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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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justierte
das Gerät neu ein. Erneut führte er es sorgfältig an
der bereits in zehn Zentimeter Tiefe rechteckig „geknickt"
und abgelenkt. Der Erfolg zeigte sich schon nach wenigen
Augenblicken: der Edelstein brach unter seinem eigenen Gewicht aus
dem Marmor. Die Splitter von Stein lösten sich von ihm und
fielen in die Tiefe, Narriman griff hastig mit der Linken zu und
hielt die kostbare Beute fest. Er hakte den Laser an seinen Gürtel
und kehrte zum Boden zurück.
    Nun öffnete er den Helm wieder und betrachtete den
Riesenrubin mit fast andächtigen Blicken, von den anderen dicht
umringt. Der Juwel lag schwer und kühl in seiner Hand, ein
Ellipsoid von gut zehn Zentimeter Länge, in der Mitte sechs
Zentimeter stark. Seine Oberfläche war allseits spiegelglatt, es
gab keine Unebenheiten und nicht die kleinste Unreinheit.
    Nach Sekunden beeindruckten Schweigens sagte Xand Tolim leise:
„Ich nehme alles zurück, was ich zuvor gesagt habe, Selim!
Dieser Stein ist wirklich viel zu kostbar, um ihn hier in dieser
Wildnis zurückzulassen, wo ihn sich jeder Abenteurer aneignen
kann. Was soll nun aber weiter mit ihm geschehen?"
    Narriman wurde der Antwort enthoben, denn plötzlich begann
der solange nur matt schimmernde Rubin von innen heraus zu leuchten.
Dieses Phänomen erschreckte Selim zwar, doch als Forscher hatte
er schon viele ungewöhnliche Dinge erlebt, und die Temperatur
des Steines erhöhte sich dabei leicht. Er hielt ihn also
weiterhin fest, ignorierte die Überraschungslaute der anderen
und wartete geduldig, was nun weiter geschehen würde.
    Der Glanz des Juwels wurde immer stärker, bis der ganze
Tempel von einem intensiven roten Leuchten erfüllt war. Doch er
blendete die Augen der sechs Menschen trotzdem nicht, dafür ging
von ihm nun aber eine spürbare Aura von Macht und Stärke
aus. Sie drang in ihre Hirne, schaltete ihr bewußtes Denken aus
und ließ sie willenlos weiter auf den Stein starren. Wie auf
einen unhörbaren Befehl hin hoben sich langsam ihre Hände,
der Rubin wanderte von einer in die andere, und dann klang in ihren
Gehirnen eine lautlose, aber um so machtvollere Stimme auf:
    „Kyntyros spricht zu euch, die Gottheit, der alle Bewohner
von Keltar höchste Verehrung und unbedingten Gehorsam schulden!
Ich war äonenlang allein, nachdem eine Seuche alle meine
Anhänger plötzlich dahinraffte, doch meine magischen Kräfte
haben dieses Heiligtum vor der Zerstörung bewahrt. Lange wäre
mir dies wohl aber nicht mehr gelungen, die Zeit ist imstande, auch
die Magie zu besiegen. Doch nun seid ihr hierher gekommen, und damit
auch neue Lebenskraft für mich! Ich habe euren Anführer
beeinflußt und dazu gebracht, mein Lebensauge an sich zu
nehmen.
    Selim, von jetzt an wirst du mein oberster Priester sein, deine
Gefährten die Adepten! Ein Teil meines universellen Wissens wird
auf dich überfließen und dich dazu befähigen,
selbstlos den Dienst für mich zu tun, bis mich diese ganze Welt
wieder als ihren Herrn und ihre Gottheit anerkennt. Deinem Hirn habe
ich allerdings zu meinem Verdruß entnehmen müssen, daß
die Voraussetzungen dafür nicht allzu günstig sind. Beachte
also genau die speziellen Befehle, die ich dir nun geben werde..."
    Von diesem Augenblick an bestand die lautlose Kommunikation nur
noch zwischen dem Götzen und Narriman, alle anderen waren davon
ausgeschlossen. Trotzdem blieben auch sie bewegungslos stehen, bis
das rote Leuchten erlosch und der Rubin nur noch das Aussehen eines
zwar außergewöhnlich großen und wertvollen,
ansonsten aber harmlosen Edelstein besaß.
    Erst dann fiel der magische Bann von ihnen ab, in ihre Gestalten
kam wieder Bewegung. Verwundert sahen sie, daß das Licht im
Tempel inzwischen viel
    schwächer geworden war, in ihren Hirnen herrschte eine
völlige Leere. Nur Selim Narriman handelte zielstrebig, sah auf
seinen Chrono und bestimmt kurz:
    „Im Namen des Kyntyros - wir verlassen sofort den Tempel.
Bringt alle Geräte in die Gleiter. Wenn wir uns beeilen,
schaffen wir es gerade noch, vor dem Dunkelwerden Carrin zu
erreichen, und dort gibt es viel für uns zu tun..."

3.

Die Einladung
    Terrania-City, Imperium-Alpha, 30. April
    Auch an diesem Tage ging es im Regierungszentrum des Solaren
Imperiums nicht viel anders zu, als nun schon seit Jahrzehnten. In
großen Teilen des menschlichen Siedlungsbereichs überall
in der Milchstraße ging es mehr als nur unruhig zu. Hunderte
von früheren Kolonialplaneten hatten sich im Lauf der Zeit
selbständig gemacht

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