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PR TB 209 Saboteure Wider Willen

PR TB 209 Saboteure Wider Willen

Titel: PR TB 209 Saboteure Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eines
Saboteurs, gesehen hatte. Ekron Varmind selbst hatte ihm damals
erklärt, dass es sich um ein Selbstbaumodell handelte und dass
die Firma Arzachena & Co, den Bausatz geliefert hatte.
    Nachdenklich musterte Kyron Barrakun die Schaltkonsole des
Eigenbau-Computers. Ekron
    Varmind mit seinem starken Interesse für Computer aller Art
und ihre Anwendungsmöglichkeiten hatte also der Versuchung nicht
widerstehen können, ebenfalls bei Arzachena einen
Computerbausatz zu bestellen und mit dem daraus gebauten Computer zu
experimentieren.
    Doch wie war er dann zu seinem Wissen über die graphische
Eingabe von Joysticks gekommen, einer Methode, die er nie und nimmer
auf der Roddenberry Academy gelernt haben konnte?
    Kyron zog sich einen Stuhl heran und setzte sich vor das
Selbstbaumodell. Zuerst zögernd, dann immer rascher und
zielstrebiger berührten seine Fingerspitzen die Sensorpunkte.
Auf dem Bildschirm erschienen und verschwanden Zahlengruppen und
Buchstabenkombinationen, alle mit Bedeutungen, wie sie vor vielen
hundert Jahren verwendet wurden.
    Allmählich begriff Kyron Barrakun, dass die Leute, die sich
Computerbausätze von Arzachena schicken ließen,
ausgesprochende Nostalgiker waren. Sie liebten es, wirkliche und
konstruierte Probleme mit Hilfe einer Computertechnik zu lösen,
die im 36. Jahrhundert allgemein als unzulänglich betrachtet
wurde - und wahrscheinlich schafften viele dieser Nostalgiker es
tatsächlich, mit »altem Plunder« die gleichen
Leistungen zu erzielen wie mit modernsten und hochwertigsten Anlagen.
    Nachdem er sich mit dem Computer vertraut gemacht hatte, führte
Kyron einige komplizierte Berechnungen durch und fand seine Annahme
bestätigt. Wer sich einigermaßen in die Funktionsweise
eines Computers hineindenken konnte, der vermochte selbst mit einem
antiquierten Modell ausgezeichnete Leistungen zu erbringen.
    Schließlich fragte Kyron den Speichersektor nach
Programmdaten für die Umstellung des Selbstbaumodells auf die
Funktion eines Graphikterminals ab. Er war nicht mehr erstaunt
darüber, dass er die Auskunft erhielt, die graphische Eingabe
müsse über Joysticks vorgenommen werden.
    Daher hatte Ekron Varmind also sein Wissen über diese
Methode. Das erklärte allerdings nicht, warum er ausgerechnet
diese Methode genannt hatte, als Kyron ihn bat, ihm zu sagen, wie er
einen Computer benutzen würde, um seine eigene Handlungsweise
mit dem Leitspruch der Roddenberry Academy in Übereinstimmung zu
bringen.
    Was konnte ihn veranlasst haben, eine Beziehung zwischen ethischen
Werten und seinem Selbstbaucomputer herzustellen? Das musste
unbedingt geschehen sein. Um so größer aber war die
Bedeutung dieser seltsamen Analogie.
    Kyron schüttelte den Kopf.
    Es war doch nicht möglich, dass jemand, der über feste
ethische und moralische Grundsätze verfügte wie Ekron
Varmind, diese Grundsätze beim Umgang mit einem Computer verlor,
der nichts anderes war als ein Computer!
    Er checkte das Gerät gründlich durch, und als er eine
Rechenoperation ausführte, stutzte er.
    Kyron wusste genau, dass er den LOG aus einer positiven Zahl
verwendet hatte, was man in der Fachsprache ein richtiges Argument
nannte. Der Computer aber hatte mit einem falschen Argument
gearbeitet, das hieß, er hatte den LOG aus einer negativen Zahl
verwendet.
    Und, was noch schlimmer war, auf dem Bildschirm war keine
Fehlermeldung des Computers erschienen, obwohl bei einem Fehler des
Anwenders oder des Computers sofort der Text DATA ERROR auf dem
Schirm erscheinen müsste.
    Kyron forschte weiter - und er entdeckte immer mehr Fehler des
Computers. Es waren, jeder für sich, keine sehr bedeutungsvollen
Fehler, aber alle zusammen mussten sie dazu führen, dass der
Benutzer keine echten Problemlösungen erarbeiten konnte.
    Das war aber auch schon alles - und vor allem war es nicht die
Erkenntnis, die Kyron Barrakun in Varminds Wohnung gesucht hatte.
    Enttäuscht erhob er sich und schickte sich an, die Wohnung zu
verlassen. Er hatte die Außentür schon erreicht, als er
stehenblieb und sich langsam umdrehte. Die Sehnsucht nach den
Verwandten der Pflanzengemeinschaft, in der er aufgewachsen war, und
damit die Sehnsucht nach dem, was ihm Eltern, Wiege und Heimat
bedeutet hatte, wurde so stark, dass sie körperlichen Schmerz
erzeugte.
    Fast in Trance kehrte Kyron ins Wohnzimmer zurück, ging zur
Blumenbank und berührte die
    Pflanzen.
    Seine Augen schlössen sich - und wieder spürte er jene
mentalen und psionischen Kräfte auf sich

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