PR TB 185 Die Einmann Operation
ein
Papierband zu drucken.
Sharon legte ihm die Hand auf den Rücken. Sie deutete nach
oben.
"Jemand kommt", flüsterte sie. "Wollen wir uns
zeigen?"
"Lieber nicht", erwiderte er. "Es ist besser, wenn
wir den Fragen aus dem Weg gehen."
Schweigend warteten sie ab, bis der Computer seine Arbeit
einstellte. Tekener nahm die Magnetplatten und das beschriftete Band
an sich. Dann schaltete er den Computer und das Licht aus. Er wies
auf eine Stahltür, die am Ende eines Ganges lag.
Über ihnen ertönten die Stimmen mehrerer Männer.
Sie waren nicht zu verstehen.
Tekener führte das Mädchen bis zur Stahltür. Er
legte den Finger an die Lippen, um ihr zu bedeuten, daß sie
ruhig sein sollte. Dann untersuchte er die Tür, die mit
gefährlichen Fallen gesichert war. Er benötigte mehrere
Minuten, bis er sie entschärft hatte, wobei ihm zugute kam, daß
die Fallen sich ausschließlich gegen Eindringlinge von außen
richteten. Als er die Tür öffnete, vernahm er Schritte auf
der Treppe. Er schob sich durch den Türspalt hinaus, blickte
sich kurz um und zog Sharon dann hinter sich her. Lautlos schloß
er die Tür wieder.
"Mein Gleiter steht dort drüben", flüsterte
er. "Ich habe glücklicherweise darauf verzichtet, ihn
direkt vor der Haustür zu parken."
"Und ich habe meine Maschine zurückgeschickt, weil ich
dachte, daß ich sie nicht mehr benötige."
Sie eilten in die Dunkelheit hinaus. Vor dem Haus standen vier
Antigravgleiter.
"Es sind keine Polizeimaschinen", stellte er fest.
"Unter diesen Umständen ist es wohl richtig, sich
davonzustehlen."
Sie erreichten den Gleiter, und wenig später startete Tekener
mit abgeblendeten Lichtern. Er führte die Maschine über
einige Häuser hinweg bis an den Rand des Plateaus und ließ
ihn dann abfallen. Hin und wieder blickte er zurück, doch bald
stand fest, daß sie nicht verfolgt wurden.
"Wohin fliegen Sie?" fragte Sharon.
"Wir müssen die nächsten Stunden irgendwo
verbringen, wo wir ungestört sind. In ein Hotel können wir
nicht gehen, ohne Aufsehen zu erregen. Man würde uns als
Passagiere des Handelsraumers erkennen und sich fragen, wo wir in der
Zwischenzeit gewesen sind. Das könnte unangenehm werden."
Er landete auf einer Lichtung an einer steil aufsteigenden
Felswand.
Nachdem er das Triebwerk ausgeschaltet hatte, berührte er
eine Sensortaste. Licht flammte auf. Er zog die Papiere aus der
Brusttasche hervor, "Ich muß alles lesen. Wollen Sie auch
...?"
Das Mädchen schüttelte den Kopf.
"Je weniger ich von den Plänen der Gangster weiß,
desto besser ist es für mich", erwiderte sie.
"Ein vernünftiger Standpunkt", sagte er lobend,
während er damit begann, die Aufzeichnungen des Computers
durchzulesen. Schon bei den ersten Zeilen stellte er fest, daß
fast alle Nachrichten verschlüsselt waren, so daß Tekener
sie nicht entziffern konnte. Einige Informationen wurden jedoch im
Klartext gegeben. Darunter war der Hinweis, daß der Bote von
dem Weißhaarigen sich mit den Forschungsarbeiten von Duke
Haenser befassen sollte.
Tekener tippte mit dem Finger auf das Papier.
"Damit bin ich gemeint", sagte er. "Ich bin der
Bote Atlans. Haben Sie schon mal was von Duke Haenser gehört?"
"Noch nie", antwortete sie.
Er blickte sie nachdenklich an.
"Und was jetzt?" fragte er.
"Ich bleibe bei ihnen und helfe Ihnen. Was könnte ich
denn sonst tun?"
5.
Der Gleiter leistete ihm unerwartete Hilfe. Als Ronald Tekener die
Frage nach Duke Haenser in den Informationsspeicher der Maschine
eingab, erschien wenig später eine Karte im Auswurfschlitz. Sie
trug den Namen Duke Haenser auf der einen Seite, zusammen mit einigen
Angaben über Beruf und Werdegang, und auf der anderen Seite
einen Lageplan der Forschungsanstalt, die Haenser sein eigen nannte.
Danach war Haenser ein Positronikspezialist, der besondere Leistungen
auf dem Gebiet der Hyperkomforschung und des Transmittertransports
erbracht hatte. Tekener tippte auf das Gebäude der
Forschungsanstalt, das wie ein liegender Anker aussah.
"Dorthin fliegen wir", entschied er. "Bis zur
Dämmerung haben wir noch vier Stunden. Das muß
ausreichen."
"Sie wollen da einsteigen?" fragte das Mädchen.
"Das muß ich wohl", erwiderte Tekener. "Ich
glaube kaum, daß mir Duke Haenser die Informationen freiwillig
gibt, die ich haben will."
Er löschte das Licht und startete die Maschine. Als er in die
Nähe der Stadt kam, schaltete er die Scheinwerfer an, um sich
besser orientieren zu können. Das Bordchronometer zeigte ein Uhr
nachts
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