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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schlafenden dürften sich kaum darauf verlassen haben,
daß irgendwann jemand daherkommt und die Maschinerie außer
Betrieb setzt.«
    Chili lächelte triumphierend und deutete auf eine der
Konsolen.
    »Wir haben die Möglichkeit, einen Blue darüber zu
befragen.«
    Noch zögerte er, seine Hand auf den Kontakt zu legen. Die
Bedenken, die ihm in diesen Sekunden durch den Kopf schossen, waren
größer, als er sich selbst gegenüber zuzugeben bereit
war. Dennoch sah er keine andere Möglichkeit, alles über
den Stützpunkt zu erfahren.
    Entschlossen betätigte er den Kontakt. Susan registrierte es
nicht ohne Schaudern. Sofort erlosch die Kontrollampe, die zweite
Leuchtdiode begann zu glimmen. Sonst geschah nichts. Tief unter ihnen
würde jetzt eine vollautomatische Apparatur ihre Arbeit
aufnehmen und einen der nebenan ruhenden Blues aus dem Tiefschlag
erwecken. Langsam und mit der gebotenen Behutsamkeit würden
seine Lebensfunktionen von der Trägheit, die ihnen jetzt noch
anhaftete, auf das normale Maß angehoben werden.
    Im Durchgang zum Nebenraum erschien Lena und machte eine
    unbestimmte Kopfbewegung.
    »Die Anzeigen an einem der Behälter verändern
sich«, berichtete sie knapp. Sie hatte die Lähmwaffe
gezogen und hielt sie lässig in der rechten Hand.
    Chili ging auf sie zu und ergriff sie am Arm.
    »Wenn du mir einen Gefallen tun willst, dann steckst du den
Strahler wieder weg«, bat er. »Wir wollen dem Blue keinen
Schock versetzen, kaum daß er aufgewacht ist.«
    Er sprach mit einer geradezu unnatürlichen Ruhe und
Gelassenheit. Alle Spannung schien von ihm abgefallen zu sein. Dem
bevorstehenden Kontakt mit einem Fremdwesen stand er mit der
Ausgeglichenheit eines erfahrenen Diplomaten gegenüber. Susan
bewunderte diese Haltung, wenn sie auch nicht sicher war, ob er sie
vielleicht nur spielte. Es kam darauf an, dem Erwachenden auf Anhieb
erkennen zu geben, daß sie keine Feindseligkeiten gegen ihn im
Schilde führten. Jeder andere Eindruck konnte den Blue zu
unbesonnenen Handlungen verleiten, die eine Katastrophe
heraufbeschwören mochten.
    Gemeinsam kehrten sie in den Raum mit den Schlafkammern zurück.
Gene stand noch immer an der Wand und beobachtete die Reihe der
gläsernen Behältnisse. Susan und die anderen gesellten sich
zu ihm. Von hier aus war gut zu erkennen, wie sich die
Lebensfunktionsanzeigen an einem der Gehäuse stetig veränderten.
Kontinuierlich stieg die Anzahl der Impulsspitzen; die Atmung wurde
tiefer und intensiver, im gleichen Maß erhöhten sich Puls
und Blutdruck.
    Dennoch mußten sie über eine Stunde warten, bis der
Prozeß abgeschlossen war. Als sich die durchsichtige Front der
Schlafkammer schließlich öffnete und der erste Blue,
vorsichtige Bewegungen machte, stieg abermals die drückende
Spannung der Ungewißheit in Susan auf. Sie spürte, wie
ihre Handflächen feucht wurden. Erstmals kam ihr die
Ungeheuerlichkeit dessen, was sie hier erlebten, voll zu Bewußtsein.
Unter der Oberfläche eines Planeten, für dessen einzige
intelligente Spezies und alleinige Besitzer sich die Terraner
gehalten hatten, standen sie den Vertretern eines Volkes gegenüber,
von dem man zwar wußte, daß es existierte, mit dem man
sich eine Begegnung aber an jeder anderen Stelle der Galaxis hätte
vorstellen können - nur nicht auf Rubin.
    Der Blue schien die Anwesenheit von Fremden zu spüren, denn
er richtete sich nicht auf, wie Susan es erwartet hätte, sondern
stellte seine unbeholfenen Bewegungen ein und starrte blicklos nach
oben. Die Lamellen über den Gehörgängen vibrierten.
Die Forscherin vernahm einige helle, pfeifende Klänge.
    Sie wußte, daß die Blues sich in einer Sprache
verständigten, deren Töne weit in den Ultraschallbereich
hineinreichten und für Menschen nur teilweise hörbar waren.
Allerdings waren sie in der Lage, das auch auf Rubin noch
gebräuchliche Interkosmo zu sprechen und zu verstehen.
    Ähnliche Überlegungen mußte auch Chili angestellt
haben, denn er trat
    einen Schritt nach vorn und sagte:
    »Wir sind Freunde. Wir möchten mit dir reden.«
    Der Erfolg aller Bemühungen hing davon ab, ob der Fremde das
Interkosmo beherrschte. Andernfalls hätten sie zur Verständigung
einen Translator benötigt. Ein solches Gerät stand ihnen
nicht zur Verfügung.
    Zumindest schien der Blue verstanden zu haben, daß ihm
niemand an den Kragen wollte. Langsam richtete er sich auf. Seine
Blicke suchten die Forscher. Susan verstand nichts von der
Physiognomie dieser Wesen, aber sie glaubte,

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