PR TB 186 Rückkehr Der Toten
uns Hilfe zu schicken, so bitten
wir Sie darum. Wir erwarten nichts, doch wir hoffen. Möge Gott
mit Ihnen und mit allen Menschen sein, die das Universum zu ihrer
Heimat machten.
Wo immer Sie ihnen begegnen - hüten Sie sich vor den Fremden
in ihren schwarzen Schiffen. Jeder, der in ihre Nähe gerät,
ist verloren.«
Bull sah auf. Er war kreidebleich.
»Wie oft habe ich im stillen an sie gedacht«, brachte
er schließlich hervor. »Sie waren voller Ideale. Und nun
dies.« Er nahm einen kräftigen Schluck aus dem Glas. »Was
werden wir tun, Perry?«
»Zunächst können wir nur warten. In NATHANS
Bericht steht, daß das fremde Schiff tatsächlich umgebaut
wurde. Auch diese Technologie ist uns fremd, doch wir können sie
begreifen. Es handelt sich in erster Linie um Steuereinheiten,
Informationssysteme und Vorrichtungen, die es den Freunden der
Chromunder gestatteten, den Antrieb zu handhaben. Außerdem
wurden gewisse Veränderungen vorgenommen, die es ihnen
gestatteten, in der Schwärze zu leben.«
»Welche Art von Wesen kann in absoluter Dunkelheit
existieren?«
Rhodan zuckte die Schultern. Ein Summton. Der Mann, der die
Menschheit geeint und zu den Sternen geführt hatte, drückte
auf eine Taste vor einem Bildschirm. Ein Adjutant meldete, daß
der Kommandant der EX-1822 eingetroffen sei.
»Ich erwarte ihn«, antwortete Rhodan.
»Perry«, drängte Bull. »In der Galaxis ist
es still. Ich habe sowieso Urlaub. Laß mich mit einer Gruppe
Freiwilliger in dieses verfluchte Ding steigen und nach Chromund
fliegen.«
Rhodan lachte humorlos.
»Und wann willst du dich zurückmelden?« fragte er
sarkastisch.
»Sie glauben an uns!«
Perry Rhodan setzte sich. Er starrte auf die dem Schreibtisch
gegenüberliegende Wand, die ganz von einer farbigen,
dreidimensionalen Photographie der Milchstraße eingenommen
wurde.
»Es ist mehr als das, Bully. Sie haben mehr geschafft als
jeder von uns. Sie sind die ersten Menschen in einer anderen
Milchstraße. Sie standen vor der Wahl, zu sterben oder einen
ungewissen Weg zu gehen, vielleicht zu Monstren zu werden, falls das
Experiment ihrer Umwandlung nicht gelang. Sie schafften es, von dem
Willen beseelt, Menschen zu bleiben. Wir alle stehen tief in ihrer
Schuld.«
Der Türsummer. Rhodan öffnete selbst. Ein etwa
fünfzigjähriger, schlanker Mann mit langen schwarzen Haaren
trat ein. Er grüßte respektvoll und wirkte eher unsicher.
»Fühlen Sie sich wie zu Hause, Oberstleutnant«,
sagte Rhodan. »Reginald Bull kennen Sie ja.«
Die beiden Männer nickten sich zu.
Dann berichtete Peters. Rhodan zeigte ihm Bilder vom Besuch Colns,
Rushbrooks und Seir Daitons.
»Genauso sahen die drei aus, Sir«, bestätigte der
Explorerkommandant. »Wie ich berichtete, war von ihren
Gesichtern hinter dem Helmvisier nicht viel zu erkennen, doch sie
trugen diese seltsamen Brillen, die Schalen an den Ohren und
Membranen vor dem Mund.«
»Nur so können sie in unserem Wellenbereich sehen und
hören«, sagte Bull. »Und die anderen zwölf
waren tatsächlich humanoid?«
»Von der Körperform her schon. Ihre Köpfe
allerdings.« Peters zuckte die Schultern. »Ich wurde vage
an Topsider erinnert.«
Bully war aufgestanden.
»Dieses Schiff - es war völlig schwarz?«
»Schwärzer als schwarz, Sir. Nur den Lichtkegeln ist es
zu verdanken, daß wir uns überhaupt darin zurechtfanden.
Unsere Helmlampen hätten wahrscheinlich nicht ausgereicht.«
»Wie lange würde ein Mensch darin leben können,
ohne verrückt zu werden?« wollte Rhodan wissen.
»Meiner Meinung nach keinen Tag«, antwortete Peters.
»Hmm.« Rhodan blätterte in NATHANS Auswertung.
»Hier steht, daß anhand der reichlich lückenhaften
Aufzeichnungen, die man außer der Botschaft bei den Fremden
fand, eine Gesamtflugzeit von etwa sechs Jahren angenommen werden
kann. Erste Untersuchungen der Chromunder haben ergeben, daß
sie ungefähr fünf Jahre tot sind. Da weiterhin eine große
Wahrscheinlichkeit dafür besteht, daß sie sich erst nach
Erreichen der Milchstraße umbrachten, können wir eine
Flugzeit von NGC 5194 bis hierher mit maximal einem Jahr annehmen.
Daß die
fünfzehn sich umbrachten, dürfte außer Zweifel
stehen, sonst hätten sie nicht ohne Schutzanzüge die
Schleusen geöffnet. Nun, Bully?«
»Wir haben ihr warnendes Beispiel vor Augen und können
uns entsprechend einrichten«, beharrte der Staatsmarschall
trotzig. »Doch, Perry, ich bleibe dabei. Sollte es eine
Handvoll Menschen geben, die den Flug mitmachen, werde
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