PR TB 216 Welt Der Flibuster
Horden von Garbesch, ich kann damit nichts anfangen.”
Während die ersten Meldungen über den Zustand der
angeschlagenen JERSAN-ZOG einliefen, betrachtete Zylitran das Bild.
Was er sah, war in der Tat ungewöhnlich. Die farbigen Bänder
signalisierten heftige Energieströmungen unterschiedlicher
Natur. Von normalen Gravitationsfeldern bis zu hyperenergetischen
Streupusteln war alles vertreten, was in der Natur denkbar war.
Dazwischen standen Sonnen im hochangeregten Zustand in großer
Zahl und Dichte. Die energetischen Turbulenzen veränderten sich
ständig.
“Alle Restenergie auf den Schutzschirm”, befahl der
Orbiter. “Wir sind in die Nähe des Milchstraßenzentrums
verschlagen worden. Es besteht höchste Gefahr.” Das hat
keinen Sinn, Kommandant.” Tabenek stürzte zu Zylitran und
packte diesen heftig am Oberarm. “Das Notsystem ist schon
überlastet. Ich bekomme höchstens ein Hundertstel der
Sollenergie auf den Schirm. Und wenn ich das tue, sind wir ohnejede
Ortung.”
Zylitran war eine Simudden-Type. Er glich dem Vorbild Pearl
“Panika” Simudden aufs Haar. Der Orbiter-Kommandant war
das Ebenbild eines hochgewachsenen Akonen. Der echte Simudden war 58
Jahre alt gewesen, als in der Anlage des ehemaligen Ritters der Tiefe
die Schablone seines Körpers angefertigt worden war. Nach dieser
war der Orbiter gewachsen und entstanden. Er unterschied sich von
seinem Original nur in der Kleidung und in dem Namen.
Der Orbiterkommandant verfügte über einen schlanken und
durchtrainierten Körper. Er war 1,87 Meter groß. Die
rotblonden, dichtgelockten Haare trug er eng anliegend und nach
hinten gekämmt. In seinem Gesicht stand etwas von der
natürlichen Härte seines Musters, die besonders von der
schmalrückigen Nase und den klaren, hellblauen Augen geprägt
wurde.
Neben den körperlichen Eigenschaften Simuddens hatte Zylitran
von der Anlage die Befähigung eines Kommandanten erhalten. Er
trug die Verantwortung für alle Entscheidungen auf der
JERSAN-ZOG. In der augenblicklichen Situation mußte er schnell
handeln, um den endgültigen Untergang seines Schiffes zu
verhindern. “Energie auf den Schutzschirm!” befahl er mit
beißender Schärfe. Aus der unmittelbaren Umgebung drohte
eine noch größere Gefahr, als sie die beiden Lecks und der
Ausfall der Zapf Station darstellten.
Tabenek führte die Anweisung schulterzuckend aus. Der
Bildschirm erlosch. Die flackernden Lampen in den Plasma-Anzeigen
verdunkelten sich. Nur noch die Raumbeleuchtung brannte mit halber
Stärke.
Sie und die bordinterne Kommunikationsanlage verfügten über
eine getrennte Energieversorgung.
Zylitran ließ das Schiff treiben. Er mußte sich erst
über den Gesamtzustand informieren, bevor er weitere Schritte
unternehmen konnte.
Die JERSAN-ZOG geriet unter dem Einfluß der umgebenden
Energieströmungen in heftige Schlingerbewegungen. Die
Andruckneutralisatoren und die künstliche Gravitation wurde mit
Minimalwerten gefahren, so daß pausenlos heftige Stöße
durchschlugen und die Orbiter von den Beinen rissen.
Die eingegangenen Berichte aus allen Sektionen des Schiffes
deuteten auf eine einzige Katastrophe hin. Zylitran ließ sich
dennoch nicht entmutigen.
Wie alle Orbiterschiffe war auch die JERSAN-ZOG in der typischen
Keilform gebaut. Am Heck war sie 900 Meter breit und 300 Meter dick.
Nach vorn verjüngte sich das Schiff bis zu dem leicht
abgeknickten Bug, der eine Keilspitze bildete. Hier war das
Orbiterschif f noch 150 Meter dick. Es gehörte zum Typ der
Sachklärer. Damit war gesagt, daß es sich um die
zweitgrößte Schiffsgattung der Orbiter handelte, und daß
die JERSAN-ZOG über eine ausgewogen starke Bewaffnung und über
einen durchschnittlichen Antrieb verfügte.
Doch damit war es jetzt vorbei. Ohne die Zapfstation, die die
Energien des Hyperraums in den Normalraum holte, wo sie in ein
antriebsstarkes Krümmungsfeld verwandelt wurden, war das Schiff
hilflos. Die wenigen autarken Energiestationen, die noch einwandfrei
arbeiteten, brachten nicht einmal ein Hundertstel des Bedarfs auf.
Der kosmische Trümmerbrocken hatte das Schiff in dem hinteren
Drittel durchschlagen. Neben der Zapfstation hatten der
Energieverteiler und die Notsteuersysteme Schäden erlitten, die
mit den bordeigenen Möglichkeiten nicht mehr zu beheben waren.
Zylitran konnte unter Verzicht auf die Schutzschirmenergie zwar
das Schiff über den Hauptantrieb noch einigermaßen
manövrieren. Das offensichtliche Problem lag aber darin, daß
die
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