seiner Jacke, die er bei seinem Griff
zusammengezogen hatte, daß Brewter keine Luft mehr bekam.
    »Laß ihn los, Joran«, bat Hadassah. »Wenn
du ihn umbringst, ändert das nichts.«
    Sie fühlte eine maßlose Enttäuschung.
    Merkwürdig - der geheimnisvolle LeGrew hatte ihr gefallen,
auch wenn er ein Verbrecher zu sein schien. Sertao Brewter war für
sie bedeutungslos, ein oberflächlicher Schwätzer, der sich
selbst und seine Begleiter in Teufels Küche gebracht hatte - und
das alles nur, weil er seine alkoholisierte Zunge nicht hatte zügeln
können. Auf dem Altar der Prunksucht eines

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