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PR TB 204 Söhne Der Liga

PR TB 204 Söhne Der Liga

Titel: PR TB 204 Söhne Der Liga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selbst. Mit den Unannehmlichkeiten, die ihm über
den Weg liefen, wäre ein ausgeglichenerer Mensch fertig
geworden. Nicht aber Cithol. In seiner Unsicherheit hatte er sich in
den Wahn hineingesteigert, daß das gesamte Universum nur zu dem
einzigen Zweck existierte, ihm das Leben so schwer wie möglich
zu machen. Jeder Mensch mit nur einem Semester Industriepsychologie
hätte sofort erkannt, daß das erste, was Herford Cithol
brauchte, ein nahezu totaler Umgebungswechsel war.
    Eben das aber beabsichtigte Langlon Brak ihm vorzuschlagen.
    Als er geendet hatte, starrte Cithol eine Zeitlang vor sich hin
auf die Tischplatte. Dann hob er langsam und vorsichtig den Kopf, als
fürchte er sich, den Blicken seiner Mitmenschen zu begegnen, und
fragte:
    »Glauben Sie, daß mir geholfen werden kann?«
    Die Frage war an Humbert gerichtet. An dessen Stelle antwortete
Langlon Brak:
    »Wir können Ihnen helfen. Aber zuvor haben wir ein
Geständnis zu machen.«
    »Klassisch, Mann!« rief Herford Cithol voller
Aufregung, nachdem Langlon Brak seinen umfangreichen Bericht, in dem
nichts verschwiegen wurde, abgeschlossen hatte. Seine Augen
leuchteten in eigentümlichem Glanz. »Und das ist alles
wahr?«
    »Alles«, bestätigte Langlon.
    »Und ich spiele dabei eine wichtige Rolle?«
    »Wenn Sie wollen, ja.«
    Cithols Reaktion war nur auf den ersten Blick überraschend.
Anstatt darüber ergrimmt zu sein, daß man ihm unter
falschem Vorwand Informationen entlockt hatte, empfand er
Begeisterung bei dem Gedanken, daß man ihn brauche. Das war die
Grundlage seines Problems: daß ihm niemals jemand gesagt hatte,
man bedürfe seiner Dienste. Plötzlich stand Herford Cithol
im Mittelpunkt des Geschehens. Man bat ihn um Hilfe und gab ihm zu
verstehen, daß man ohne ihn nicht weiter könne. Mehr war
nicht nötig. Cithol war Feuer und Flamme.
    »Und ob ich will!« rief er. »Wenn Ihre
Vermutungen auch nur zum Teil richtig sind, ist es sogar meine
Pflicht, nicht wahr?«
    »Ich würde so sagen, ja«, bestätigte Langlon
Brak.
    »Welche Informationen brauchen Sie?«
    »Fertigungsdaten über Gamma-Wandler. Wie viele
    werden hergestellt, wohin werden sie verkauft. Woher kommt das
Rohmaterial. Ist das Rohmaterial stets von derselben Beschaffenheit
und Qualität, oder gibt es Unterschiede. Dinge dieser Art.«
    »Darüber könnte ich drei Stunden lang reden«,
erklärte Herford Cithol mit leuchtenden Augen. »Ganz
klassisch, meine Freunde.«
    »Tun Sie es«, forderte Langlon ihn auf. »Wir
haben viel Zeit.«
    Der Stoff, über den Cithol sprach, war von Natur aus trocken.
Es ging um die letzte Stufe des Nugas-Schwarzschild-Prozesses, in der
die aus der Zerstrahlung von Protonen und Anti-Protonen entstehende,
ultraharte Gammastrahlung in unmittelbar nutzbare elektromagnetische
Energie verwandelt wurde. Die technische Physik kannte mehrere
Methoden, mit denen sich dieser Prozeß durchführen ließ.
Die am weitesten verbreitete verwendete einen aus Waben aufgebauten,
mit Cer beschichteten Schild. Die Gammastrahlung drang durch die
Cer-Schicht in die Waben ein, auf der anderen Seite des Schildes
entstand ein elektromagnetisches Wechselfeld derselben Frequenz, mit
der der gepulste Protonenstrahl am Eingang des NS-Reaktors gesteuert
wurde.
    Die Cer-Schilde der Vergangenheit waren ebene, dicke Platten
gewesen. Sie erzielten nicht den höchsten Wirkungsgrad, weil die
Gammaquanten beim Zerstrahlungsprozeß vorzugsweise in einem eng
begrenzten Raumwinkel, der sich wie ein schlanker Trichter öffnete,
davonflogen. Herford Cithols Erfindung hatte dem Rechnung tragen
wollen, indem sie anstatt des ebenen einen gewölbten Cer-Schild
verwendete, auf dessen Oberfläche die Gammaquanten überall
mit gleicher, d.h. mit ortsunabhängiger Intensität
auftrafen. Bei Cerropal hatte man Cithols Idee mit Begeisterung
aufgenommen, und es waren einige Gamma-Wandler nach dem neuen Entwurf
hergestellt worden. Dann jedoch hatte man aus einem Grund, den Cithol
nicht kannte, das Konzept grundlegend umgekrempelt. Anstatt gewölbte
Cer-Schilde zu bauen, entwickelte man kugelförmige Gebilde.
Sämtliches übrige Zubehör des
NS-Reaktors-Brennstoffbehälter, Protonenpulser,
Schwerkraftprojektor - wurden im Innern der Kugel untergebracht.
Natürlich bestand nicht die gesamte Innenfläche der Kugel
aus Cer-beschichteten Waben, sondern nur diejenigen Abschnitte, die
von Gammastrahlung getroffen wurden. Der Rest der Kugel war
Abschirmung gegen Streustrahlung und die im Verlauf des

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