Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Sekunde zu
spät, denn hinter ihr sang Klandrex' Schocker. Sie schoß
im Fallen, aber ihr Ziel war schlecht. Klandrex griff sich stöhnend
an die Schulter. Sein rechter Arm war zeitweise gelähmt. Dadurch
erhielt Louisa Zeit. Sie
    stürzte auf eines der Schotte zu, öffnete es und
gelangte in einen Korridor, der, wie sie meinte, zu der
Schleusenkammer führte, in der Svar Nikols Flugboot geparkt
stand.
    Sie hatte nicht vor zu fliehen. Humbert war in Gefahr; sie mußte
ihm beistehen. Aber es konnte nicht schaden, den Gegner glauben zu
machen, daß sie ausreißen wollte. Zu beiden Seiten des
Ganges gab es Türen. Sie erinnerte sich nicht, sie auf dem
Herweg gesehen zu haben. Vor einer der Türen blieb sie stehen.
Hinter ihr war es still. Vielleicht hatte sie Klandrex doch besser
getroffen, als es ihr zuerst vorgekommen war. Sie mußte sich
hier irgendwo verstecken.
    Die Tür war leicht zu öffnen. Louisa geriet in eine
kleine, enge Kammer, eine Schleuse ohne Zweifel. Wozu gab es hier
eine Schleuse? Sie zog die Tür hinter sich zu. Lichter begannen
zu blinken. Es zischte unter der Decke und längs der Ränder
des Fußbodens. Das Schließen der Tür hatte den
Pumpmechanismus automatisch in Tätigkeit gesetzt.
    Panik erfaßte sie. Sie versuchte, die Tür wieder zu
öffnen, aber das Schloß war verriegelt. Sie trommelte mit
beiden Händen und mit dem Kolben des Schockers gegen die
Türfüllung. Es war ihr gleichgültig, wer sie jetzt
fand. Nur 'raus aus dieser Falle!
    Der Atem wurde knapp. Sie hatte ein Singen in den Ohren. Die
Trommelfelle knackten. Bunte Kreise tanzten ihr vor den Augen. Als
sie bewußtlos zu Boden ging, war ihr letzter Gedanke: Das ist
das Ende.
    Auf der anderen Seite des Schottes begann der Laufsteg. Der Boden
bestand aus einem engmaschigen Metallgitter, und zu beiden Seiten gab
es eine Brüstung aus Plastikmaterial, die etwa einen Meter hoch
war. Zwanzig Meter zur Linken befand sich die diesseitige Wand der
Röstkammer. Die andere war über einhundert Meter weit
entfernt. Acht Meter unter dem Laufsteg floß der graubraune
Sand der Wüste, von einem langsamen Förderband getragen.
Aus der Nähe sah man das leise Flimmern des Energiefelds, das
die von dem Sand aufsteigende Wärme wieder nach unten
reflektierte. Die Luft über dem Förderband flimmerte. Ein
ständiges Rauschen und Knistern war zu hören: die Geräusche
des heißen Sandes. Das Energiefeld war nicht dazu gemacht,
akustische Phänomene zu unterdrücken.
    Es würde auch nicht verhindern, dachte Humbert, daß
jemand vom Laufsteg auf das Förderband stürzte. Er blieb
stehen, lehnte sich gegen das rechte Geländer und blickte auf
den unablässig vor sich hinmahlenden Sand hinab. Svar Nikol ließ
er keine Sekunde aus den Augen. Zur rechten Hand, entlang eines
Schlitzes, der unmittelbar unter dem Kontrollraum liegen mußte,
verließ der Sand die Röstkammer und gelangte über
eine Rutsche in den lonisationsraum. Manchmal, wenn der Geräuschpegel
sich vorübergehend senkte, konnte man das Knattern und Knacken
des ionisierenden Feldes hören.
    Zur Linken, mehr als vierhundert Meter entfernt und hinter einer
Wand verborgen, standen die Zentrifugen. Ihr fortwährendes
Rumoren und Dröhnen bildete den Hintergrund des Geräuschs,
das die Röstkammer erfüllte. Humbert warf einen Blick auf
die Uhr.
    „Der Präsident hat offenbar eine Menge auf dem Herzen“,
sagte er spöttisch. „Er scheint einen Narren an Louisa
gefressen zu haben.“
    „Wir brauchen hier nicht zu warten“, meinte Svar
Nikol. „Der Weg führt immer geradeaus. Lady Quantor kann
sich nicht verirren. Ich bin sicher, Sie wollen die Zentrifugen in
Tätigkeit sehen.“
    „Natürlich.“ Humbert nickte. „Aber ich
hab's nicht eilig. Mir ist's lieber, wenn wir Louisa bei uns haben.“
    Er fragte sich, ob er Nikols Pläne damit
durcheinandergebracht habe. War der Zentrifugenraum eine Falle?
Selbst wenn - es mußte Alternativen geben. Nikol würde
sich nicht auf einen einzigen Plan versteifen. Humbert musterte ihn
unauffällig. Er ließ nicht erkennen, ob er enttäuscht
war.
    Etwas anderes schien seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er ging
hastig ein paar Schritte den Laufsteg entlang. Er beugte sich weit
über die Brüstung und zeigte mit der rechten Hand nach
unten.
    „Das Feld bricht zusammen!“
    Humbert sah ein Flackern, das irrlichternd über den Sand
dahinglitt. Er spürte die heiße Luft, die plötzlich
aus der Tiefe drang. Nikol kam gerannt.
    „Zurück in den Kontrollraum!“

Weitere Kostenlose Bücher