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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr an den Grund.
    Fratzenhafte Gesichter schwebten vor ihm in einem grünen
Universum, starrten ihn an und gaben
    seltsame Laute von sich. Er hörte Stimmen wie durch eine
lange,
    dünne Metallröhre. Etwas wurde ihm in den Mund
geschoben, dünn, biegsam.
    „Das ist das Zeug, das das Herz schneller schlagen läßt“,
sagte eine Stimme von irgendwoher.
    „Trink!“
    Trink! Spring! Spring! Trink! Er begann zu saugen. Bittere
Flüssigkeit schoß ihm in den Mund, bitter und heiß.
Er schluckte. Der Magen wollte sich ihm umkehren. Er würgte. Ein
harter Schlag traf ihn ins
    Gesicht.
    „Drinnen behalten! Nicht ausspucken!“
    Trink! Nicht ausspucken! Spring! Wie lange noch? Er hörte ein
pochendes Rauschen, das immer lauter wurde, das Rauschen seines
Blutes, das Pochen seines Herzens. Immer schneller, immer lauter. Das
war gut so, wenn es nur lange genug aushalten konnte. Warum war es
gut? Er hatte es gewußt, aber es war ihm entfallen.
    Er spürte nichts mehr, nicht einmal mehr die Schläge
gegen die Schultern oder den Biß der Peitsche.
    Er sprang und trank und spuckte nicht aus. Er war eine Maschine,
die funktionierte, ohne zu wissen, was sie tat. Wenn er nur lange
genug aushalten konnte!
    Und plötzlich war nichts mehr. Das grüne Universum, die
schwebenden Fratzen, die blechernen Stimmen, das Röhrchen im
Mund - sie alle waren verschwunden. Er glitt durch endlose
Finsternis, ein schwarzes Universum, das von pochendem Rauschen
erfüllt war.
    Es brannte. Es war heiß. Er stand in Flammen. Er schrie auf.
    „Das ist genug, laßt es gut sein“, sagtejemand.
    Der Schmerz ließ vorläufig noch nicht nach. Er
analysierte ihn in Gedanken. So fühlte sich menschliche Haut an,
wenn sie mit eiskaltem Wasser behandelt und dann mit harten Bürsten
gestriegelt wurde. Eine vorzügliche Methode, den Blutkreislauf
anzuregen. Das war das Wichtige! Das Blut mußte so rasch wie
möglich zirkulieren, damit das Gift auf dem schnellsten Weg
ausgeschieden werden konnte.
    Er öffnete die Augen. Das grelle Licht der Deckenlampe traf
ihn wie ein Hammerschlag.
    „Schaltet die Röhre aus“, sagte dieselbe Stimme
wie zuvor. „Er kann soviel Helligkeit noch nicht vertragen.“
    Das Licht wurde sanfter. Es kam aus dem Hintergrund. Durch das
offene Fenster, erinnerte er sich. Es war orangefarben. Die Sonne
schickte sich an unterzugehen. Das Herz pochte ihm bis zum Hals. Puls
einhundertundsechzig, schätzte er.
    „Ist die Welt noch grün?“ fragte die Stimme
teilnahmsvoll.
    Langion Brak schüttelte den Kopf. Er fühlte sich müde
und zerschlagen, viel zu kraftlos, um noch zu sprechen.
    „Das ist gut. Jetzt haben wir nur noch das Problem, dich am
Einschlafen zu hindern.“ •
    Einschlafen. Ich darf nicht einschlafen, dachte Langion Brak. Die
Welt ist nicht mehr grün. Er war benommen. Das Universum begann
noch immer zu schaukeln, wenn er sich rasch bewegte; aber die
Übelkeit war verschwunden. Er hatte das Schlimmste überstanden.
    „Wie spät ist es?“ fragte er.
    „Eine Stunde bis Sonnenuntergang. Unsere Gruppe ist bereits
zurückgekehrt. Sie sitzen in der Speisehalle beim Essen.“
    Brak richtete sich langsam auf. Tupi saß neben ihm am Rand
der Liege. In der Nähe der Tür standen drei Arbeiter,
Burangi mit aufgeblähten Brustkörben. Brak erinnerte sich
an eine knallende Peitsche und Schläge, die er gegen die
Schultern erhalten hatte. Die drei Männer erwiderten sein mattes
Grinsen.
    „Laß mich nicht im Stich, Tupi“, sagte er.
„Jetzt noch nicht. Und sage deinen Leuten, daß sie zu
niemand von dem sprechen sollen, was sie hier gesehen haben. Nicht
bis morgen früh.“
    „Das sage du ihnen selber“, lächelte Tupi. „Sie
haben genug Respekt vor dir. Du hast dich martern lassen wie ein
Held.“
    Held? Er hatte Angst um sein Leben, das war alles. Er gab den drei
Burangi den entsprechenden Auftrag. Den Grund nannte er nicht. Sie
würden ihn morgen früh erfahren, versprach er ihnen. Als
sie gingen, war er sicher, daß keinem von ihnen ein
unvorsichtiges Wort über die Lippen kommen würde. Er wandte
sich an Tupi. „Ich brauche eine Waffe“, sagte er. „Ein
Messer oder einen Knüttel.“ „Gefangene dürfen
nicht bewaffnet werden“, hielt Tupi ihm entgegen.
    „Quatsch! Ich bin keine Gefahr für euch. Ich möchte
mein Leben verteidigen, das ist alles.“
    „Wer sollte dir nach dem Leben trachten?“
    „Wozu, meinst du, hat Treloff mir das Gift verabreicht?“
    „Weiß ich es? Sein Vorgänger tat es mit einem
anderen

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