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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ratlos da.
    Eine neue Beratung war die Folge, diesmal mit allen „Bekehrten".
Sie fanden keinen weg heraus, der sie mit Billigung amtlicher Stellen
noch ans Ziel führen konnte, aber der Einfluß des Kyntyros
hielt sie fest in seinem Griff. Sie beschlossen, eine neue Religion
ins Leben zu rufen, die den Namen „Jünger des Kyntyros"
führen sollte. Dem stand kein Gesetz entgegen, denn wie auf
allen Welten des Imperiums gab es auch auf Carynga volle
Glaubensfreiheit.
    An Geld fehlte es den meisten Gründungsmitgliedern nicht, und
sie stellten Narriman beträchtliche Mittel zur Verfügung.
Er gab sein Lehramt an der Universität auf, nannte sich von da
an auch offen „Oberpriester des Kyntyros" und ließ
auf einem Grundstück am Rand Carrins eine kleinere Imitation des
Tempels der Ureinwohner bauen. Darin hielten er und seine Adepten nun
fast täglich „Stunden der Einkehr" ab, nach einem
Ritual, das sie sich unter Anlehnung an Religionen verschiedener
Völker selbst schufen.
    Sie erhielten auch einen gewissen Zulauf, im wesentlichen aus den
Reihen jener, die bereits den Originaltempel besucht hatten und,
aufgrund mentaler Besonderheiten, unbewußt unter den Einfluß
des Götzen geraten waren. Das ermutigte Selim Narriman, und er
ließ auch in anderen Städten Tempel errichten, deren
Leitung er den „Adepten" übergab. So vergingen fast
zwei Jahre, aber der wirkliche Durchbruch blieb der Sekte versagt.
Die relativ große Schar von Neugierigen verlier sich bald
wieder, ihm blieb nur ein Stamm fester Anhänger, deren Zahl sich
bei dreitausend Männern und Frauen hielt.
    Sie alle hatten auch das Lebensauge des Götzen gesehen und
seinen „Ruf" empfangen. Zwar nur in sehr
    schwacher, kaum akzentuierter Form, doch er hatte ausgereicht,
auch sie zu „Jüngern des Kyntyros' zu machen. Nun nahmen
sie regelmäßig an den Einkehrstunden teil, sangen das Lob
ihrer Gottheit und sehnten die Wiederkehr ihrer Herrschaft herbei.
    Diese lag jedoch nach Selim Narrimans Ansicht noch in weiter
Ferne. Er hatte in der Zwischenzeit mehrmals den alten Tempel
aufgesucht, sich dabei aber meist nur über das Betragen jener
geärgert, für die die Statue des Kyntyros nur ein Objekt
für die Optiken ihrer Kameras war. Zuweilen war er aber auch
allein in dem Tempel gewesen, und dann hatten ihn leise, ungeduldig
drängende Impulse seines „Gottes" erreicht:
    Ich kann nicht mehr lange warten, Selim! Seit ich von meinem
Lebensauge getrennt bin, schwinden meine Kräfte in
erschreckender Weise; du mußt alles tun, um die Herrschaft über
den Planeten für mich zu erlangen. Beeile dich damit, und bringe
mir dann sofort aas Auge zurück - dann wird meine Macht
unüberwindlich sein!
    Narriman hatte ihm geantwortet und ihm die großen
Schwierigkeiten geschildert, die ihm die Erfüllung dieser
Befehle unmöglich machten. Doch Kyntyros
    schien ihn nicht mehr zu hören, er reagierte nicht und
wiederholte nur seinen Ruf immer wieder. Das war ein deutlicher
Beweis dafür, daß es wirklich schlecht um ihn stand, und
darüber verzweifelte Selim fast.
    Er hatte gehofft, von der Götzenfigur neue Instruktionen zu
erhalten, nachdem sich die Ausführung der ursprünglichen
infolge erheblicher Änderung der Voraussetzungen als unmöglich
erwiesen hatte. Diese blieben ihm versagt, und er erkannte, daß
er ganz auf sich allein gestellt war. Das änderte jedoch nichts
daran, daß er sich auch weiterhin als oberster Priester seiner
Gottheit fühlte, dazu verpflichtet, ihr mit allen Kräften
zu dienen - aber wie...?
    Er diskutierte diese Frage mit seinen „Unterpriestern",
und es war Xand Tolim, der zuletzt einen Vorschlag machte, der seiner
destruktiven Mentalität entsprach.
    „Wenn wir so wie bisher nicht weiterkommen, müssen wir
es eben auf unsere eigene Weise versuchen, Selim. Du mußt alles
tun, damit wir unser großes Ziel erreichen, das hat Kyntyros
deutlich gesagt, und da ist es mit Einkehrstunden für einen
kleinen Kreis bestimmt nicht getan. Wozu besitzen wir aber
dreitausend treue Anhänger, darunter einige sehr einflußreiche
Leute? Wir müssen uns mit ihrer Hilfe Waffen beschaffen, die
Gläubigen damit ausrüsten und einen Plan ausdenken, um den
entscheidenden Schlag zu führen! Militär gibt es auf
Carynga nicht, und die Polizei ist nur mit simplen Schockern
ausgerüstet. Sie wird sehr schnell aufgeben, wenn sie sich
plötzlich den Abstrahlpolen von Impulswaffen gegenübersieht,
denke ich!"
    Das war der entscheidende Anstoß, und die anderen

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