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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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injizierte
sie ihm ein wirksames Schmerzmittel.
    Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Knudsson hörte
auf zu wimmern, seine Gesichtszüge entspannten sich merklich.
Als Vanessa ihn mit Seccars Hilfe auf die improvisierte Trage hob,
zeigte das Gesicht sogar den Anf lug eines Lächelns.
    Die Trage hatte Takeo Amahura improvisiert, und die Bastelei war
recht erfolgreich ausgefallen. Amahura hatte einen kleinen Antigrav
an einem Brett befestigt, an das er ein paar Griffe montiert hatte.
Das Ergebnis war ein gepolstertes Brett, das in der Luft schwebte und
mühelos von einem Mann hin und her bewegt werden konnte.
    „Die Energie reicht für zehn Tage“, erklärte
Amahura. Zum ersten Mal sah Vanessa den schweigsamen Asiaten lächeln.
Er schien stolz auf seine Arbeit zu sein.
    Hister sah sich die Konstruktion interessiert an.
    „Sehr gut“, lobte er. „Wir werden noch zwei von
den Dingern bauen, dann können wir unser Gepäck leichter
transportieren.“
    „Das wird nicht möglich sein“, erwiderte Amahura
sanft. „Das Material reichte nur für diese Trage.“
Hister überlegte keine Sekunde, dann entschied er: „Werft
den Kerl herunter. Ob er durchkommt, ist mehr als fraglich, und wir
brauchen diese Trage so nötig wie er.“
    „Sie sind ein Unmensch!“ rief Vanessa entsetzt. Hister
machte eine wegwerfende Handbewegung. „Wenn ich mich einmischen
darf...?“ Homer G. Adams lächelte zurückhaltend.
    „Als Leiter einer großen Behörde kann ich Ihnen
sagen, daß Sie sich durch solche Entscheidungen die Sympathien
Ihrer Mitarbeiter verscherzen. Sie werden nicht sehr weit kommen,
wenn Sie es zum Kampf jeder gegen jeden kommen lassen.“
    Hister zog die Oberlippe in die Höhe und fletschte Adams böse
an.
    „Meinetwegen“, zischte er dann. „Laßt ihn
auf der Trage. Dann werden Sie aber entsprechende Portionen zu tragen
haben, auch Sie, Adams.“
    „Ich werde tun, was in meinen Kräften steht“,
sagte Homer G. Adams leise.
    Die Gruppe brauchte zwei Stunden, um sich für den Abmarsch
vorzubereiten. Marius Daponte hatte man die Aufgabe übertragen,
sich um Knudsson zu kümmern. Daponte hatte mit seinem
gebrochenen Bein ohnehin keine Chance, sich mit einer Traglast auf
dem Rücken durch die Wildnis schlagen zu können.
    „Fertig?“ fragte Varn Hister.
    Die Gruppe stand vor dem Wrack der Space-Jet. Von außen
waren die Schäden deutlicher zu erkennen. Sie zeigten dem
Fachmann, daß sich das kleine Raumschiff sehr wohl wieder
reparieren lassen würde. Seccar war Fachmann, aber er zog es
vor, den Mund zu halten.
    Hister, Seccar, Amahura und Alfrede Damiani waren sehr schwer
bepackt, sie trugen hauptsächlich Waffen und Magazine. Vanessa
Carmichael trug Medikamente, während man Homer G. Adams mit den
Vorräten an Nahrungskonzentraten bepackt hatte. Die Last war für
den verwachsenen Mann entschieden zu groß, aber Adams trug sie
einstweilen mit lächelndem Gesicht.
    „Seccar, wo steckt nun die Zentrale von Wanderer?“
Hardan Seccar hatte sich vom Bordrechner eine Karte anfertigen
lassen, auf der die wichtigsten Daten des Planeten verzeichnet waren
- so wie sie die Speicher der Positronik erfaßt hatten.
    Im Grund seines Herzens hielt Seccar die Karte für
überflüssig und vermutlich auch hoffnungslos falsch. Es war
bekannt, daß das Geistwesen von Wanderer souverän über
Raum und Zeit gebot - die Landschaft des Planeten innerhalb einer
Sekunde grundsätzlich zu verändern, war für ein Wesen
wie ES wahrscheinlich eine Kleinigkeit. Wenn folglich auf der Karte
stand, daß in Richtung der geheimnisvollen Zentrale ein
Savannengebiet zu durchqueren war, dann konnte sich diese Savanne
nach einem Eingriff des Fiktivwesens sehr leicht als Morast entpuppen
- oder als Eiswüste. Was das betraf, traute Hardan Seccar dem
Fiktivwesen alles zu -vornehmlich alles Schlechte.
    Wortlos hielt Seccar die Computerkarte hin. Hister griff danach.
Er studierte kurz die eingezeichneten Geländeformationen. Sein
Gesicht war finster und undurchdringlich. Einmal mehr empfand Hardan
Seccar vor diesem alten Mann Grauen.
    Umständlich faltete Varn Hister die Plastikfolie zusammen und
verstaute sie in seiner Tasche.
    „Diese Richtung!“ bestimmte er.
    Die Gruppe setzte sich in Bewegung.

6.
    Wie immer, wenn er Jeller sah, empfand Nador ein Gefühl des
Neides. Jeller war stärker, und er war auch klüger. Nador
wäre lieber geplatzt, als daß er das laut zugegeben hätte,
aber tief in seinem Innern wußte er genau, daß der

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