PR TB 195 Der Galaktische Spieler
geprägte
Kultur im Vordergrund stünde. Das Grosvenor-Management hatte die
Filmerlaubnis umgehend erteilt. Offensichtlich versprach man sich
einen guten Werbeeffekt davon, wenn ein Film über den
Spielbetrieb in einem Casino bei den Topsidern ausgestrahlt wurde.
Tekener stieg aus und warf sich einen flammend roten Umhang um
die Schultern. Er wollte sicher sein, daß er auffiel.
Er betrat das Hotel und ging an der Rezeption vorbei, ohne
beachtet zu werden.
Kaum hatte er jedoch die Tür zum Casino durchschritten, als
sich ihm eine junge Frau näherte.
»Mr. Tekener«, sagte sie, freundlich lächelnd.
»Es tut mir leid. Sie dürfen nicht spielen.«
»Wir sind auf Haydon«, erwiderte er. »Und hier
muß das Haus Grosvenors die Gesetze dieser Welt akzeptieren und
einhalten. Ein Spielverbot darf nicht ausgesprochen werden.«
»Sie haben sich schriftlich verpflichtet, nicht mehr bei uns
zu spielen.«
»Habe ich das? Dann zeigen Sie mir den Vertrag. Wenn Sie das
können, werde ich gehen.« Tekener hatte so laut
gesprochen, daß die Gäste aufmerksam wurden. An einigen
Spieltischen erhoben sich Springer, Arkoniden und Akonen. Sie
gehörten zur USO und sollten ihn unterstützen. Von der
Kasse des Casinos kamen zwei breitschultrige Männer. Sie
stellten sich neben die junge Frau.
»Sie verlassen das Casino auf der Stelle«, sagte sie.
»Ich denke gar nicht daran«, antwortete er. »Ich
habe das Recht auf meiner Seite. Ich gehe nicht.«
Die Topsider schwenkten ihre Kameras herum und filmten die Szene,
obwohl ein Casinoangestellter versuchte, es zu verhindern. Tekener
wollte sich an der Frau vorbeischieben, als die beiden Wachen ihn
packten. Darauf hatte er nur gewartet. Er riß sich los. Die
beiden griffen nach, und plötzlich entstand eine Schlägerei.
Tekener verhielt sich dabei so, daß er die meisten Schläge
einsteckte. Dabei sorgte er dafür, daß er mehrfach am Kopf
getroffen wurde. Er wollte, daß die Topsider schockierende
Bilder machten.
Dann tauchte ein weiterer Casinoangestellter auf und stellte sich
zwischen die Kämpfenden.
»Schluß«, rief er erregt. »So etwas wollen
wir hier nicht haben.«
Er wandte sich an die beiden Wachen.
»Sie sind entlassen«, erklärte er. Dann drehte er
sich zu Tekener um. »Und Sie werden nicht erwarten, daß
wir Sie nach diesem Zwischenfall noch länger in diesen Räumen
dulden.«
»Ich bin angegriffen worden«, erwiderte Tekener so
laut, daß jeder im Saal ihn hören konnte. »Dafür
werden Sie bezahlen. Verlassen Sie sich darauf. Ich werde mich
rächen.«
»Tun Sie das, Mr. Tekener«, sagte der Casinomanager
hochnäsig.
Tekener tupfte sich das Blut ab.
»Sie werden sich noch wundern«, fuhr er fort und tat,
als habe er Mühe, sich zu beherrschen. Dann fuhr er herum und
eilte aus dem Casino.
Als Ronald Tekener sieben Tage später mit einem
Drei-Mann-Zerstörer auf dem Planeten Thalkat landete, waren die
Wunden in seinem Gesicht verheilt. Der USO-Spezialist wich der
Radarkontrolle des einzigen Raumhafens aus und landete in der Wildnis
weitab der Hauptstadt Meadows. Er ließ die Maschine auf einer
Lichtung im Urwald stehen und flog auf einer Antigravplattform
weiter. Als er die Hauptstadt erreichte, ging die Sonne unter. Er
wartete, bis es dunkel war, dann flog er bis ins Zentrum. Er landete
auf einem kleinen Platz, ohne bemerkt zu werden.
Wenig später stand er dem froschähnlichen Wesen
gegenüber.
»Wo sind die Geiseln?« fragte er.
»Am südlichen Stadtrand«, antwortete der
Schläfer. »Sie sind in einem gut bewachten Camp
untergebracht. Es wird von einem Energiezaun umschlossen.«
»Ich benötige Ihre Hilfe«, sagte Tekener und
erläuterte seinen Plan.
»Die Stimmung hier ist schlecht«, erklärte der
Schläfer. »Das neue Regime ist verhaßt. Die
Thalkater würden es lieber heute als morgen zum Teufel jagen,
doch sie sind keine Kämpfer. Sie beugen sich der Gewalt und
hoffen, daß sich das neue Regime irgendwann von selbst
erledigt. Anders ist es jedoch, wenn man ihnen den Kampf abnimmt.«
»Das habe ich vor. Die Thalkater sollen mir lediglich
helfen, ins Camp zu kommen.«
»Das werden sie tun. Ich übernehme es, das zu
organisieren.«
Das froschähnliche Wesen kroch ächzend und schnaubend
aus dem Sumpf hervor und führte eine Reihe von Videogesprächen.
»Es ist so, wie Sie vermutet haben«, sagte es danach.
»Sie können den Energiezaun nicht mit der Transportplatte
überfliegen. Die Wachen würden sie sofort abknallen. Sie
überwachen den
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