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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Thermostrahler setzte Templin die Hölzer in Brand. Es
war Cardons Aufgabe, mit Eisstücken dafür zu sorgen, daß
sich das Feuer nur dorthin fraß, wo es gebraucht wurde. Unter
normalen Umständen hätte Templin das Feuer die Arbeit
allein machen lassen, aber das hätte Zeit gekostet. In dieser
Notlage half er dem Feuer mit dem Thermostrahler nach. Er wußte,
daß er damit Energie verbrauchte, die er nicht ersetzen konnte.
Wenn die Magazine der Energiewaffen leergeschossen waren, wurde die
Lage im höchsten Maße bedenklich. Templin traute sich
nicht zu, nur mit Naturwaffen - Messer, Pfeil und Bogen, Harpunen und
Ähnlichem - in der Wildnis von Lochny zu überleben.
    Als die beiden Schlitten einsatzbereit waren, hatten Cardon und er
noch je ein frisches Magazin.
    Die beiden Männer wußten, was das bedeutete. Sie
verschwiegen aber diesen Engpass, um die anderen nicht unsicher zu
machen.
    Ein erster Probelauf ergab, daß sich die Schlitten
entschieden bequemer auf dem Eis bewegen ließen, als Templin
gehofft hatte. Die Kufen aus Holz waren eisenhart, das war bei den
    Hölzern von Lochny keine Seltenheit. Mit Riemen und Seilen
wurde die Ladung auf den beiden Schlitten festgebunden. Templin hatte
dafür gesorgt, daß zur Not auch Menschen auf der
Ladefläche transportiert werden konnten.
    Er und Gaelyn übernahmen den ersten Schlitten, Cardon und
Carruthers, dem die dreitägige Ruhepause gutgetan hatte, legten
sich in das Geschirr des zweiten Schlittens. Joan wurde nach wie vor
von Dipper getragen.
    Anfangs kam die Gruppe ziemlich schnell voran. Der Fluß war
an dieser Stelle im Frühjahr ziemlich reißend. Das Wasser
war mitten in der Bewegung gefroren und ziemlich glatt und eben.
    „Wir werden es schaffen!" rief Templin über die
Schulter hinweg. „Ich bin sicher, daß wir rechtzeitig in
Lochaan sein werden!"
    Cardon nickte nur. Templin konnte sehen, daß er den größten
Teil der Arbeit leistete. Carruthers hatte sich zwar ein wenig
erholt, aber ein Berserker konnte er auch dadurch nicht werden. Der
Wissenschaftler war körperlich nie sehr kräftig gewesen,
darauf mußte injedem Fall Rücksicht genommen werden.
    „Was werden wir mit Cardon machen?" fragte Gaelyn. Sie
sprach so leise, daß nur Templin sie verstehen konnte. „Er
ist doch desertiert."
    „Was schlagen Sie vor?" fragte Templin zurück.
    Die Frau machte ein ratloses Gesicht.
    „Ich bin eigentlich ein sehr gesetzestreuer Bürger",
sagte sie. „Aber in diesem Fall... er wird doch bestraft
werden, wenn die Polizei ihn fängt?"
    „Ich weiß es nicht genau", antwortete Templin. Er
gab dem Schlitten einen Ruck und steuerte ihn an einem Baum vorbei,
der im Eis festgefroren war.
    „Früher, vor Jahrhunderten", erinnerte sich
Templin, „da wurden Deserteure hingerichtet. Davor ist Cardon
injedem Fall sicher, es gibt keine Todesstrafe mehr im Solaren
Imperium. Und wenn Cardon aus einem krankhaft übersteigerten
Angstgefühl heraus geflohen ist, wird man ihn wahrscheinlich
auch nicht bestrafen."
    „Und wenn er einfach so... weil er keine Lust hatte, sein
Leben aufs Spiel zu setzen?"
    „Dafür hat er seinen Sold kassiert, und in diesem Fall
wird man ihn mit Sicherheit bestrafen. Ich glaube aber, daß
Jentho sich eher totschlagen läßt, als daß er
zugibt, an krankhaft übersteigerten Angstgefühlen zu
leiden."
    „Dann muß er also damit rechnen, in Lochaan
festgenommen zu werden?"
    Templin nickte. Das Atmen fiel schwer. Das Geschirr drückte
auf den Brustkorb, und es war schneidend kalt.
    „Das setzt allerdings voraus, daß sich Cardon entweder
stellt, oder daß wir ihn anzeigen. Polizeilich gesehen, ist
Lochny eine Wüstenei."
    „Werden Sie ihn anzeigen?"
    „Ich?"
    Templin lachte und schüttelte den Kopf.
    „Keinesfalls", sagte er entschlossen. „So etwas
tut man auf Lochny nicht. Dieser Planet hat seine eigenen Gesetze.
Solange Cardon mir nicht ans Leben will, kann er tun und lassen, was
ihm beliebt. Und wie sieht es mit Ihnen aus?"
    Gaelyn preßte die Lippen aufeinander, dann sagte sie:
    „Ich glaube, ich werde nichts unternehmen. Mir ist zwar
inzwischen klar geworden, daß mein Mann vielleicht noch lebte,
wenn er nicht unser Führer gewesen wäre. Aber ich glaube,
daß er sich selbst genug für diese Fehler bestraft. Er
macht sich Vorwürfe, das kann man sehen, große Vorwürfe!"
    „Warten wir ab", murmelte Cassiddu Templin. „Warten
wir, was die Zukunft bringt. Ich habe wieder eine Ahnung, eine sehr
böse Ahnung."
    „Halt!" rief Templin.

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