PR TB 185 Die Einmann Operation
Rand des Daches hin. Er erinnerte
sich, dicht unter dem Dach ein Fenster gesehen zu haben, das nicht
ganz geschlossen war. Er fand es innerhalb weniger Minuten wieder. Es
lag etwa anderthalb Meter unter der Dachkante, öffnete sich
allerdings so, daß er von oben nicht einsteigen konnte. Tekener
sah ein, daß er dieses Fenster nicht benutzen konnte. Ihm blieb
keine andere Wahl. Er mußte einen Weg beschreiten, auf dem er
deutliche Spuren hinterließ. Gerade das hatte er vermeiden
wollen, aber er sah keine anderen Möglichkeiten mehr, in das
Gebäude zu kommen, nachdem er das ganze Dach nach einem Einstieg
abgesucht hatte. Daher legte er sich schließlich neben ein
Dachfenster. Es war mit mehreren elektronischen Sicherungen versehen.
Tekener identifizierte die Sicherungssysteme mühelos, so wie
er es im Training auch häufig gemacht hatte. Dann schnitt er mit
einem Desintegratormesser das Dach auf. Der grüne Energiestrahl
löste die Materie bis in eine Tiefe von mehreren Zentimetern
auf. Auf diese Weise
durchtrennte der USO-Spezialist mehrere eingeschweißte
Drähte, ohne einen Alarm auszulösen.
Nach Ablauf von etwa fünf Minuten öffnete er das
Fenster. Warme, trockene Luft schlug ihm entgegen.
Er schob sich durch das Fenster und ließ sich bis auf einen
Stahlträger abfallen, der sich etwa drei Meter tiefer befand. Er
fing sich geschickt ab, indem er sich auf die Knie sinken ließ.
Dann sah er sich in der Halle um.
Er entdeckte nur einen Roboter, der fast fünfzig Meter von
ihm entfernt durch die Halle schritt. Die Maschine wandte ihm den
Rücken zu.
Tekeners Gesicht spannte sich. Er war versucht zu lächeln.
Ein derart einfaches Wachsystem, wie es durch einen Roboter
repräsentiert wurde, paßte nicht zu einem
Forschungsinstitut, in dem mit modernster Technik gearbeitet wurde.
Der Roboter war Teil eines Täuschungssystems, mit dem
Eindringlinge überlistet wurden, die nicht konzentriert genug
dachten.
Als Tekener dies erkannt hatte, machte er fast mühelos die
neuralgischen Punkte des Alarmsystems aus, mit dem die Halle
gesichert wurde.
Er kroch bis zu einem Stützpfeiler und ließ sich an ihm
herunter, nachdem er ermittelt hatte, wie er vorgehen mußte.
Danach konnte er sich auf die maschinellen Einrichtungen des
Forschungsinstituts konzentrieren.
Zunächst erschien ihm alles wie ein chaotisches
Durcheinander. Maschinen der verschiedensten Art schienen wahllos
zusammengestellt und miteinander verbunden worden zu sein. Erst nach
Ablauf von fast einer Stunde gelang es ihm, eine Art System
auszumachen. Damit war allerdings noch nicht geklärt, um was es
sich bei den Maschinen eigentlich handelte.
Tekener sah ein, daß er keine andere Wahl hatte, als in das
Informationszentrum einzudringen. Nur dort konnte er herausfinden,
was die Aufgabe des Forschungsinstituts war.
Bislang hatte er nur einen Verdacht.
Er glaubte, daß in diesem Gebäude jene geheimnisvolle
Maschinerie entwickelt wurde, mit der es gelang, die
Kursprogrammierung der Handelsraumer über Lichtjahre hinweg zu
verändern, während die Raumschiffe entmaterialisierten.
Eine Vermutung genügte Tekener jedoch nicht. Er wollte nicht nur
einen Beweis, er wollte auch wissen, wie die Raumpiraten die
Manipulation durchführten, damit die Raumschiffe sich gegen
Angriffe dieser Art schützen konnten.
Er wich zur Seite aus und verbarg sich hinter einer Maschine, als
der Roboter auf seinem Rundgang bei ihm vorbeikam. Dann schlich er
lautlos hinter ihm her bis in die Nähe eines Konstruktionsraums,
in dem technische Zeichnungen an den Wänden hingen. Hier
allerdings stellten sich ihm unüberwindliche Hindernisse
entgegen. Der Durchgang war mit positronischen Einbruchssicherungen
versehen, die er ohne entsprechende Mittel nicht entschärfen
konnte.
Er errechnete, daß er wenigstens vier Stunden benötigte,
vorausgesetzt, daß es ihm gelang, Spezialwerkzeug in der Halle
zu finden. Soviel Zeit blieb ihm nicht mehr.
Durch eine Glastür konnte er in das Konstruktionsbüro
sehen. Seitlich an der Tür stand ein Kleinstcomputer, wie er bei
vielen Einrichtungen dieser Art als Vorstufe für den
Hauptcomputer benutzt wurde. Tekener kam zu der Einsicht, daß
es unmöglich für ihn war, die Information zu gewinnen, die
er suchte. Dazu hätte er die Hilfe eines Kontaktmanns gebraucht,
wie er ihn fast gehabt hätte. Jetzt aber war er auf sich allein
gestellt.
Er entschloß sich, entgegengesetzt vorzugehen und die
Raumpiraten zu behindern.
Er wartete ab, bis der
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