PR TB 216 Welt Der Flibuster
etwa 250 Kilometern Entfernung ist soeben ein
größeres Raumschiff gelandet. Den Umrissen auf dem
Ortungsschirm nach handelt es sich um kein Keilschiff. Eher sieht es
nach einem Kugelraumer aus.”
“Ich bin müde”, sagte ten Hemmings.
“Dann schlafe.” Brush Tobbon deutete durch die
Panzertroplonscheibe nach draußen. “Ich führe
inzwischen die Verhandlungen.”
Die Köpfe der Flibustier flogen herum.
Draußen näherten sich in hüpfenden Bewegungen
mehrere Wesen, die ähnlich aussahen wie die Mobilen in der Höhle
des Schattens.
“Es wird wirklich nichts mit der ersehnten Ruhe”,
meldete sich Simmudden noch einmal. Er zog sich die Kopfhörer
von den Ohren. “Es ist die ATLANTIS, die gelandet ist. Bojana
Czugalla ruft uns. Soll ich antworten?”
“Sag ihr, sie soll warten.” Auch Tobbon sehnte sich
nach einer Erholungspause. “Erst will ich sehen, was diese
Mobilen wollen. Ich wette, der Schatten hat sie geschickt.”
Gemeinsam mit Axe ging er nach draußen. Er nahm den
Translator mit, der in der Höhle auf die Wispersprache der
Pflanzenwesen programmiert worden war.
Einer der Mobilen trat vor. Seine Wisperstimme wurde von dem
Translator einwandfrei übersetzt.
“Er grüßt euch. Er sieht nicht, daß ihr
euch um die Erreichung des Urziels bemüht habt. Er verlangt nach
einer Nachkommenschaft. Wenn ihr ihm nicht helft, wird es euch so wie
dem unechten Leben ergehen. Die Informationen, die er über den
Hyperfunk erhalten hat, besagen, daß ihr ihm helfen könnt.
Wenn ihr es nicht tut, so besorgt wenigstens eine Positronik, damit
diese ihm hilft.”
Tobbon überdachte das Gesagte. Nach Braks Auswertung wußte
er, was er zu tun hatte.
“Hört mir zu, Mobile”, erklärte Tobbon. “Wir
helfen dem Schatten, wie wir ihn nennen. Aber wir brauchen Zeit. Wir
mußten erst einen unserer Männer befreien, der von dem
unechten Leben festgehalten wurde. Nur wenn wir alle sieben zusammen
und am Leben sind, können wir ihm helfen. Das unechte Leben
bedroht uns immer wieder.”
“Ihr müßt dies ihm selbst mitteilen”,
antwortete der Sprecher der Mobilen. “Wir Diener sind dazu
nicht in der Lage. Er hat gesagt, daß eure Frist am Ende des
jetzt
beginnenden Tages abgelaufen ist. Meldet euch im Hort.”
Die Mobilen drehten sich um, ohne eine Antwort abzuwarten. Auf
ihren vielen Beinen hüpften sie schnell davon.
“Woher wußte der Schatten, daß wir hier sind?”
fragte Axe.
Tobbon sah ihn erstaunt an. “Du hast recht, altes Haus.
Wahrscheinlich ist es so, daß dieses Wesen über alles
informiert ist, was hier vorgeht.”
Sie gingen zurück zu dem Shift. Dort hatte Simudden
inzwischen eine kurze Botschaft an die Kommandantin der ATLANTIS
abgesetzt.
“Sie wartet bis Mittag”, sagte Simudden. “Dann
will sie aktiv werden, wenn wir uns nicht melden.”
“Noch eine Frist”, stöhnte Tobbon. Er berichtete
von dem einseitigen Gespräch mit den Mobilen. Dann wandte er
sich an Treffner.
“Wie kann man diesem Schatten helfen, Markon? Wenn du keine
Lösung weißt, wer dann?”
Der Ara blickte auf den Boden des Shifts. “Ich habe früher
mit allen möglichen Lebewesen experimentiert. Es war nicht immer
die feine Methode, denn manches Individuum ging daran kaputt. Ich
habe keine Vorstellung davon, was dieser Schatten für ein Wesen
ist. Ich müßte ihn aus der Nähe untersuchen können.”
“Wir haben jetzt das terranische Schiff auf SOLITUDE”,
meinte Kayna. “Sollen wir es nicht um Hilfe bei diesem Problem
bitten.”
“Nein.” Tobbon sagte es entschieden. “Erstens
ist das alles unser Problem. Zweitens ist es besser, wenn wir die
ATLANTIS aus allem heraushalten. Wenn sich der Schatten mit dem
Schiff befaßt, wird die Lage nur noch schlimmer. Markon soll
den Schatten untersuchen. Panika, setzte einen Spruch auf einer
Hyperfrequenz an ihn ab. Wir treffen ihn in seinem Hort.”
“Wir funken ein bißchen viel.” Simudden spielte
wieder einmal den Warner. “Die Orbiter schlafen nicht.”
Tobbon beharrte auf seinem Entschluß. Der Funkspruch wurde
abgesetzt. Dann startete der Shift. Simudden beobachtete aufmerksam
mit den Ortungsanlagen die Umgebung, aber es blieb alles ruhig, bis
sie an der Lichtung mit den zerstörten Felsen eintrafen.
Der Schatten erwartete sie bereits. Er schwebte als Kugel über
dem Höhleneingang. Drei Mobile standen unter ihm.
Kayna landete den Shift.
“Panika”, sagte der Ara, “ich brauche deine
Hilfe, um den Charakter dieses Wesens feststellen zu
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