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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schöpfte mit gewölbter
Hand dickflüssigen Nahrungsbrei, den er sich genußvoll in
den Mund träufeln ließ. Der zweite Leibwächter wollte
nicht hinter ihm zurückstehen. Er lehnte seinen Speer gegen die
Felswand neben einer Höhle und kam herbei, um an dem Festmahl
teilzunehmen. Tanathu beobachtete die beiden Männer aufmerksam
und registrierte zufrieden, daß auch sie gegen die merkwürdige
Wirkung des Breis nicht gefeit waren. Die Beine wurden ihnen wacklig.
Vorsichtig - denn die Felsleiste war nicht mehr als vier Fuß
breit - ließen sie sich auf den Boden nieder und setzten in
derart gesicherter Position das Mahl fort.
    Für Tanathu war es an der Zeit, in das Geschehen
einzugreifen.
    Er schwang sich aus der Mündung seiner kleinen, halb
verschütteten Höhle hinab und landete nicht allzu unsanft
auf dem Felssteig, der drei Meter unterhalb der Höhle
    vorbeiführte. Die Fähigkeit der Mimikry, mit der der
Unsterbliche ihn ausgestattet hatte, versetzte ihn in die Lage, sich
seiner Umgebung so anzupassen, daß nur der schärfste aller
Beobachter ihn noch von dem grauen Felsgestein hätte
unterscheiden können. So schnell es ging, eilte er den schmalen
Gehsteig entlang nach unten.
    Das große Fest hatte inzwischen erheblich an Schwung
verloren. Der vergorene Nahrungsbrei hatte seine Wirkung getan. Die
Sänger sangen nicht mehr mit großer Begeisterung, und
viele der Feiernden hatten sich irgendwo auf den harten Boden
gebettet, um ihren Rausch auszuschlafen.
    Tanathu erreichte unangefochten die Sohle des großen
Felsenkessels. Hier mußte er sich einer anderen Art von Tarnung
bedienen. Er verbrachte ein paar Minuten damit, seine Kleidung
zurechtzuzupfen, hier ein Stück Stoff hervorzuklappen und dort
eine Falte zu glätten. Als er damit fertig war, trug er ein
Gewand, das der Mode der Unnahbaren entsprach. Es fiel ihm leicht,
den unsicheren Schritt eines Trunkenen nachzuahmen. Auf diese Weise
näherte er sich dem Zelt.
    Ganz ohne Schwierigkeit sollte sich seine Mission indes doch nicht
abwickeln lassen. Als er durch eine der offenen Zeltklappen trat, kam
ihm ein Wächter entgegen, der sich offenbar aus reinem
Pflichtbewußtsein der Teilnahme am Freudenfest enthalten hatte.
Es drang aus seinem Mund wohl der üble Dunst des vergorenen
Nahrungsbreis, aber er stand noch immer recht sicher auf den Beinen,
und die Hand, mit der er nach dem Kolben seiner Waffe griff,
verfehlte ihr Ziel nur um wenige Zentimeter.
    „Was hast du hier zu suchen?“ fuhr er Tanathu an.
    „Ferlimors Befehl“, antwortete der Bote des
Unsterblichen mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Er
will den Gefangenen sehen. Wo steckt er?“
    Der Wächter wandte sich halb zur Seite. „In diesem
Verschlag dort hinten“, antwortete er.
    Tanathus Schlag traf ihn in den Nacken. Er gab ein halblautes
Ächzen von sich und ging bewußtlos zu Boden.
    Ragnasuth starrte den Eintretenden aus weit geöffneten Augen
an. Er machte auf Tanathu den Eindruck eines Mannes, der nur noch
wenige Schritte vom Wahnsinn entfernt war.
    „Wirst du das nächstemal auf meinen Rat hören?“
fragte Tanathu nicht unfreundlich.
    Ragnasuth krümmte sich und brachte es trotz der Fesselung
fertig, sich halbwegs aufzurichten. „Du... der Fremde?“
keuchte er. „Vavajna... wo ist sie... was ist mit ihr?“
    „Nichts, was du nicht zu verantworten hättest“,
sagte Tanathu erbarmungslos. „Ferlimor hat sie, und daran bist
nur du allein schuld.“
    „Ich will... ich werde...“
    Tanathu nickte. „Ja, du wirst. Nämlich deine Freunde
von der Bruderschaft der Wahren Zaphooren darüber in Kenntnis
setzen, was hier geschehen ist. Die Unnahbaren sind betrunken. Es
wird Stunden dauern, bis sie aus ihrem Rausch erwachen. Sag deinem
Anführer, er soll hier die Kontrolle übernehmen. Ich selbst
gebe Ferlimor in seine Hand. Ich will kein Blutvergießen. Hörst
du mich? Hier soll Gerechtigkeit geschehen und nicht Rache geübt
werden!“
    Während dieser Worte hatte er Ragnasuth von seinen Fesseln
befreit, und der junge Zaphoore machte die Geste der Zustimmung.
    „Laß dir nicht allzu viel Zeit“, mahnte ihn der
Bote des Unsterblichen. „Die günstigen Umstände
werden nicht für immer bestehen bleiben. Und vergiß meine
Forderungen nicht!“
    Ragnasuth huschte hinaus. Inzwischen waren auch die beiden
Leibwächter auf dem
    Felssteig der Wirkung des berauschenden Nahrungsbreis erlegen. Sie
schliefen, mit dem Rücken gegen die Felswand gelehnt Ragnasuth
verließ den großen

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