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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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>Grünschnabel<
nicht ein Einzelfall ist«, meinte Heyko ärgerlich und
machte eine wegwerfende Handbewegung. »Außerdem habe
nicht ich über deine Ideen zu entscheiden. Du solltest sie mit
der Institutsleitung besprechen.«
    Francis bemerkte, daß der Freund keine Lust hatte, das Thema
weiter zu erörtern. Er selbst vermochte in dem Auftauchen von
Menschen, deren Geistes- oder Gehirnstruktur sich von der Masse der
Siedler unterschied, keine Gefahr zu sehen. Eher wäre es ein
Vorteil für die Gesamtheit ihrer Gesellschaft.
    »Ich werde dich auf dem laufenden halten«, versprach
der Analytiker und wandte sich zum Gehen. Er ließ einen Mann
zurück, der sich selbst noch keine schlüssige Meinung zu
dem plötzlich aufgetauchten Problem gebildet hatte.
    Heyko war weit davon entfernt, die Existenz einer Person, die
offensichtlich gegen die Parastrahlung immun war, künstlich zu
dramatisieren. Aber er fürchtete, seiner Meinung nach nicht zu
Unrecht, daß die Gesellschaft solche in gewissem Sinn
andersgeartete Menschen als unerwünscht oder gar als
    Fremdkörper ansehen würde. Beispiele dafür gab es
in der Geschichte Terras und des Imperiums genug. Bisher war niemals
ernsthaft in Erwägung gezogen worden, daß innerhalb ihrer
doch relativ kleinen Bevölkerung Mutanten hervorgebracht werden
konnten. Wenn es bekannt wurde und vielleicht sogar Menschen mit
analysierbaren Fähigkeiten wie Telepathie oder Telekinese
auftauchten, konnte dies zu einem Schock führen, der
katastrophale Auswirkungen haben mochte. Man würde argwöhnen,
daß sich Mutanten irgendwann zusammenfinden würden, um die
übrige Bevölkerung kraft ihrer Fähigkeiten zu
unterdrücken. Und der Gedanke war nicht einmal abwegig.
    Das Problem beschäftigte ihn noch, als er seine Arbeit längst
beendet hatte. Die Sonne stand bereits tief und schickte ihre
abendlich roten Strahlen über die Siedlung, als er den Heimweg
antrat. Die Art, wie die Menschheit mit Minderheiten umzugehen
pflegte, war Geschichte, wenn sich die Einstellung in den letzten
Jahrhunderten auch grundlegend geändert hatte. Vielleicht,
überlegte Heyko, sah er alles doch etwas zu pessimistisch. Viel
bedeutungsvoller erschien ihm die Tatsache, daß die Sonne in
unberechenbaren Zeitabständen die Aussendung mehrdimensionaler
Strahlungskomponenten sprunghaft erhöhte. Dies konnte unter
Umständen zu einer existenzbedrohenden Gefahr für die
Menschen auf Rubin werden. Sie lebten auf einem Pulverfaß, das
unvermittelt und ohne vorherige Anzeichen explodieren und alles Leben
auslöschen konnte.
    Langsam versank die Sonne hinter dem Raumschiff. Fächerförmig
schossen die letzten Strahlen dahinter hervor und bildeten eine
feuerrote Korona um die mächtige Silhouette. Wahrscheinlich wäre
es besser gewesen, dafür zu sorgen, daß die Versuche, das
Schiff wieder raumflugtauglich zu machen, nicht eingestellt wurden.
Vielleicht gab es eines Tages nur die Alternative, unterzugehen oder
den Planeten zu verlassen. Aber in ihrer Euphorie, die ideale Welt
gefunden zu haben, hatten die Pioniere nichts unternommen, den
eventuellen Rückzug zu gewährleisten. Das Raumfahrzeug war
zum Denkmal erhoben, jeder Reparaturversuch nur mit halbem Herzen
durchgeführt worden. Die Maschinen und technischen Einrichtungen
wurden sich selbst und dem Zufall überlassen. Gab es unter den
Siedlern überhaupt jemanden, der sich in der fehlerfreien
Bedienung eines solchen Giganten noch auskannte?
    »Dies ist eine schöne Welt«, hatte Heykos Vater
einmal gesagt, »und nichts könnte mich bewegen, sie jemals
wieder zu verlassen. Das Leben ist wundervoll hier, es fehlt uns an
nichts, wir sind völlig unabhängig von der Erde. Wir haben
den Grundstein gelegt für einen neuen Menschentypus. Für
einen Menschen, den es nicht immer weiter nach draußen zieht,
der endlich mit dem zufrieden sein kann, was er hat. Was kümmern
uns unsere Artgenossen, was kümmern uns Arkoniden, Akonen,
Springer und all die anderen Völker der Galaxis. Sie ziehen
zwischen den Sternen umher und suchen nach etwas, wovon sie selbst
keine genaue Vorstellung haben, das sie mit Macht und Ausdehnung
gleichsetzen. - Wir haben unsere Suche
    beendet, mein Sohn, und niemals wieder wird jemand den Himmel
betrachten und dabei Sehnsucht nach unbekannten Fernen verspüren.«
    Bitter lachte Heyko auf. Damals war er ein kleiner Junge gewesen,
der die Zusammenhänge nicht erkannte, und sein Vater hatte sich,
wie die meisten anderen Menschen, jener lähmenden

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