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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorsichtig:
    „Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Sie ist, soviel
weiß ich, unendlich schwierig. Wir sollen die Barbaren vor
einer entsetzlichen Gefahr warnen - und dies entlang aller bewohnten
Küsten."
    „Richtig. Und das Ziel jenseits der Inseln ist unsere erste
Station."
    Auch Ptah stand auf, stellte sich in den kühlen Seewind und
holte schweigend Luft. Er betrachtete mit mir die Insel, die hinter
der REA immer kleiner wurde, er schaute die See an, blinzelte im
Licht des herrlichen Sonnenaufgangs und sah weit voraus, hinter einer
Kette von bewaldeten Inseln, den dunklen Streifen des Festlands.
Rosenfarbige Wolken zogen über dem Himmel. Lange Streifen von
Wasserdampf bildeten sich über den Wellen und vergingen langsam,
gläsern und farbentrunken beleuchtet von der roten Kugel des
aufsteigenden Gestirns. Die Vögel hoch über uns waren
schwarze Doppelsicheln. Der Bug der REA hob sich und setzte gischtend
in die Wellen ein. Die Männer um Zerres betrachteten uns mit
Blicken von schweigender Ehrfurcht.
    Was hatten sie von uns erfahren! Welche Rolle spielten wir?
    Zerres, der älteste Mann an Bord, mit blauen Augen und einem
struppigen braunen Bart, nickte mir zu und deutete auf
Ptah-Sokar.Während er zum Sprechen ansetzte, betrachteten seine
Augen unablässig die Oberfläche des Meeres und das Tauwerk
zwischen uns und der Reling.
    „Ihr seid noch verwirrt und nicht ausgeschlafen. Trotzdem
fanden deine Pfeile ihr Ziel, Weißhaariger. Wir waren zu nahe
an der Insel, dem Piratenversteck. Noch eine Nacht auf dem Wasser,
und ihr seid in Knossos."
    „Unsere Reise ist wichtig", antwortete Ptah an meiner
Stelle. „Du kennst jeden Hafen in der Ägäis, Zerres?"
    „Fast jeden", entgegnete der Kapitän. „Die
REA und vor ihr andere Schiffe sind zwischen Aigyptos, den Säulen
des Melkart und Troja gesegelt. In allen Häfen
    tranken meine Männer Wein. Warum müßt ihr nach
Knossos? Warum ist die Reise so wichtig?"
    Ich schloß die Augen und versuchte, einige Eindrücke
und Erinnerungen herbeizuzitieren. Was mir einfiel, genügte
nicht, mich selbst zu überzeugen. Immerhin konnte ich
wahrheitsgemäß antworten:
    „Ein schauriges Orakel treibt uns. Wir sollen Menschen
warnen, die an den Küsten dieses Meeres leben. Zerstörung
und Umbruch werden über unseren Köpfen zusammenschlagen.
Unsere Welt wird gänzlich verändert werden. Das Orakel
sagte, daß sich die Sonne lange Tage verdunkeln wird. Mehr weiß
ich nicht."
    Das Dutzend Männer, von denen jede Arbeit an Bord verrichtet
wurde, warfen uns immer wieder halb mißtrauische, halb
abschätzende Blicke zu. Mürrisch meinte Zerres:
    „Du sprichst in Rätseln. So hast du auch gesprochen,
als du an Bord der REA kamst."
    „Das Orakel sprach rätselvoll - so wie es bei Orakeln
zu sein pflegt."
    Unbewegten Gesichts erklärte Ptah halblaut:
    „Wir wissen aber, daß am wenigstenjenen Schiffen
geschehen wird, die auf See sind."
    Zerres und wir starrten uns verlegen an. Knossos auf Keftiu hatte
die größte Anzahl von Schiffen und wurde allgemein als
Thalassokratie bezeichnet, als Herrscherin über das Meer. Aber
die REA gehörte einem unabhängigen Kapitän, der mit
seinen Männern freien Handel trieb und nur die Piraten zu
fürchten hatte. Unser Schiff, rund acht Mannslängen vom
Vordersteven bis zum Doppelruder, lag gut vor achterlichem Wind und
steuerte auf die felsige Ostküste Keftius zu. Ptah löste
den Seemannsknoten, mit dem ein praller Weinschlauch an der Öffnung
der Reling festgemacht war. Jeder von uns nahm einen tiefen Schluck
des schweren roten Weines. Wir hatten ihn, glaubte ich mich zu
entsinnen, mit Quellwasser verdünnt.
    Du mußt 'warten, bis sich dein Verstand völlig klärt,
versuchte der Logiksektor zu beruhigen. Zerres wandte sich ab und
rief seinen Männern einige Befehle zu. Ich hob die Schultern und
blieb ratlos und sprachlos. Weder Ptah noch ich wußten mehr,
als wir eben gesagt hatten. Wir setzten uns auf unsere
zusammengelegten Mäntel ins windgeschützte Heck der REA und
sprachen leise miteinander.
    „Es ist sonderbar", begann Ptah. „Wir schliefen
lange tief unter dem Meer. Wir wurden geweckt, und trotzdem erscheint
es mir, als wären wir vor nicht allzu langer Zeit drei Freunde
und Kampfgefährten gewesen."
    „Was sollen wir hier auf der REA? Wo sind wir eigentlich an
Bord gegangen?" fragte ich zurück. „Tatsächlich
in Ugarit?"
    „Zerres behauptet es, beim Blitz des Zeus!" sagte Ptah
bedächtig. „Und wir haben ein unvollkommenes

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