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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zerplatzte der Schatten mit lautem,
markerschütterndem Wehklagen zu Nichts. Der gelbliche Dunst
füllte die Leere aus.
    Augenblicklich entspannte sich Heyko. Benommen sah er sich um und
schüttelte den Kopf. Judd lockerte seinen Griff und ließ
ihn schließlich los.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte der Forscher. »Ich
weiß genau, was da vor sich geht, ich bin sicher, daß
Francis' Theorie von der sprunghaften Abnahme der Hyperintensität
richtig ist, und trotzdem habe ich diese
    Wahnvorstellungen. Ich glaubte, einem bedrängten Wesen helfen
zu müssen.«
    »Die Strahlung beeinflußt dein Urteils- und
Wahrnehmungsvermögen«, vermutete Nancy. »Du wirst es
bald überwunden haben.«
    Jede weitere Erörterung wäre sinnlos gewesen, denn es
hätten sich vermutlich keine neuen Aspekte ergeben. Die
Wissenschaftler setzten ihren Weg fort, mitten durch diese widerlich
gelbe Nebelzone, auf der Suche nach Erkenntnissen, nach der Lösung
eines Rätsels, nach der Quelle, dem Zentrum jener seltsamen
Strahlung.
    Noch dichter wurde der Dunst. Heyko spürte, wie er von
Schritt zu Schritt mehr Kraftaufwand benötigte, um
vorwärtszukommen. Er watete wie durch einen zähen Schlamm.
Besorgt, er könnte wieder einem Sinnesstreich zum Opfer gefallen
sein, beobachtete er die anderen. Sie hatten die Oberkörper nach
vorn gebeugt und die Arme zur Seite gestreckt, vollführten
ansatzmäßig rudernde Bewegungen.
    Sie alle hatten mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Und niemand sprach darüber, um sich nicht bloßzustellen,
um nicht in den Verdacht zu geraten, psychisch allzu labil zu sein.
Bemerkten sie etwa nicht, daß die anderen ebenso mühsam
vorankamen?
    Francis begann nach Luft zu schnappen. Er blieb plötzlich
stehen, griff sich an den Hals, röchelte mit angstvoll
geweiteten Augen. Heyko ruderte zu ihm, bahnte sich einen Weg durch
den zähen Nebel, und packte den Kollegen an der Schulter.
    »Was ist los?« schrie er, doch Francis zeigte keine
Reaktion. Der Forscher schüttelte ihn, hieb ihm rechts und links
gegen die Wangen. »Komm zu dir, Mann!«
    Im Gesicht des Analytikers stand die Angst vor dem Tod.
    »Luft.«, röchelte er, ».ich kriege keine
Luft!«
    »Das bildest du dir ein. Reiß dich zusammen, Francis,
es ist nichts als Einbildung!«
    Auch Nancy und Judd waren herangekommen und beobachteten starr das
Verhalten ihres Freundes. Francis hustete gequält, dabei rang er
nach Luft und atmete wieder und wieder tief ein. Heyko war sicher,
daß er sich seine Qualen nur einbildete.
    »Francis!« rief Nancy in heller Verzweiflung. Sie
konnte nichts tun. Hilflos mußte sie zusehen, wie ihr neu
gewonnener Gefährte scheinbar mit dem Tod rang. »Francis.!«
    Etwas in ihrer Stimme half dem Analytiker, in die Realität
zurückzufinden. Sein Blick wurde fester, die Augen verloren
jenen panischen Glanz. Der Atem ging wieder ruhiger. Mit hängenden
Schultern stand der hagere Mann, als Heyko von ihm abließ.
    »Jetzt hat es mich auch erwischt«, flüsterte er.
    »Es ist ja nicht deine Schuld«, versuchte Nancy ihn
aufzumuntern.
    »Unter diesen Umständen«, sagte Judd in die
aufkommende Stille, »sollten wir uns überlegen, ob es noch
sinnvoll ist, unseren Weg fortzusetzen.«
    »Viel weiter werden wir ohnehin nicht kommen«,
vermutete Heyko. »Der Nebel wird immer zäher und dichter,
und irgendwann würden wir alle von Halluzinationen überfallen.«
    »Ich stimme euch zu. Wir sollten umkehren.« Nancy
überprüfte kurz das Meßgerät, das an einer
Schlaufe um ihren Hals hing. Neue Erkenntnisse ließen sich aus
den Anzeigen und Schemata nicht ermitteln.
    »Was sollen wir hier noch«, nickte Heyko und drehte
sich einmal um sich selbst. Nichts als Nebel. überall dieser
undurchdringliche, grauenerfüllte gelbe Nebel.
    »Ich möchte vorher den Baum noch untersuchen«,
sagte Francis. »Man kann vielleicht feststellen, wie sich die
Hyperstrahlung auf seine biologische Struktur ausgewirkt hat.«
    Heyko fuhr auf dem Absatz herum und folgte mit den Blicken dem
ausgestreckten Arm des Analytikers.
    Da stand der Baum. Keine fünf Meter entfernt, schälten
sich seine Umrisse aus dem schwadenförmig dahinziehenden Dunst.
Und der Forscher hätte schwören mögen, daß dort
eben, als er in diese Richtung gesehen hatte, nichts gewesen war!
    Bevor er seinen Freund warnen oder zurückhalten konnte, hatte
dieser sich in Bewegung gesetzt. Schwerfällig wirkend, aber
zielstrebig, hielt er auf den breiten, mächtigen Stamm zu.
Unwillkürlich folgten ihm

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