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PR TB 195 Der Galaktische Spieler

PR TB 195 Der Galaktische Spieler

Titel: PR TB 195 Der Galaktische Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unregelmäßigkeiten sich über den
ganzen Körper erstreckten. Er konnte sie jedoch nicht erkennen,
weil der Oktaner sich in weite Gewänder kleidete, die seinen
ganzen Körper umhüllten. Hinzu kamen mehrere weiße
und lindgrüne Umhänge von unterschiedlicher Länge
sowie breite Schärpen, die seine Hüften umspannten.
    »Was schreist du, Terraner?« fragte der Oktaner.
    »Binde mich los«, forderte Fomasi. »Sofort. Löse
die Fesseln.«
    »Ich habe gesehen, daß du die Affen getötet
hast«, erwiderte der Oktaner, als sei damit alles erklärt.
Er drehte sich wieder um und trieb sein Reittier an.
    Giustino Fomasi brüllte ihm immer wieder Befehle zu und
forderte ihn auf, anzuhalten, doch der Oktaner reagierte nicht. Als
der Terraner versuchte, sein Drada anzuhalten, begann der Oktaner zu
pfeifen. Von diesem Moment an reagierte das Tier nicht mehr auf die
Befehle des Jägers. Es trabte unverdrossen weiter, so daß
er bald resignierte.
    Etwa eine halbe Stunde verstrich. Während dieser Zeit
überlegte der Terraner fieberhaft, wie er sich retten könnte.
Er legte sich zahlreiche Pläne zurecht, verwarf sie wieder und
entwickelte neue. Als sie schließlich einen ausgedehnten See
erreichten, hatte er sich noch immer nicht entschlossen.
    Der Oktaner führte sein Reittier auf eine geflochtene Matte
aus vertrockneten Pflanzen. Sie war etwa vier Meter breit und zwanzig
Zentimeter dick. Sie führte scheinbar endlos in den See hinein,
durchschnitt in etwa zwei Kilometern Entfernung eine Insel und schien
danach bis zum Horizont und noch darüber hinaus zu reichen. Sie
wurde zu beiden Seiten durch Holzpflöcke abgesichert, die die
Inselbewohner in den morastigen Boden des Sees getrieben hatten.
    Als Fomasi über die schwankende Brücke ritt, sah er, daß
der See nur wenige Zentimeter tief war. Darunter begann ein Morast,
der unergründlich zu sein schien. Der Terraner hatte davon
gehört, und er glaubte ohne weiteres, daß jeder verloren
war, der die Brücke verließ.
    Er hatte jedoch auch gehört, daß jeder verloren war,
der die Brücke als Gefangener betreten hatte. Wiederum versuchte
er, sich von den Fesseln zu befreien, und abermals scheiterte er. Der
Oktaner führte ihn über die schwimmende Brücke auf die
Insel.
    Hier sah Fomasi, daß die Brücke die Insel in der Tat
überquerte und zu weiteren Inseln führte. Bereits die erste
Insel war das Ziel des Oktaners, der ihn gefangengenommen hatte.
    Unter hohen Bäumen mit weit ausladenden Ästen erhoben
sich zahlreiche Hütten, die aus dem gleichen Strohgeflecht
bestanden wie die Brücke. Sie standen teils auf festem Boden,
teils auf Matten, die
    mit Stricken an Baumstämmen befestigt waren.
    Männer, Frauen und Kinder kamen aus den Hütten und
umringten den Gefangenen. Neugierig blickten sie ihn an. Sie
schwatzten aufgeregt miteinander. Fomasi versuchte, den
positronischen Translator einzuschalten, der auf seiner Brust hing,
doch er erreichte ihn nicht.
    Der Oktaner stieg ab und kam zu ihm. Er half ihm aus dem Sattel.
    »Und was geschieht jetzt?« fragte der Terraner.
    »Was fragst du?« entgegnete der Oktaner. »Du
weißt es doch. Wer Grantinzy-Affen tötet, spricht mit dem
Hüter des Schwertes. Er wird noch heute kommen.«
    Er gab den anderen Männern des Dorfes ein Zeichen mit einem
seiner Tentakel, den er dabei zur Hälfte aufrollte und dann in
Richtung eines Baumes ausstreckte. Die Männer ergriffen den
Terraner und schleppten ihn zum Baum. Sie fesselten ihn an den Stamm.
Danach wandten sich alle von dem Gefangenen ab und taten, als sei
dieser nicht mehr vorhanden.
    Einige Stunden vergingen. Die rote Sonne von Okta neigte sich dem
Horizont zu. Als sie genau über der Mattenbrücke stand,
erschienen zwei Lichter in der Wüste.
    Die Männer des Dorfes kamen aus ihren Hütten. Sie hatten
sich mit farbenprächtigen Gewändern geschmückt. Viele
trugen goldene Ketten an den Armen. Und alle waren bewaffnet. Sie
bestiegen die Dradas und ritten über die Brücke. Giustino
Fomasi konnte sie sehen. Er beobachtete, daß sich die Reiter am
Ende der Brücke zu beiden Seiten hin verteilten.
    Auf der Brücke standen zwei Männer mit Blasinstrumenten,
die aus Hörnern gefertigt waren. Sie spielten eine Melodie, die
den Terraner eigenartig berührte.
    Die Lichter erreichten die Brücke. Fomasi hörte das
Tuckern eines Explosionsmotors. Ein vierrädriges Fahrzeug rollte
auf die Brücke. Es erinnerte den Terraner an die Autos, die es
vor Jahrhunderten auch auf der Erde gegeben hatte.

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