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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und eigene Reiche gegründet, die sich
gegen jede Einflußnahme von der Erde aus sperrten. Die
ständigen Reibereien mit ihnen gehörten bereits zur
Tagesordnung, die USO, Solare Abwehr und zahlreiche mehr oder weniger
getarnte Geheimdienste befanden sich in steter hektischer Aktivität.
    Auch Perry Rhodan kam praktisch kaum noch einmal zu wirklicher
Ruhe. Zwar nahmen ihm Atlan und zahlreiche andere Mitarbeiter den
größten Teil der Probleme ab, so daß nur eine knappe
Essenz davon noch bis in sein Arbeitszimmer gelangte. Daneben galt es
für ihn aber auch noch, die Regierungsgeschäfte der Erde zu
führen.
    Es gab eine Anzahl verschiedener Parteien, und längst nicht
alle waren ihm wohl gesinnt. Je schwerer die :Zeit, um so lebhafter
die Opposition, diese Grundformel galt bereits seit den Anfängen
der parlamentarischen Demokratie. Zuweilen errangen die „Rhodanisten"
bei den regelmäßig stattfindenden Wahlen überhaupt
keine Mehrheit mehr und waren darauf angewiesen, mit der einen oder
anderen Partei zu koalieren, und das ging dann nie ohne gewisse
Zugeständnisse an den zwar Kleineren, aber letztlich
ausschlaggebenden Partner ab.
    Zur Zeit war es gerade einmal wieder soweit.
    Bei der am 2. April 3220 abgehaltenen Wahl hatte die in einem
Block vereinte Opposition ebenso 45 Prozent der gültigen Stimmen
erhalten, wie die Rhodanisten. Weitere vier Prozent waren an drei
bedeutungslose Splittergruppen gegangen, die restlichen sechs an die
„Profanisten", eine erst vor knapp einem Jahr neu
gegründete Partei. Sie nannte sich liberal, und ihr Programm war
so dehnbar, daß es jeder Bevölkerungsschicht etwas
versprach.
    Das hatte ihr einen überraschend großen Erfolg
gebracht, denn viele Terraner waren die ständigen, im
wesentlichen fast immer fruchtlosen Kontroversen der „Großen"
leid. Ihr Anführer hatte vor der Wahl erklärt, sich erst
nach gewissenhafter Prüfung für eine dieser Seiten
entscheiden zu wollen, aber das hatte er in den nun schon vergangenen
vier Wochen noch immer nicht geschafft.
    Er hieß Neff Kochon, war Rechtsanwalt und als solcher mit
den Lücken aller möglichen Gesetze bestens vertraut. Seine
Gespräche mit den Fraktionsspitzen der beiden gegensätzlichen
Blöcke waren bisher ergebnislos geblieben, seine cleveren und
gar nicht sehr liberalen Forderungen erschienen beiden gleichermaßen
überspitzt. Nun hatte er darum ersucht, mit dem
Großadministrator selbst zu verhandeln, und diesem Verlangen
konnte sich Perry Rhodan nicht gut verschließen. Die
Regierungsbildung mußte dem Gesetz nach in spätestens
einer Woche abgeschlossen sein., und ohne Kochon und seine Partei war
sie nicht möglich.
    „Diesmal sitzt du aber ganz schön in der Klemme",
urteilte Staatsmarschall Reginald Bull, der sich an diesem Morgen zu
einer kurzen Fühlungnahme bei Rhodan eingefunden hatte. „Dieser
Bursche weiß sehr genau, daß ohne seine kümmerlichen
sechs Prozent nichts geht, und das läßt ihn überheblich
werden. Seit ich eine Wahlrede von ihm im Video erlebt habe, kann ich
mir ungefähr vorstellen, was von ihm zu erwarten ist, wenn er in
die Regierung kommt."
    Perry zuckte seufzend mit den Schultern.
    „Das ist nach Lage der Dinge sowieso unvermeidlich, aber
wenn schon, dann soll es auf unserer Seite sein.
    Wir haben mehrere wichtige Gesetze in Vorbereitung, und unser
nächster Haushaltsplan soll ganz auf äußerste
Sparsamkeit abgestellt sein. Ginge es aber nach der Opposition,
stünde uns eine gewaltige Aufrüstung bevor - sie will die
,abtrünnigen' Sternenreiche durch Gewalt oder die Drohung damit
wieder ,gefügig' machen. Das ist natürlich blühender
Unsinn, denn diese Entwicklung läßt sich so nicht mehr
rückgängig machen, es käme höchstens zu sinnlosem
Blutvergießen. Zuvor aber zu Steuererhöhungen und dem
Abbau des Sozialgefüges, was man den Wählern vor ihrem
Votum schamhaft verschwiegen hat. So gesehen, ist dieser Kochon das
weit kleinere Übel, und eine persönliche Aussprache
zwischen ihm und mir dürfte ihn wohl doch in einigen Punkten zur
Mäßigung bringen."
    Bully fuhr sich überlegend durch das rötliche Haar. Dann
grinste er freudlos und bemerkte:
    .„Wenn du dich da nur nicht irrst, alter Freund. Nichts
gegen Rechtsanwälte im allgemeinen, aber dieser Knabe scheint
mir ein besonders cleveres Exemplar seines Standes zu sein. Das
schließt Jedoch nicht aus, daß er doch hier und da...
Hast du eigentlich schon einmal daran gedacht, seine Vergangenheit
durchleuchten zu lassen,

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