PR TB 195 Der Galaktische Spieler
eure Frauen zu schmücken«,
erklärte der Hüter des Schwertes.
Er verschränkte die Arme vor dem Körper, so daß
sich seine linke Hand auf den rechten Oberschenkel legte, während
die rechte Hand den Griff des Schwertes umschloß. Der Terraner
sah die Hand am Schwertgriff, maß dieser Geste jedoch keine
Bedeutung bei. Der Hüter des Schwertes hockte auf dem Boden. In
dieser Haltung, so meinte Fomasi, konnte er das Schwert nicht ziehen
und erst recht nicht einsetzen.
»Ich verstehe jetzt, daß ich ein schweres Verbrechen
begangen habe«, sagte der Terraner. »Ich habe dir jedoch
auch geholfen und dir freiwillig Informationen gegeben. Dafür
hast du mir Milde versprochen.«
»Ich werde Milde walten lassen.«
»Dann wirst du mich nicht töten?« fragte der
Terraner hoffnungsvoll.
»Doch«, antwortete der Oktaner, »aber du wirst
es nicht bemerken. Und nun erzähle mir mehr von Grosvenor und
seinen Hotels.«
Giustino Fomasi wurde die Kehle eng. Er brachte einige
unverständliche Laute hervor und setzte zu weiteren Worten an.
Er beobachtete den Hüter des Schwertes durch die Flammen. Er
sah, daß der Oktaner sich nach vorn beugte.
Alles andere bemerkte er nicht.
Der Hüter des Schwertes zog die Klinge blitzschnell aus der
Scheide und ließ sie bogenförmig nach vorn fliegen. Sie
durchschnitt die Flammen und erreichte den Terraner, der noch nicht
einmal blinzelte.
Der Hüter richtete Fomasi, ohne daß es ihm bewußt
wurde.
2.
Ronald Tekener betrat das Büro Lordadmiral Atlans, der hinter
seinem Arbeitstisch saß und einige Fotos auswertete. Der
Arkonide schob die Aufnahmen zur Seite, als er Tekener sah, und bot
ihm Platz an.
»Nun, Ronald?« fragte er. »Hat sich etwas Neues
ergeben?«
»Allerdings«, erwiderte der USO-Spezialist. Sein
Gesicht war von frisch verheilten Lashat-Narben entstellt. Tekener
war dreiundzwanzig Jahre alt, hatte aber bereits einige Einsätze
für die USO hinter sich, bei denen er seine hohe Qualifikation
bewiesen hatte. »Gordon Grosvenor ist nur auf den ersten Blick
ein wirtschaftlicher Gigant. Er will ganz offensichtlich mehr als nur
wirtschaftlichen Einfluß. Er sucht die politische Macht. Ein
deutliches Anzeichen dafür ist die politische Aktivität,
die er auf den Außenringwelten entwickelt.«
»Das ist also das, was wir bereits vermutet haben«,
entgegnete Atlan.
»Grosvenor ist es gelungen, einige Welten unter seinen
Einfluß zu bringen. Es ist ein offenes Geheimnis, daß er
auf wenigstens fünf Planeten Regierungen eingesetzt hat, die
Exekutive seines Willens sind. Dabei handelt es sich größtenteils
um Handelswelten, auf denen sich der Bau von Hotels lohnt. In
zunehmendem Maße interessiert sich Grosvenor jedoch auch für
andere Wirtschaftszweige.«
»Das alles ist nicht verboten«, stellte der Arkonide
fest.
»Nein«, erwiderte Tekener. »Die Aktivitäten
Grosvenors werden jedoch von anderen Sternenvölkern mit größter
Aufmerksamkeit verfolgt. Man befürchtet, daß Grosvenor ein
politischer und militärischer Machtfaktor werden könnte,
wobei mit besonderem Unwillen beobachtet wird, daß Grosvenor
ein Terraner ist.«
»Wir werden ihn im Auge behalten«, erklärte
Atlan. »Mit einer solchen Entwicklung müssen wir in der
derzeitigen Situation rechnen. Vielleicht genügt es, ihn in die
Schranken zu verweisen. Jetzt aber etwas anderes.«
Der Arkonide schob Tekener die Fotos hin.
»Onxytaur, einer der mächtigsten und angesehensten
Führer auf dem Planeten Okta im Möura-System, wird in
einigen Tagen hier auf der Erde zu einem Staatsbesuch eintreffen.
Okta ist ein kleiner und im Grunde genommen unwichtiger Planet. Er
birgt jedoch gefährlichen Konfliktstoff in sich, und dabei sind
wir schon wieder bei Grosvenor.«
»Die Grantinzy-Felle«, bemerkte Tekener.
»Richtig. Wir wissen inzwischen, daß die
Grantinzy-Affen unter Naturschutz gestellt worden sind. Dennoch haben
in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche Abenteurer und
Glücksjäger versucht, Affenfelle von Okta zu holen. Sie
sind alle gefaßt und hingerichtet worden. Die sogenannten Hüter
der Schwerter räumen gnadenlos auf. Dennoch wagen es immer
wieder Terraner, die Jagd aufzunehmen. Sie gehen mit immer größerem
technischen Aufwand vor. Der letzte von
ihnen ist in einem Kampfanzug auf die Jagd gegangen, so daß
er für die Oktaner unangreifbar war.«
»Onxytaur kommt also zur Erde, um diesen Zuständen ein
Ende zu bereiten«, stellte Tekener fest.
»Unter anderem«, antwortete der
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