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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erschrecken und
Bestürzung in den katzenhaften Augen wahrzunehmen. Der Fremde
verharrte in sitzender Stellung und musterte die vier Menschen lange.
    »Ihr seid Arkoniden«, sagte er dann in unbeholfenem,
aber verständlichem Interkosmo.
    Chili streckte die Arme aus und drehte die Hände so, daß
der Fremde die Innenflächen sehen konnte. Die Geste wurde von
allen raumfahrenden Völkern als Bereitschaft zu friedlicher
Verständigung gedeutet.
    »Terraner«, berichtigte er. »Obwohl wir mit
Terra nichts mehr zu tun haben. Unsere Kolonie ist unabhängig
und selbständig und unterhält keinerlei Beziehungen zu
irgendeiner galaktischen Gruppierung.«
    Wieder gab der Blue etwas in seiner hohen, schrillen Sprache von
sich. Er drehte leicht den Kopf, um sich einen größeren
Überblick zu verschaffen, doch er mußte erkennen, daß
seine Freunde noch in den Konservierungskammern lagen. Seine Unruhe,
ja Angst vermochte er nicht zu verbergen.
    »Warum habt ihr mich aus dem Tiefschlaf geholt?«
wollte er wissen. »Warum die anderen nicht?«
    »Es war Zufall«, antwortete Chili. »Wir haben
wahllos einen Ruhebehälter herausgegriffen.«
    »Was wollt ihr?«
    »Wir erhoffen uns Informationen über euch und eure
Anlage.«
    Es schien nicht gelingen zu wollen, das Mißtrauen, das den
Fremden beherrschte, abzubauen. Seine ständig umherirrenden
Blicke bewiesen, daß er nach einer Möglichkeit suchte, aus
diesem Raum zu entkommen.
    »Zwischen uns herrscht Krieg«, stellte er lakonisch
fest und führte die Bitte nach Informationen damit ad absurdum.
    »Der Krieg ist seit über sechzig Jahren vorbei«,
belehrte ihn Chili.
    Die Auskunft schien dem Blue einen Schock zu versetzen. Ob es an
der Unkenntnis lag, wer aus dem blutigen Konflikt als Sieger
hervorgegangen war, oder an der Tatsache, daß seit dem Beginn
des Tiefschlafs so viel Zeit verstrichen war, ließ sich nicht
ermitteln. Genaues ließ sich aus seiner Mimik ohnehin nicht
deuten. An dem tellerförmigen Gesicht war kaum etwas
Menschenähnliches, das einen Vergleich gerechtfertigt hätte.
    »Willst du uns deinen Namen sagen?« wagte Chili einen
neuen Vorstoß. Im Umgang mit Außerirdischen besaß
er naturgemäß keinerlei Erfahrung. Er konnte nur hoffen,
daß seine Verhandlungsführung geschickt genug war,
    dem Fremden sein Mißtrauen zu nehmen. »Ich heiße
Chili Scaccia.«
    »Lequert«, stellte sich der Blue einsilbig vor.
    Das gegenseitige Abtasten, das erste vorsichtige Kennenlernen war
noch nicht beendet. Lequert verharrte weiter auf der Liegefläche
seiner Schlafkammer und verhielt sich äußerst
zurückhaltend. Noch war er nicht sicher, wie er die
Eindringlinge einstufen sollte. Das Feindbild des Terraners, das ihm
in seiner Jugend eingebleut worden war, ließ sich nicht einfach
verdrängen.
    Chili bemühte sich nach Kräften, seinen Willen zur
Freundschaft und Kooperation deutlich zu machen. Geduldig versuchte
er, weitere Einzelheiten zu erfahren, und gab dem Blue zugleich
reichlich Informationen über die Kolonie auf Rubin. Mit der Zeit
wurde Lequert zwar gesprächiger, aber Susan konnte sich des
Eindrucks nicht erwehren, daß dieser Umstand allein auf die
Tatsache zurückzuführen war, daß dem Fremden mit den
vier Forschern eine Anzahl von Gegnern gegenüberstand, die es
gebot, möglichst wenig offenen Widerstand an den Tag zu legen.
    Nach und nach erfuhren die Wissenschaftler, daß alle hier
ruhenden Blues dem Volk der Gataser angehörten, dem größten
und mächtigsten Zweig dieser Rasse. Wegen der enorm hohen
Fruchtbarkeit der Blaupelze auf der ständigen Suche nach neuem
Lebensraum, war eine Gruppe von Forschern und Soldaten auf diesem
Planeten gelandet, um seine Eignung für eine Besiedlung zu
testen. Schon bald stellte sich heraus, daß die ungewöhnliche
Intensität der fünfdimensionalen Komponente der Sonne nicht
nur die Natur in unregelmäßigen Aufruhr versetzte, sondern
darüber hinaus erhebliche Schäden in der Erbmasse
verursachte. Trotz ständiger Aufforderungen und drängender
Bitten kümmerten sich die Blues nicht mehr um die Artgenossen
auf Rubin. Mittlerweile war der Konflikt mit dem Vereinten Imperium
ausgebrochen, und das kleine Vorauskommando war offensichtlich in
Vergessenheit geraten. Wegen eines Defekts in der Steuereinheit ihres
Raumschiffs nicht in der Lage, den Planeten zu verlassen, sahen die
Verzweifelten keinen anderen Ausweg, als ihren Stützpunkt unter
die Erde zu verlegen. Sie demontierten ihr Schiff, zerlegten es
buchstäblich in seine

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