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PR TB 198 Das Tor Zur Tiefe

PR TB 198 Das Tor Zur Tiefe

Titel: PR TB 198 Das Tor Zur Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Evolution nicht Schritt gehalten. Wir sahen das gleiche
Unglück auf uns zukommen, als der Verfall unvermutet einsetzte.
Desinteresse und Gleichgültigkeit nahmen den Platz von Tatkraft
und Ideenreichtum ein. Eine Handvoll Weiser beschloß, dem
drohenden Untergang einen Riegel vorzuschieben und der Natur ein
Schnippchen zu schlagen. Zuerst bauten wir diese Sonnenstation. Die
technischen Möglichkeiten dazu besaßen wir. Die Masse
unseres Volkes verfolgte unser Tun überhaupt nicht.
Vergnügungssucht und Langeweile beherrschte sie. Die Fähigkeit,
sich kraft des eigenen Geistes zu
    duplizieren, war schon weitgehend verlorengegangen. Nur wir, eine
kleine Gruppe, die man die Urväter nennen sollte, beherrschten
sie noch. Nur wir waren noch frei von den Erscheinungen der
einsetzenden Dekadenz. Unser Ziel war es, das Volk am Leben zu lassen
und es neu entstehen zu sehen. Wir schufen aus unserer Erbmasse die
Hurozons und die Tardellianer, indem wir nach und nach die Dekadenten
transformierten. Die notwendigen technischen Voraussetzungen beließen
wir beiden Völkern. Damit sie nicht untergingen und sich
gleichzeitig zu Forschung und Tatendrang anstachelten, änderten
wir ihre geistige Struktur durch Modifikation ihrer Genstrukturen.
Der unerbittliche Kampf zwischen Hurozons und Tardel-lianern ist eine
Folge dieser Maßnahmen. Das Tor zur Tiefe, der Brunnen des
Chaffiepresto, die Zersetzungsstrahlung auf Rozon und die der Zone
des absoluten Vergehens waren die notwendigen Maßnahmen, um für
den Erhalt und den Lebenswillen beider Völker zu sorgen. Jedes
Volk erhielt aber nur einen Teil des wahren Erbes. Als die Urväter
alt wurden und wir zu sterben drohten, schufen wir die Erhalter des
Wahren, eine Gruppe von neun Unsterblichen, die für den Fortgang
der Dinge und die Funktionsbereitschaft der Sonnenstation sorgen
sollten."
    Als die Stimme für einen Moment schwieg, flocht Ro-sy Dewitte
rasch eine Frage ein. „Wir haben die Zone des absoluten
Vergehens ganz normal durchflogen. Es ist uns aber nichts geschehen."
    „Du und deine Freunde, ihr seid keine Angehörigen
unserer Nachkommen. Wir vermögen nicht zu sagen, ob oder wie
unsere Strahlungen auf euch wirken. Teilweise hast du esja selbst
geschildert. Aber laß dir sagen, was weiter geschah. Unser Plan
ging in zweifacher Hinsicht nicht auf. Wir hatten erwartet, daß
beide neuen Völker versuchen würden, die Reste der
überlasse-nen Technik zu verstehen. Wir hatten berechnet, daß
sie schon nach kurzer Zeit das Spiel durchschauen würden, das
wir eingeleitet hatten. Wir hatten gehofft, daß der ewige Kampf
zu neuen Entdeckungen, aber auch zu Einsicht und Vernunft führen
würde. Die Berechnungen waren falsch. Die einmal degenerierte
Erbmasse blieb trotz unserer Eingriffe in einer Phase der ewigen
Stagnation. Das war der eine Fehler. Der andere war die Erschaffung
der Erhalter des Wahren. Vielleicht waren wir schon zu alt gewesen,
als wir diese Wesen kreierten, und haben etwas übersehen. Die
Erhalter empfanden unser Bewußtsein, das wir in dieser Anlage
zum Überdauern der Zeit manifestiert hatten, als lästig und
falsch. Anfangs kamen sie noch und berichteten uns das, was im System
der neun Sonnen geschah. Dann verlangten sie von uns, daß wir
uns selbst vernichteten. Die Grundidee unseres Vorhabens haben die
Erhalter nie verstanden. Sie betrachteten sich als Selbstzweck, als
Herrscher über zwei arme und unwissende Völker. Dann
unterbrachen sie ohne Warnung die Energieversorgung unseres
Erhaltungssystems und versiegelten diesen Raum. Sie konnten nicht
wissen, daß wir eine viel größere Macht besaßen
und daß wir in unserer Form dennoch überleben würden.
All das geschah vor urdenklichen Zeiten. Seit dieser Zeit existieren
wir einsam und ohne Möglichkeit, noch in die Geschehnisse
eingreifen zu können."
    Die leise Stimme schwieg. Rosy Dewitte überdachte das
Gehörte. Die ungeheuerliche Geschichte des Restbewußtseins
der Urväter paßte in das Bild, das sie bislang von den
Geschehnissen gewonnen hatte. Sie zweifelte nicht an der Richtigkeit
der gehörten Worte, aber sie fragte sich, wie stark ein Verbund
aus Bewußtsei-nen sein mußte, um eine so lange Zeit zu
überdauern, ohne in Wahnsinn zu verfallen.
    „Willst du uns helfen?" flüsterte die Stimme
schließlich.
    „Ja", sagte Rosy fest. „Erklärt mir, wie ich
euch wieder mit der Energie der Station versorgen kann und wie ihr
wieder die Möglichkeit bekommt, diese zu beherrschen."
    „Das ist unmöglich.

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