Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 204 Söhne Der Liga

PR TB 204 Söhne Der Liga

Titel: PR TB 204 Söhne Der Liga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gefühl, die Phantasie geht mit euch
durch«, sagte er spöttisch. »Was für eine
Räuberpistole!«
    Langlon Brak machte eine abwägende Handbewegung.
    »Wir werden sehen...«
    Für den nächsten Tag mietete Louisa einen Büroraum
in der Innenstadt von Trade City. Herford Cithol wurde über die
neue Adresse informiert. Er klang zuversichtlich und erklärte,
er werde sich pünktlich zur verabredeten Zeit einfinden.
    Er hielt sein Versprechen und traf kurz nach Sonnenuntergang an
der genannten Adresse ein. Bei sich trug er ein Paket, das sorgfältig
in Plastikfolie gehüllt war.
    »Haben Sie Mühe gehabt?« fragte Langlon Brak.
    »Keinerlei. Es ging ganz klassisch einfach.«
    »Sie sind sicher, daß man Sie nicht beobachtete?«
    »Ganz sicher.«
    Langlon wies auf das Paket.
    »Warum packen Sie nicht aus?«
    »Mache ich sofort, ganz klassisch.«
    Langlon musterte Cithol mißtrauisch. Der Mann kam ihm, im
Gegensatz zu gestern, merkwürdig einsilbig vor. Seine Bewegungen
waren steif und linkisch. Er machte den Eindruck, als fühle er
sich nicht besonders wohl in seiner Haut.
    Cithol hatte das Paket auf einen Tisch gelegt und begann, die
Folie abzulösen. Louisa stand schräg hinter ihm und sah ihm
zu.
    »Das muß ganz schön weh getan haben«, sagte
sie und deutete auf eine offenbar frische, mit synthetischer Haut
verschlossene Narbe an Cithols Nacken.
    Ohne seine Arbeit zu unterbrechen, winkte er geringschätzig
ab.
    »Nicht der Rede wert. Reine Unachtsamkeit meinerseits.«
    Er öffnete das Paket und brachte ein umfangreiches Stück
Cer-Schild zum Vorschein. Die mit Cer beschichtete Oberfläche
schimmerte tiefschwarz mit einem Glanz wie Anthrazit. Die
Wabenstruktur des Schildes war nur von der nichtbeschichteten Seite
her zu erkennen. Die Wabenelemente waren jetzt leer, während sie
in einem funktionierenden NSR-System Substanzen enthielten, die die
Umwandlung harter Gammastrahlung in ein elektromagnetisches
Wechselfeld unterstützten.
    Langlon Brak drehte das Schildstück ein paarmal hin und her.
Dann wandte er sich an Herford Cithol.
    »Ich hoffe, Sie können sich ein paar Tage lang davon
trennen«, sagte er. »Die Beschichtung muß
analysiert werden, und das läßt sich nicht im Handumdrehen
besorgen.«
    Er war überrascht, als er Cithols starren Blick bemerkte. Der
Mann war wie verwandelt. Die glühenden Augen hingen wie gebannt
an der schwarz schimmernden Cer-Beschichtung. Er schien Langlons
Bemerkung
    nicht gehört zu haben. Langlon schickte sich an, sie zu
wiederholen; aber in diesem Augenblick sagte Cithol:
    »Das ist in Ordnung. Es macht keine Schwierigkeiten. Es ist
alles so klassisch einfach ... klassisch ... klassisch...«
    Plötzlich trat Louisa in Aktion.
    »Vorsicht!« rief sie - nur dieses eine Wort, aber sie
sprach es mit solcher Dringlichkeit, daß Langlon auffuhr.
    Louisa war seitwärts an Cithol herangetreten. Ihre
Armbewegung geschah so blitzschnell, daß das Auge ihr nicht zu
folgen vermochte. Der Schlag der Handkante traf Cithol mit genau
berechneter Wucht gegen die Halsschlagader. Er gab ein ächzendes
Geräusch von sich und brach bewußtlos zusammen.
    »Heh!« schrak Humbert auf. »Was soll das?«
    Louisa beugte sich über den Bewußtlosen und entfernte
vorsichtig das Pflaster aus synthetischer Haut in seinem Nacken. Da
zeigte sich, daß man Herford Cithol eine kleine Kaverne in die
Haut
    und das darunterliegende Gewebe geschnitten hatte. Die kleine
Höhlung war mit lebender Zellmasse gefüllt, und in die
Zellsubstanz eingebettet lag eine kleine, ölig schimmernde Kugel
von der Größe einer Kindermurmel. Louisa hütete sich,
sie zu berühren.
    Langlon Brak war blaß geworden. Als Louisa sich wieder
aufrichtete, sagte er:
    »Wir sind dir einen schuldig, Mädchen. Ohne deinen
Scharfsinn wären wir jetzt in tausend kleine Fetzen zerrissen.«
    »Sie sind ihm also doch auf die Spur gekommen«, sagte
Louisa, ohne auf Langlons Dankesbezeigung einzugehen. »Sie
haben ihn unter hypnotischen Zwang gesetzt und ihm den Explosivkörper
in den Nacken operiert.
    Ziemlich schlampige Arbeit; sie müssen es eilig gehabt haben.
Die Wunde kam mir verdächtig vor, zumal Cithol sich gänzlich
anders verhielt als gestern. Er stand unter dem Einfluß eines
posthypnotischen Auftrags. Der Anblick der Cer-Schicht aktivierte die
posthypnotische Wirkung. Ich war mir nicht sicher, was Cithol
vorhatte, aber es lag auf der Hand, daß er durch häufiges
Wiederholen seines Lieblingswortes >klassisch< irgend etwas in
Gang setzen

Weitere Kostenlose Bücher