Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schrie er voller
Entsetzen. „Hier ist in Kürze die Hölle los.“
    Das klang so echt, daß Humbert für den Augenblick alle
Vorsicht vergaß. Er setzte sich in Bewegung. Nikol war
höchstens drei Schritte hinter ihm. Ihre Schuhe klapperten auf
dem Stahlgitter des Laufstegs. Aus den Augenwinkeln gewahrte Humbert
einen Schatten. Nikol hatte sich mit einem Satz nach vorne geworfen.
Der Graf spürte seinen harten Griff im Nacken. Seine Reaktion
war blitzschnell, ein Reflex des Instinkts. Die rechte Hand löste
den Griff des Angreifers und riß den Arm mit einem Ruck nach
vorne. Humbert drehte sich in die Bewegung hinein. Mit der Hüfte
stemmte er Nikols schweren Körper in die Höhe. Nikol flog
durch die Luft; die uralte Verteidigungstechnik des Koshi Nage hatte
ihn völlig überrascht. Er stieß einen gellenden
Schrei aus.
    Humbert hörte ein helles Singen und spürte, wie Nikols
Griff, mit dem er sich an seinen linken Arm klammerte, schlapp wurde.
    Der Kontrollraum war leer. Mit flehender Stimme wandte sich der
Dunkeläugige an Langlon: „Laß mich gehen! Ich kann
dir nicht helfen.“
    „Aber schaden!“ Langlon hatte den Blaster längst
gegen den Schocker vertauscht. Der Mann ging bewußtlos zu
Boden, obwohl die Waffe auf Minimalleistung geschaltet war. „In
einer halben Stunde kannst du tun und lassen, was dir behagt.“
    Er schritt an den Wänden des Raumes entlang und musterte die
Sichtgeräte. Sie zeigten seltsame Maschinen und Dinge, deren
Funktion er nicht verstand. Auf keinem der Bildschirme war auch nur
ein einziger Mensch zu sehen.
    Doch, dort! Eine Bewegung hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er
sah eine riesige Menge Sand, die langsam dahinglitt, als sei die
Oberfläche der Wüste in Bewegung geraten, und quer darüber
hinwegführend einen dünnen Strich... einen Laufsteg...
darauf zwei winzige Gestalten, die mit weit ausgreifenden Schritten
dahinrannten.
    Der Kontrollraum hatte zahlreiche Ausgänge. Langlon öffnete
vier Türen, bis er diejenige fand, die in einen Gang führte,
der vor einem offenstehenden Schott endete. Durch die Schottöffnung
hindurch sah er den Laufsteg. Er lief darauf zu. Weit im Hintergrund
gewahrte er die beiden Gestalten. Als er das Schott erreichte, sah
er, wie sie in ein Handgemenge gerieten. Er erkannte Humbert und Svar
Nikol. Nikol war ein kräftiger Kämpfer, aber gegen die
orientalischen Verteidigungstechniken des Grafen war er hilflos. Er
wurde in die Höhe geschleudert. Langlon sah, wie er sich in
Humberts linken Arm verkrallte. Das konnte gefährlich werden,
die Brüstung war nur einen Meter hoch.
    Langlon kniete nieder und zielte mit stetiger Hand. Als Svar Nikol
seinen gellenden Entsetzensschrei ausstieß, schoß er.
Nikol flog in hohem Bogen über das Geländer hinweg und
stürzte in die Tiefe. Seine Kleidung flammte auf. Er war in
einen lohenden Glutball gehüllt, noch bevor er auf die
Oberfläche des Sandes prallte.
    Humbert war so bleich, wie Langlon ihn noch nie gesehen hatte.
    „Das war ein närrischer Schuß, wenn ich je einen
gesehen habe“, grollte er. „Närrisch? Der Kerl hätte
dich mitgerissen!“
    Humbert schüttelte den Kopf.
    „Unsinn. Beim Koshi Nage habe ich die Wahl, den Gegner
entweder fortzuschleudern oder vor mir zu Boden zu werfen. Ich
gebrauche dazu seine eigene Körperkraft. Nikol hatte sich an mir
festgeklammert. Ich hätte ihn mühelos zu Boden gebracht und
unschädlich gemacht. Als er den Treffer erhielt, lockerte sich
sein Griff. Ich hatte keine Zeit mehr nachzugreifen.“
    Er warf einen Blick über die Brüstung hinweg. Von Svar
Nikol war keine Spur mehr zu sehen. Langlon Brak schauderte.
    „Ich bedaure das“, sagte er. „Wo ist Wee?“
    Sie kehrten in den Kontrollraum zurück. Humbert schilderte in
knappen Worten die Lage. Die Gefahr, die von dem angeblich
zusammenbrechenden Energiefeld ausging, hatte nicht materialisiert.
Ohne Zweifel war sie nur vorgetäuscht gewesen. Auf ein Signal
hin hatte jemand aus der Ferne das Feld kurzzeitig manipuliert, so
daß es aussah, als müsse der Hitzeschutz zusammenbrechen.
Dadurch war Humbert vorübergehend abgelenkt worden, und Nikol
hatte gemeint, das sei alles, was er brauche, um sich des unliebsamen
Gastes zu entledigen. Ganz sicherlich hatte er Humbert dasselbe
Schicksal zugedacht, das nun ihm zuteil geworden war.
    „Die ganze Sache ist ziemlich verworren“, sagte
Langlon, als sie den Kommandostand wieder erreicht hatten. „Ihr
wart zwei gegen drei. Es wäre viel einfacher gewesen,

Weitere Kostenlose Bücher