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PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

Titel: PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dein Testament gemacht?“ fragte er Lemy
leise. Da dieser seinen Deflektorschirm noch immer aktiviert hatte,
war sein Gesicht nicht zu erkennen.
    „Wir müssen hier irgendwie herauskommen“, sagte
er. Seine Stimme klang bedrückt. Kasom verstand ihn.
    Zumindest Lemy mußte die Station lebend verlassen. Er hatte
eine Frau und einen heranwachsenden Sohn auf Siga. Kasom selbst war
unverheiratet. Wenn er bei diesem Einsatz fiel, hinterließ er
keine Familie, die ihn benötigte. Er entsann sich, daß er
gerade über dieses Thema einmal ein Streitgespräch mit dem
Lordadmiral geführt hatte. „Die Heirat eines
USO-Spezialisten ist ein sofortiger Kündigungsgrund“,
hatte er damals behauptet. „Ein verheirateter Spezialist ist
eine Gefahr für die gesamte Organisation. Erstens, weil er
Angehörige besitzt, die er zu versorgen hat, zweitens, weil er
Angehörige hat, durch die er von Gegnern erpreßt werden
kann ...“
    Atlan hatte ihm damals mit einigen stichhaltigen Argumenten
widersprochen, deren Wortlaut Kasom nicht mehr genau im Gedächtnis
hatte. Er selbst war nie von seinem Standpunkt abgewichen. In dieser
Situation zeigte sich am Fall Danger exemplarisch, daß er recht
hatte.
    Wütend über sich selbst schüttelte er die düsteren
Gedanken ab. „Wir schaffen es schon, Kleiner“, sagte er
und versuchte seiner Stimme einen überzeugenden Klang zu geben.
„Notfalls flüchten wir auf die Oberfläche von
Kuuyhnert.“
    Lemy lachte schrill und verzweifelt. Er wußte ebenso gut wie
Kasom, daß das mit den dünnen Schutzanzügen und ohne
Schwerkraftausgleicher unmöglich war.
    „Gib dir keine Mühe, Großer“, piepste seine
dünne Stimme. „Es ist aus. Gefallen im Auftrag der
Menschheit, wird man an die große Terkonittafel schreiben.“
    „Halte den Mund, Herr Generalmajor!“ sagte Kasom
gröber, als er beabsichtigt hatte. Dann kam ihm ein wahnwitziger
Gedanke.
    „Lemy“, sagte er gedehnt. „Wenn es uns gelingt,
einen oder beide Außergalaktischen gefangenzunehmen, ha
    ben wir Geiseln und können uns bei der Lenkzentrale freien
Abzug erkaufen.“
    „Nicht dran zu denken“, machte Danger seinen schönen
Plan mit wenigen Worten wieder zunichte. „Wie sie bisher
vorgegangen sind, halte ich die Fremden für skrupellos genug,
ihre eigenen Leute zu opfern. Wir kämen mit den Geiseln nicht
weit.“
    Das war es nun. Kasom verfiel in dumpfes Brüten. Aber eines
stand für ihn fest: Wenn sie beide bei diesem Einsatz sterben
mußten - die beiden Fremden würden sie mit in den Tod
nehmen. Notfalls wollte er mit dem Hyperinmestron den halben Planeten
in den Raum blasen oder die Sonne angreifen.
    Doch noch war es nicht soweit.
    In siebenundzwanzig Minuten war Kasoms Schicht beendet. Dann war
der Zeitpunkt X gekommen.
    Einsatzbericht Oberst-Spezialist Melbar Kasom:
    Es war jetzt genau 12:30 Uhr Erdzeit am 18. August 2408. Vor zwei
Minuten hatten Unthar von Kantros und sein Vize Kalos-Rotan das Labor
betreten. Ich hatte sie in den Kontrollstand des kleinen
Sonderaufbaus gebeten, der für meinen Versuch konstruiert worden
war und zugleich über eine hyperschnelle Verbundleitung
Funktionen des Hyperinmestrons anzapfte.
    Noch eine Minute, dann lief das Gerät an. Dann hatten wir
noch genau dreiundzwanzig Minuten Zeit. Ich mußte meine Schicht
nun doch überziehen - was die dritte Schicht naturgemäß
erfreuen würde. Deren Schichtführer hatte sich einmal kurz
umgesehen, ein paar Worte mit mir gewechselt und sich dann wieder
zurückgezogen, um seine Leute entsprechend zu instruieren.
Dreiundzwanzig Minuten nach Anlaufen der
    Apparatur würde auf jeden Fall der Wiezold-Effekt eintreten.
    Ich sah wieder einmal auf mein Chrono. Die Sekundenanzeige sprang
unaufhaltsam vorwärts. Lemy war wieder verschwunden. Er wollte
noch einmal versuchen, Kontakt mit einem Schiff zu bekommen. Er hatte
eine zweite Batterie an seinen Sender geschaltet und die Reichweite
somit etwas erhöhen können. Ich glaubte jedoch nicht mehr
an eine Möglichkeit des Entkommens zu einem verbündeten
Schiff. Wir würden den Transmitter aufs Geratewohl justieren
müssen -wenn wir überhaupt so weit kamen.
    Ich stellte fest, daß ich langsam nervös wurde. Der
Akone und der Anti bemerkten es. Ich sah, wie sie sich bezeichnende
Blicke zuwarfen.
    Die Sekundenanzeige präsentierte zwei Nullen. Es war in
diesem Augenblick genau 12:31 Uhr irdischer Zeit, als ich auf den
Schalter drückte. Irgendwo im Hyperinmestron begann jetzt ein
Aggregat dumpf zu grollen. Ein

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