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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dich wieder auf die
Beine, mach' dir deswegen keine Sorgen.“
    Langion Brak machte Bestandsaufnahme. Er ballte die Hände zu
Fäusten, bewegte Arme und Beine, verzog das Gesicht und holte
mehrmals tief Luft. Es gab keine Stelle seines Körpers, die
nicht schmerzte; aber er schien ohne ernsthafte Verletzungen
davongekommen zu sein. Er stemmte sich vorsichtig in die Höhe.
Der Schmerz war nahezu unerträglich. Er biß die Zähne
zusammen und gab ein
    zorniges Knurren von sich.
    „Ihr seid erbärmliche Feiglinge“, sagte er zu
Tupi. „Die Belendi mögen eure Herren sein, aber sie sind
gleichzeitig auch von euch abhängig. Wenn ihr untereinander
einig wärt, einen Plan hättet und nach diesem Plan
handeltet, dann könnte sich Treloff nicht so aufspielen.“
    Tupi schüttelte den Kopf. „Aus dir spricht die
Bitterkeit des Gezüchtigten“, sagte er mit sanfter Stimme.
„Ich sage dir, die Dinge sind so, wie sie sind, und wenn sie
uns auch manchmal nicht gefallen, so können wir doch nichts an
ihnen ändern.“
    Brak gab auf. Die Resignation der Burangi war wie ein Ballen
Watte, dem er mit den Faustschlägen der moralischen Entrüstung
beizukommen versuchte. Er erreichte nichts. Die Burangi hatten sich
mit der Erkenntnis abgefunden, daß sie ihr Los nicht
beeinflussen konnten.
    Als sie das Lager erreichten, war ihm so übel, daß er
sich am liebsten übergeben hätte. Das waren nicht die
Symptome eines verletzten Magens. Er mußte sich etwas anderes
zugezogen haben. Tupi begleitete ihn in sein Quartier und setzte sich
auf den Stuhl, nachdem Brak sich auf der Liege ausgestreckt hatte.
    „Es geht dir nicht gut, wie?“ fragte er nachdenklich.
    „Mir ist speiübel“, knurrte Brak.
    „Schüttle den Kopf“, forderte Tupi ihn auf.
„Heftig, hin und her.“
    Brak gehorchte, ein wenig verwundert. Er brachte nicht mehr als
ein Kopfschütteln zuwege, dann begann die Welt, sich um ihn zu
drehen. Er glaubte, er müsse von der Liege rutschen, und
klammerte sich verzweifelt am Rand des Metallgestells fest. Etwa eine
Minute verging, bis das Schwindelgefühl wieder nachließ.
    „Du weißt etwas“, ächzte er. „Was ist
mit mir los ?“
    „Ich habe schon einmal einen solchen Fall erlebt. Auch ein
Gefangener, wie du. Damals war nicht Treloff der Zwischenhändler,
sondernjemand anders. Aber auch er reiste mit vier Leibwächtern,
und dieser Gefangene muß sich irgendwie unbeliebt bei ihm
gemacht haben. Sie verprügelten ihn wie dich heute. Danach wurde
ihm übel. Er fing an zu halluzinieren und verlor ein paar Tage
lang den Verstand. Als er wieder normal wurde, war er so schwach, daß
wir ihn nicht mehr als Arbeiter einsetzen konnten. Bei seinem
nächsten Besuch nahm ihn der Zwischenhändler mit, und
seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.“
    Langion Brak stutzte. Es war ihm, als würde die Welt ringsum
allmählich dunkler. Die Lampe in der Decke brannte. Er sah zu
ihr auf. Sie schimmerte grün.
    Er war Zeit seines Lebens ohne Drogen ausgekommen - abgesehen von
denen, die er aus medizinischen Gründen hatte anwenden müssen.
Er kannte die charakteristischen Wirkungen der gängigen
Rauschgifte nur aus Beschreibungen. Selektive Filterwirkung des
optischen Nervensystems war eine davon. Die Sehnerven blendeten die
hoch- und niederfrequenten Bestandteile des sichtbaren Spektrums aus
und ließen nur noch die grüne Komponente durch.
    Einem Menschen im Metathen-Rausch erschien die Welt grün.
Treloff hatte ihm Metathen injiziert!
    Er stemmte sich in die Höhe. Der Schwindel überfiel ihn
von neuem. Tupi tanzte auf seinem Stuhl vor ihm auf und ab.
    „Hör mir gut zu, Tupi“, stieß er hervor.
„Ich weiß, was hier vorgeht. Du mußt dich genau
nach meinen Anweisungen richten, oder ich werde nicht mehr für
dich arbeiten können.“
    Tupi nickte eifrig. „Sprich“, forderte er ihn auf.
    „Spring!“ Eine Peitsche knallte Langion Brak um die
Fußknöchel, und er sprang. Auf und ab... auf und ab ...
Die Welt drehte sich nicht mehr, sie taumelte und kugelte nach allen
Richtungen, Er wußte nicht mehr, wo auf und wo ab war. Die
Muskeln erledigten ihre Arbeit instinktiv. Manchmal stieß ihn
jemand gegen die Schulter, rechts oder links. Die Berührung war
schmerzhaft. Er lernte, sich vor ihr zu fürchten, und gab sich
Mühe, nicht so oft berührt zu werden. Er wußte nicht,
warum sie auf ihn einschlugen. Es hatte irgend etwas mit der Wahrung
des Gleichgewichts zu tun. Er selbst hatte es so angeordnet, aber er
erinnerte sich nicht

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