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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder
antrieb und anfeuerte, und er schuftete dabei mehr alsjeder andere,
Templin eingeschlossen. Cardon war nicht mehr wiederzuerkennen. Im
ersten Teil der Reise hatte er getan, was ihm aufgetragen worden war,
jetzt übernahm er freiwillig Wachen, damit sich Carruthers und
vor allem Gaelyn erholen konnten. Er war noch schweigsamer geworden
als vorher, und was immer er tat, trug den Stempel einer wütenden,
entschlossenen Verbissenheit. Man hatte den Eindruck, daß der
Leutnant um seine Rehabilitierung kämpfte.
    Das Team machte sich an die Arbeit. Jeder wußte, was er zu
tun hatte. Templin und Cardon übernahmen es, das Material für
die Schlitten zu beschaffen. Joan sammelte zusammen mit Dipper
Feuerholz, Carruthers kümmerte sich um das Essen, und Gaelyn
ging auf die Jagd. Sie war eine gute, zielsichere Schützin, der
selbst Templin seinen Respekt zollen mußte.
    Templin fand einige Bäume, die ihm für seinen Zweck
passend schienen. Er nahm seine Waffe zur Hand, verstellte den
Düsenquerschnitt und drückte dann ab. Der Strahl war breit,
aber sehr dünn. Rauch wallte auf, als die sonnenheiße
Energie auf den Baumriesen prallte. „Vorsicht!" rief
Templin und machte sich davon.
    Das Holz ächzte und kreischte, dann kippte der dreißig
Meter hohe Baum langsam zur Seite. Krachend schlug der Stamm auf dem
Eis des Flusses auf.
    „Ein bißchen klein ausgefallen, das Bäumchen",
spottete Cardon. „Was wollen Sie mit diesem Giganten?"
    „Warten Sie es ab", schlug Templin vor. „Ich habe
mir in den letzten Tagen etwas überlegt." Eine
Viertelstunde später hatte er den gefällten Riesen nicht
nur geköpft, sondern auch zwei mannslange Stücke aus dem
Stamm herausgeschnitten. Der Baum war mehr als drei Meter dick, auch
diese Stücke wogen entschieden mehr, als die Gruppe in Bewegung
setzen konnte.
    „Und wie stellen Sie sich den Fortgang der Arbeit vor?"
fragte Gaelyn beim Essen. Sie deutete auf die Klötze.
    Templin lächelte verhalten.
    „Wir werden Boote daraus bauen", sagte er. „Ich
nehme an, Sie kennen das Verfahren. Man legt ein Feuer an und brennt
eine Höhlung aus einem solchen Stamm heraus."
    „Wenn ich daran erinnern darf - der Fluß ist gefroren.
Wie tief er vereist ist, können Sie daran ermessen, daß er
den aufprallenden Baum ohne Risse verkraftet hat."
    „Drehen Sie ein solches Kanu doch einmal um", schlug
Templin vor. „Wenn sie dann dafür sorgen, daß der
Rücken eines solchen Kanus bretteben ist, dann haben Sie einen
stabilen Schlitten vor sich - etwas seltsam geformt, aber durchaus
wirkungsvoll."
    „Donnerwetter", staunte Gaelyn. „Sie haben immer
zur rechten Zeit einen rettenden Einfall." „Hoffentlich
bleibt das so", wünschte sich Carruthers.
    Templin warf einen raschen Blick zur Seite. Der alte
Wissenschaftler gefiel ihm gar nicht. Carruthers war krank, die
Krankheit hieß Erschöpfung - und gegen diese Krankheit gab
es nur ein Medikament, das aber nicht zur Verfügung stand. Das
Medikament war Ruhe - und das durfte sich die Gruppe nicht erlauben.
    Gaelyn hatte Templins kurzen Seitenblick gesehen. Ihre Augen
suchten die des Jägers. Templin zuckte mit den Schultern. Es war
eine Geste der Hilflosigkeit.
    „Was soll ich machen", besagte die Geste. „Wir
haben keine andere Wahl."
    Es war ein Glück besonderer Art, daß sich das Kind als
so kerngesund erwies. Die Wälder von Lochny waren zwar nicht
gerade der geeignetste Platz zur Aufzucht von Kleinkindern, aber der
kleinen Joan schien das nicht viel auszumachen. Allerdings bemühte
sich jeder Erwachsene, dem Kind soviel Zuwendung und Geborgenheit zu
geben, wie sich überhaupt nur geben ließ.
    „Die Schlitten werden wir bis zur Mündung des Murray
brauchen", sagte Templin. „Danach können wir sie dazu
benutzen, an der Küste entlang nach Lochaan zu segeln."
    Cardon kniff die Augen zusammen.
    „Trotz der Stürme?"
    „Haben wir eine Alternative?" fragte Templin zurück.
„Wir müssen uns auf unser Glück verlassen."
    „Glück", murmelte Cardon. Er versank wieder in
dumpfes Brüten. Templin hatte längst erkannt, daß
sich Cardon mit einem Problem herumschlug, das er nur für sehr
kurze Zeit vergessen konnte. Es mußte ein gewaltiges Problem
sein, denn der Leutnant blockte jeden Versuch, ihn darauf
anzusprechen energisch ab.
    Templin war sich allerdings sicher, daß er noch erfahren
würde, was den ehemaligen Offizier beschäftigte.
    Templin und Cardon brauchten drei Tage, um die beiden Schlitten
herzustellen.
    Mit dem

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