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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem jetzigen Standort des Raumers entfernt.
    Die Sektorenschirme blendeten auf und zeigten sie im Mittelpunkt,
von den Leuchtpunkten ihrer sieben Planeten umgeben. Ein grüner
Lichtpfeil flackerte auf und wies auf Carynga, von dem nur eine
schmale Sichel zu erkennen war, weil er sich fast genau zwischen dem
Schiff und dem Gestirn befand. Seine beiden kleinen Monde standen in
Konjunktion und blieben unsichtbar.
    Alle Ortungsgeräte liefen, der Navigator nahm zusammen mit
den übrigen Spezialisten die Auswertungen vor. Sie waren nach
knapp zwei Minuten beendet, Lin Roscoe kam auf den Marschall zu und
meldete zufrieden: „Alles in bester Ordnung, Sir! Wir
beschleunigen jetzt bis auf 0,30 LG und werden Carynga wie gewünscht
in genau vier Stunden erreichen. Die Hyperfunkstation des Raumhafens
von Carrin hat den Erhalt unseres Funkspruchs bestätigt, sie
wird die Behörden baldmöglichst informieren. Haben Sie
sonst noch Befehle, Sir?"
    Reginald Bull erhob sich und winkte ab.
    „Danke, Lin, im Augenblick nicht. Ich ziehe mich jetzt
wieder in meine Kabine zurück, um mir Antworten auf die Reden
zurechtzulegen, die man voraussichtlich bei unserem Empfang halten
wird. Es gibt da erfahrungsgemäß drei Variationen; und ich
möchte für jede gerüstet sein. Außerdem will ich
vor der Landung noch einen Happen essen für den Fall, daß
sich das Zeremoniell zu sehr in die Länge zieht."
    Ras Tschubai nickte und schloß sich ihm an.
    „Ein guter Gedanke, Sir. Ich werde gleich in die Messe
gehen, mein Magen beginnt trotz der drei Steaks schon wieder zu
knurren."
    „Du hast vielleicht Nerven, mich so früh aus dem Bett
zu holen!" knurrte Xand Tolim, als er Selim Narrimans Haus
betrat. „Weißt du, daß ich kaum drei Stunden
geschlafen habe? Ich habe mich fast die ganze Nacht bemüht, dem
Kyntyros eine neue Anhängerin zuzuführen, und das ist jetzt
der Dank dafür."
    „Diese Art von Bemühungen kenne ich", bemerkte der
Oberpriester mit deutlicher Ironie. „War sie wenigstens jung
und hübsch? Du bist aber keineswegs der einzige, den ich
aufscheuchen mußte, die anderen aus unserem Kreis sind schon
vollzählig da. Komm herein, damit wir gleich mit der Beratung
beginnen können."
    „Weshalb diese Eile? Ich dachte, es wäre schon alles
geregelt", erkundigte sich Tolim, aber Selim ging nicht darauf
ein, sondern schob ihn in das Wohnzimmer, das zu einem „Andachtsraum"
umgestaltet worden war. Der größte Teil des früheren
Mobiliars war entfernt, an seine Stelle waren Nachbildungen der
fremden Geschöpfe aus dem Götzentempel getreten, jeweils
etwa 1.50 Meter groß. Sie bildeten einen Dreiviertelkreis, in
dessen Mittelpunkt ein doppelt so großes Ebenbild des Kyntyros
stand. Vor ihm loderte in einer Steinschale ein blaues Feuer, das
zuckende Reflexe durch den Raum warf.
    Ähnlich waren auch die Tempel der Sekte ausstaffiert, doch
dort fehlte dem „göttlichen" Koloß das dritte
Auge. In Narrimans Haus war es vorhanden, ein eigroßer Rubin
saß in der Stirn des Götzen, der ein kleines Vermögen
gekostet hatte. In den Augen Narrimans zählte dieser Betrag
jedoch kaum; er konnte jederzeit über Beträge von vielen
Millionen Solar verfugen, die ihm die wohlhabenden Jünger zur
Verfügung stellten, ohne nach dem Verwendungszweck zu fragen.
    Die bereits anwesenden „Adepten" erhoben sich, als ihr
Meister mit dem letzten Ankömmling eintrat. Sie alle trugen
dunkelrote weite Roben mit schwarzen Stickereien, die den
Horrorgestalten und fremdartigen Symbolen m und um den alten Tempel
nachgebildet waren. Selim Narrimans Robe dagegen war schwarz, die
Stickereien blutrot und für alle Außenstehenden noch viel
abstoßender wirkend.
    Tolim nickt den anderen wortlos zu, dann traten sie in die Lücke
zwischen den Skulpturen und schlössen damit den Kreis. Selim
Narriman befand sich allein darin, er trat nun weiter vor und hob wie
beschwörend die Arme.
    „Ich rufe dich, Geist des großen und mächtigen
Kyntyros!" sagte er mit dumpfer Stimme. „Lasse uns einen
Bruchteil deiner Weisheit zukommen, die uns erleuchtet und dazu
befähigt, in deinem Dienst das große Werk zu vollenden.
Erhöre mein Flehen und das deiner hier versammelten unwürdigen
Diener - gib uns die Erleuchtung, der wir bedürfen, Herr dieser
Welt..."
    Sonst waren die sechs Personen weitgehend normale Menschen, die
ihre Umwelt zwar aus einer verschobenen Perspektive, trotzdem aber
klar sahen und nüchtern zu beurteilen verstanden. In diesem
Moment jedoch schien sie für sie

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