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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine
weitere Figur, ein richtiger Koloß. Er mochte etwa zehn bis
zwölf Meter hoch sein, war jedoch im Gegensatz zu den übrigen
Gebilden keine fremde Kreatur. Nein, er besaß eine
ausgesprochen humanoide Gestalt, das war auch über die Distanz
von vierzig Meter gut zu erkennen, und Selim Narrimans Augen
leuchteten auf.
    Er atmete gepreßt aus und sagte dann leise, fast
ehrfürchtig: „Das ist die Krönung meiner Laufbahn als
Exo-Achäolqge! Es kann wohl keinen Zweifel daran geben, daß
dies ein Standbild der obersten Gottheit der Ureinwohner ist - und
ich habe sie entdeckt... "
    Seine Stimme versagte, sekundenlang war nur das laute Atmen der
sechs Torscher zu hören. Xand Tolim löste sich als erster
wieder aus diesem Bann, lachte heiser auf und bemerkte:
    .„Wir haben sie entdeckt, wolltest du doch wohl sagen, wie?
Oder willst du etwa jetzt den ganzen Ruhm Tür dich allein in
Anspruch nehmen? Das wäre ziemlich unkollegial, meine ich."
    „Du hast es gerade nötig, jetzt solche Sprüche zu
schwingen!" knurrte Brad Lorman erbost, „wenn auf dieser
Expedition jemand unkollegial gewesen ist, dann doch nur du; oder muß
ich dich an die Reden erinnern, die du den halben Flug über
geführt hast? Es ist schon schlimm, daß du nicht einmal in
einem solch großen Augenblick dein übles Mundwerk halten
kannst."
    ,,,Laß ihn doch", meinte Selim geringschätzig.
„Gehen wir nach vorn und sehen uns diesen Koloß aus der
Nähe an."
    Er setzte sich in Bewegung und holte einen Handscheinwerfer aus
der Tasche an seinem Gürtel. Erstmals seit vielen Jahrtausenden
wurde nun der Tempel wieder hell erleuchtet und die Imposanz der
riesigen Statue voll erkennbar.
    Sie bestand nicht aus dem sonst üblichen Basalt, sondern aus
tiefschwarzem Marmor; ihre Oberfläche war auch jetzt noch so
glatt, daß sie das Licht des Scheinwerfers widerspiegelte Auf
stämmigen Beinen saß ein nur umrißhaft geformter
Körper, von einem weiten faltigen Umhang umgeben, der von den
Schultern niederfiel. Aus ihm ragten zwei lange Arme mit
fünffingrigen Händen, die wie segnend halb nach den Seiten
hm erhoben waren. Der Hals war relativ kurz, der Kopf dagegen
überproportioniert und auf eine besondere Weise eindrucksvoll.
Als das Licht ihn voll erreichte, blieben die Menschen unwillkürlich
wieder stehen, und Reya umfaßte erneut wie schutzsuchend
Narrimans Arm.
    „Wie furchtbar!" stöhnte sie erstickt auf, und die
anderen mußten ihr rechtgeben.
    Das Gesicht des Götzen besaß zwar menschliche Züge,
wirkte aber häßlich, abstoßend und furchterregend.
Der Schädel war vollkommen kahl, die Ohren spitz und weit
abstehend, die Wangen eingefallen und faltig, der breite Mund zu
einem bleckenden Grinsen verzogen. Die normalen Augen waren unter
dicken Brauenwülsten kaum zu sehen, und über ihnen wölbte
sich eine überdimensionale, bucklige Stirn. In ihrer Mitte saß
dafür ein drittes, mehr als faustgroßes Auge, das jedoch
nicht aus Marmor, sondern aus einem ovalen blutroten Edelstein
bestand.
    Er schien das Licht des Scheinwerfers förmlich aufzusaugen,
und sekundenlang wurde es fast dunkel im Tempel. Dann aber strahlte
er es zurück, in sein Spektrum zerlegt wie in einem Regenbogen,
und es überkam die Forscher wie ein starker Schock. Geblendet
ließ Selim die Hand mit dem Reflektor sinken, und
augenblicklich ging die Lichtflut wieder zurück. Nur das Auge
leuchtete nun noch wie von innen heraus, in einem düsterroten
Glanz, sonst war scheinbar alles wieder normal.
    Krom Sherp schüttelte den Kopf und bemerkte mißbilligend:
„Kein Wunder, daß dieses alte Volk ausgestorben ist!
Nirgends gibt es auch nur eine Spur von Natürlichkeit, überall
nur diese pervers scheußlichen Figuren, und diese Statue setzt
als Zerrbild eines Menschen allem die Krone auf. Wer sich geistig so
weit von der Realität entfernt hat, hat auch nicht mehr zu leben
verdient."
    „Wie wahr", sagte Narriman mit gelindem Spott.
„Vielleicht hat man hier auch noch zusätzlich gesündigt,
indem man das Fleisch gewisser Tiere aßj wer weiß... Wie
auch immer, wir stehen jedenfalls hier in einem ausgezeichnet
erhaltenen Kulturdenkmal jener Zeit und haben einige Arbeit vor uns.
Brad und Krom, holt bitte alle nötigen Instrumente aus den
Gleitern, vergeßt nicht den Analysator zur Altersbestimmung.
Ach ja - bringt auch gleich ein Flugaggregat und einen Laserschneider
mit; ich will den Augenstein aus der Stirn der Statue lösen, um
ihn mit nach Carrin zu nehmen."
    „Das ist doch wohl

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