PR TB 195 Der Galaktische Spieler
Luftraum mit Ortungsgeräten. Wenn Sie
allerdings...«
Er machte Tekener einen verblüffenden Vorschlag.
Eine Stunde später stand Tekener auf dem Dach eines
Hochhauses. Von hier aus konnte er das Camp mit den Gefangenen sehen.
Es war etwa tausend Meter von ihm entfernt. Der Energiezaun leuchtete
wie ein Feuerring.
Zehn Thalkater umringten Tekener und seine Ausrüstung.
Schweigend befestigten sie Seile an seinem Gürtel. Das
froschähnliche Wesen hatte die Thalkater als Helfer angeworben.
Alle waren sofort bereit gewesen, Tekener in seinem Kampf zu
unterstützen. Sie hatten ihm auch zu verstehen gegeben, daß
sie bei den Folgeaktionen eingreifen würden.
»Wir können nicht gut fliegen«, sagte einer von
ihnen, nachdem er dem Terraner das Startzeichen gegeben hatte. »Hilf
uns so gut du kannst mit deinem Antigravgürtel.«
»Ihr könnt euch auf mich verlassen«, erwiderte
Tekener. Er warf sich das Ausrüstungsbündel über den
Rücken. Es enthielt einen schweren Desintegratorstrahler als
wichtigste Waffe.
Die Thalkater hüpften auf dem Dach und schlugen mit den
Flügeln. Schwerfällig erhoben sie sich. Jeder von ihnen war
durch ein Seil mit Tekener verbunden. Als sie aufstiegen, strafften
sich die Seile, die alle unterschiedlich lang waren, so daß
jeder Thalkater genügend Bewegungsraum für sich hatte.
Tekener schaltete den Antigravgürtel ein und schwebte sanft
in die Höhe. Die Thalkater zogen ihn über die Dachkante
hinaus und segelten in die Tiefe. Jetzt schlug keiner von ihnen mit
den Flügeln. Lautlos glitten sie dahin. Als sie sich etwa
hundert Meter vom Hochhaus entfernt hatten, ließen sie sich vom
Aufwind in die Höhe treiben.
Tekener schaltete den Antigrav aus.
Ein Stöhnen ging durch die Gruppe der Thalkater über
ihm. Er spürte, wie sie unter der Belastung litten. Einige
schlugen nervös mit den Flügeln, doch dann beruhigten sich
die Vogelwesen wieder. Tekener blickte nach unten.
Lautlos glitten sie auf das Camp zu. Dabei verloren sie schnell an
Höhe. Er sah eine Wache, die sich in der Umgebung des Camps
aufhielt. Sie bemerkte nicht, was über ihrem Kopf geschah. Die
Ortungsgeräte sprachen nicht an. Niemand war auf einen
derartigen Angriff vorbereitet. Die anderen Wachen hielten sich in
Kuppelzelten auf.
Die Thalkater trugen Tekener über den Energiezaun hinweg und
stürzten sich mit ihm in die Tiefe. Wenige Meter über dem
Boden schaltete er den Antigrav wieder ein. Er landete sanft, riß
sich den Gürtel vom Leib und blickte den Thalkatern nach, die
lautlos in der Dunkelheit verschwanden.
Selbst die Gefangenen im Camp hatten nicht bemerkt, daß er
ins Lager gekommen war. Sie lagen auf dem Boden und schliefen. Einige
Männer saßen etwa zwanzig Meter von Tekener entfernt an
einem Feuer und sprachen leise miteinander.
Er ging zu ihnen hin. Erschreckt fuhren sie auf, als er in den
Lichtkreis des Feuers trat.
»Wo kommen Sie her?« fragte einer von ihnen. Tekener
erkannte in ihm einen jener Männer wieder, mit denen er vor
seinem Start am Raumhafen gesprochen hatte. Er setzte sein
Ausrüstungsbündel ab und ließ sich auf den Boden
sinken.
»Ich habe vor, Sie zu befreien«, erklärte er.
»Sind Sie von der terranischen Regierung?« fragte
einer der anderen, nachdem er sich als Erik Andersen vorgestellt
hatte. Er war blond und hatte einen gekrümmten Rücken.
»Nein«, erwiderte Tekener. »Ich habe vor, mich
zu rächen.«
Er schilderte, was im Casino von Haydon geschehen war.
»Deshalb bin ich nach Thalkat gekommen«, schloß
er seinen Bericht. »Ich kenne die Situation auf Thalkat besser
als auf jedem anderen Planeten. Das neue Regime steht noch auf
wackeligen Beinen. Ich habe vor, es zu stürzen, und Sie sollen
mir dabei helfen.«
»Wir kommen hier nicht 'raus«, entgegnete Andersen.
»Deshalb bin ich ja hier«, erwiderte Tekener. Er zog
eine Zeichnung aus der Tasche. »Keine zwanzig Meter vom Camp
entfernt führt ein Abwassertunnel vorbei. Dorthin werden wir uns
vorarbeiten. Ich habe einen schweren Desintegratorstrahler dabei, mit
dem wir einen Tunnel bohren.«
Andersen schüttelte den Kopf.
»Warum so umständlich? Warum haben Sie den Tunnel nicht
von außen zu uns hereingetrieben?«
»Weil die Wachen den Desintegratorstrahler orten können,
sobald ich mit ihm in ihre Nähe komme. Wenn ich den Energiezaun
unterquere, wird es gefährlich. Dann benötige ich Ihre
Hilfe.«
»Was sollen wir tun?« fragte ein dunkelhäutiger
Mann, der neben Erik Andersen saß.
»Sie werden
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