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PR TB 195 Der Galaktische Spieler

PR TB 195 Der Galaktische Spieler

Titel: PR TB 195 Der Galaktische Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aussterben zu bewahren. Von der Todesstrafe
hatte er nichts gewußt.
    »Seit Jahrzehnten kommen die Terraner nach Okta, um
Grantinzy-Affen zu jagen«, sagte der Hüter des Schwertes.
»Warum? Welchen Wert haben die Affen für euch?«
    Giustino Fomasi hielt überrascht den Atem an.
    »Ihr wißt es nicht?« fragte er. »Aber das
kann doch nicht sein. Wir können doch nicht schon seit so langer
Zeit Affen auf Okta jagen, ohne daß ihr erfahrt, warum das
geschieht.«
    »Niemand hat es uns bisher gesagt.«
    Der Terraner beugte sich nach vorn.
    »Ich will es euch erklären«, versprach er. »Ich
erwarte jedoch eine Gegenleistung - beispielsweise Milde.«
    »Du bekommst diese Gegenleistung«, erwiderte der
Oktaner.
    »Ist das sicher?«
    Der Hüter richtete sich stolz auf.
    »Es ist sicher«, sagte er in verweisendem Ton.
    »Nun gut. Dann will ich versuchen, euch die Zusammenhänge
zu erklären«, entgegnete Fomasi. »Vielleicht habt
ihr schon mal von Gordon Grosvenor gehört. Er ist der größte
Hotelier und Gastronom des Solaren Imperiums. Hartnäckig
verfolgt er das Ziel, auf jedem
    Planeten des Imperiums wenigstens ein Hotel zu haben. Er hat
Häuser, die über Spezialeinrichtungen für exotische
und nichthumanoide Gäste verfügen und die allen nur
erdenklichen Anforderungen gerecht werden. Er besitzt Hotels, in
denen mehr als zehntausend Menschen übernachten können,
aber auf unbedeutenden Planeten auch Häuser, die nur über
acht oder neun Zimmer verfügen.«
    Die Oktaner hörten schweigend zu. Sie saßen still und
unbeweglich auf dem Boden und verrieten durch keine Reaktion, was sie
dachten oder empfanden.
    »Wie viele große Männer, so hat auch Grosvenor
seinen Tick«, fuhr der Terraner fort. »Als er sein erstes
Hotel erwarb, stellte er in der Hotelhalle einen Pelzmantel aus
Grantinzy-Fellen aus. Das war sein Glücksbringer, eine
ausgesprochene Kostbarkeit, die Gordon Grosvenor von Okta mitgebracht
hatte. Pelze von exotischen Planeten stehen überall im Imperium
hoch im Kurs. Zu den kostbarsten Fellen aber zählen die
Grantinzy-Felle.«
    Auch jetzt unterbrachen die Oktaner ihn nicht mit Fragen.
    »Mit diesem...«, Fomasi räusperte sich..., »Gag
hatte Grosvenor einen überwältigenden Erfolg. Man sprach
von seinem neuen Hotel, und es dauerte nicht lange, bis er sich
weitere Hotels kaufen konnte. Das Unternehmen florierte. Und
jedesmal, wenn Grosvenor ein neues Hotel eröffnete, stellte er
irgend etwas aus, was aus Grantinzy-Fellen hergestellt war.
Grantinzy-Felle sind zu einem Wahrzeichen der Grosvenor-Hotelkette
geworden. Nun weiß man mittlerweile, daß die
Grantinzy-Affen unter Naturschutz gestellt worden sind, aber
Grosvenor verlangt dennoch neue Felle. Er will sein Imperium
erweitern. Mit aller Macht. Grosvenor wird nicht ruhen, bis er auch
den letzten Grantinzy-Affen geholt hat, der noch auf Okta lebt.«
    Der Hüter des Schwertes senkte den Kopf. Niemand sprach. Nur
das Feuer schien noch zu leben. Die Flammen stiegen höher auf
als zuvor, so daß Fomasi befürchtete, das staubtrockene
Stroh der Hütte werde sich entzünden.
    Etwa eine halbe Stunde verstrich. Während dieser Zeit wuchs
die Zuversicht des Terraners. Mehr und mehr glaubte er daran, daß
er den Planeten Okta lebend verlassen würde. Endlich hob der
Hüter den Kopf.
    »Viele Jahre lang hat niemand von uns bemerkt, was in den
Bergen geschah«, erklärte er. »Niemand auf Okta hat
gewußt, daß die Terraner Grantinzy-Affen jagen, um ihnen
die Felle zu nehmen. Sie flogen mit ihren Maschinen in die Einsamkeit
der Berge, wo niemand sehen konnte, was sie taten. Und als wir
erfuhren, daß sie die Affen töteten, wollten wir es nicht
glauben.«
    »Haben die Affen denn eine so große Bedeutung für
euch?« fragte Fomasi.
    »In ihnen leben unsere Ahnen«, erwiderte der Oktaner.
    Der Jäger zuckte zusammen.
    Er war ein moderner Mann, der nicht viel von religiösen
Dingen hielt. Er selbst glaubte nicht daran, daß der Geist der
Ahnen in irgendeinem Wesen leben konnte, in welcher Art auch immer.
Er hielt solche Dinge für Unsinn.
    Das änderte jedoch nichts daran, daß er den Glauben
anderer respektierte und daß er sehr wohl wußte, welche
Bedeutung er für andere haben konnte.
    Er erfaßte, daß er die Krise keineswegs überstanden
hatte, sondern sich noch immer in tödlicher Gefahr befand.
    »Das tut mir leid«, sagte er mühsam. »Das
habe ich nicht gewußt.«
    »Es ist ein unerträglicher Gedanke für uns, daß
die Felle der Affen bei euch dazu dienen,

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