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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten?
    Dieser Widerspruch fiel Narriman auf, und er versuchte, Rat vom
Auge seiner neuen Gottheit zu erlangen. Doch der Rubin sandte nur
immer die gleiche Botschaft aus, eine zweiseitige Kommunikation mit
ihm kam nicht zustande. Das und der Umstand, daß der Stein
jetzt nur noch über einen Bruchteil seiner früheren Kraft
zu verfügen schien, brachte Selim endlich auf den richtigen
Gedanken.
    Der magische Einfluß wurde auf die „Ungläubigen"
offenbar nur wirksam, wenn sich das Lebensauge und die Götzenfigur
am gleichen Ort befanden! Früher mochte es einmal anders gewesen
sein, aber Kyntyros selbst hatte ja darauf hingewiesen, daß
seine Kräfte im Lauf der Jahrtausende geschwunden waren.
    Die Folgerung war denkbar einfach: das Juwel mußte in den
Tempel zurückgebracht werden. Der Strom von Neugierigen dorthin
hielt noch immer an, sie alle würden dann „bekehrt"
zurückkommen und alles daran setzen, möglichst viele andere
zu einem Besuch des Tempels zu bewegen. Das mußte den bekannten
Schneeballeffekt auslösen -es war dann nur noch eine Frage der
Zeit, bis sich ganz Carynga zu der einzigen wahren Gottheit bekannte!
    Selim Narriman seufzte erneut, als er daran dachte, wie kläglich
dieser große Plan gescheitert war.
    Gescheitert allein an der Sturheit eines einzigen Mannes - des
Polizeipräfekten! Dieser hatte nach dem Einbruch den wertvollen
Stein unter verschärfte Bewachung gestellt und sich kategorisch
geweigert, einer Rückführung zum Sumpfkontinent
zuzustimmen. Das hätte gleichzeitig die Abstellung einer
größeren Anzahl von Beamten dorthin bedeutet, den Bau von
Quartieren für., sie und die Installation eines umfangreichen
Überwachungsnetzes um die gesamte Tempelanlage.
    „Wie kommen Sie nur auf diese verrückte Idee,
Professor? Jeder weiß schließlich, wie ungesund das Klima
da drüben ist, ich denke nicht daran, Ihretwegen die Gesundheit
einer halben Hundertschaft meiner Leute aufs Spiel zu setzen. Ganz
abgesehen von den immensen Kosten und sonstigen Schwierigkeiten...
Ihre Verdienste in allen Ehren, aber da mache ich einfach nicht mit!
Hier in Carrin liegt Ihr Kleinod gut, da kommt kein Ganove mehr
heran; wozu dann also große Umstände machen, für die
es keine vernünftigen Gründe gibt?"
    So hatte er argumentiert, aber Narriman hatte nicht so schnell
aufgegeben. Er hatte sich an den bereits „gläubigen"
Minister für Wissenschaft gewandt, und dieser hatte ihn ebenso
unterstützt wie der Dekan und andere einflußreiche
Anhänger des Kyntyros. Sie alle waren jedoch am Veto des
Finanzministers gescheitert, der immer noch unbeeinflußt war
und ohnehin stets Schwierigkeiten hatte, den Regierungsetat
auszubalancieren.
    Das Handikap Selim Narrimans war, daß er es noch nicht wagen
konnte, sein eigentliches Ziel offen zu erklären. Das Gefolge
des „obersten Priesters" zählte bis dahin nur knapp
dreihundert Köpfe, und damit ließ sich nicht viel
anfangen. Für alle anderen Carynger war Kyntyros nur ein simpler
und dazu noch recht häßlicher Koloß aus Stein, mit
dem sie außer einer Art von distanzierter Neugier nichts
verband. Zudem wirkte die düstere Atmosphäre des Tempels
mit seinen Horrorfiguren eher abschreckend auf seine Besucher.
    Selim rief seine „Adepten" zusammen und beriet sich mit
ihnen. Dann stellte er den Antrag, die Statue des Götzen nach
Carrin zu bringen - auch auf diese Weise ließ sich eine neue
Vereinigung des Kyntyros mit seinem Lebensauge zuwege bringen! Die
Kolossalfigur sollte als eine Art von Denkmal auf dem Zentralplatz
von Carrin aufgebaut werden. Dort kamen täglich Zehntausende von
Menschen vorbei, und in gleichem Ausmaß mußte dann die
Anhängerschaft der Gottheit wachsen...
    Wieder fand er einflußreiche Befürworter für
diesen Plan, aber erneut hatte er Pech. Schuld daran war er selbst,
denn nach seiner Rückkehr von New Africa hatte er sich beeilt,
den Tempel und alles darum und darin unter Denkmalschutz stellen zu
lassen. Dem hatte man entsprochen, und nun besagte ein
Regierungsdekret, daß niemand an diesem bedeutenden Relikt der
Ureinwohner etwas verändern oder entfernen durfte!
    Der Wissenschaftsminister war für Narriman und hätte
vielleicht trotz der offenbaren Inkonsequenz seines Verlangens Erfolg
gehabt. Doch auch diesmal stellte sich der Finanzminister quer,
rechnete dem Kabinett vor, daß auch dieses Vorhaben im
Endeffekt Millionen von Solar kosten würde, und schon war auch
dieses Projekt gestorben, und erneut stand Selim Narriman

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