Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 222 Die Andere Welt

PR TB 222 Die Andere Welt

Titel: PR TB 222 Die Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ein Gedanke gekommen, der ihm noch vor zehn
Minuten total verrückt erschienen wäre. Jetzt aber sah
alles ganz anders aus.
    Der Rand des Riffes ragte zu hoch aus dem Wasser, er konnte das
Dorf nicht sehen. Mit einem kühnen Sprung gelangte er an Land
und kletterte die Steilwand empor, bis die Insel in Sicht kam. Die
Jacht hatte er schon früher sehen können, in ihrer Richtung
war das Riff niedriger.
    Um das Glas ruhig halten zu können, setzte er sich.
    Die Hütten wirkten völlig normal. So bauten die
Eingeborenen wahrscheinlich schon immer. Lediglich ein paar kleine
Bungalows aus Stein erschienen Ras ein wenig zu modern für das
Jahr 29.567 vor Christi.
    Er benötigte einen stichhaltigeren Beweis für die
ungeheuerliche Vermutung, die Ihnen durch die Ereignisse der letzten
halben Stunde aufgezwungen worden war.
    Und er fand ihn auch.
    Hastig kehrte er in das Cockpit zurück.
    »Mindestens ein Dutzend der Hütten da drüben haben
Antennen auf den Dächern, Perry. Funkantennen! Radioantennen!
Nun gibt es keinen Zweifel mehr: wir sind in einer anderen Zeit - und
das ganz ohne den Deformator.«
    Den allerletzten Beweis erhielten sie bei der nächsten
Nachrichtensendung. Sie berichtete von einem Krieg irgendwo im Nahen
Osten zwischen Nationen, die es nur vor 1971 noch gegeben hatte. Im
Jahr der Dritten Macht war die Menschheit geeint worden, es hatte
keine Kriege mehr gegeben.
    Seltsam war nur, daß sich weder Ras noch Rhodan an diesen
Krieg erinnern konnten.
    Die UNO tagte mal wieder, natürlich ergebnislos. Von einer
Gruppe, die sich die »Blockfreien« nannte, war die Rede.
Von wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Inflation und ständiger
Aufrüstung.
    Und dann war es, als schlüge ihnen jemand mit einer
unsichtbaren Riesenfaust mitten ins Gesicht.
    Der Sprecher nannte zum Schluß der Sendung das Datum.
    Es war der dreiundzwanzigste Dezember 1983.
    Ras war ganz grau im Gesicht, als er nach langer Pause sagte:
    »Im Jahr 1983 tauchten die Springer das erstemal auf, die
Galaktischen
    Händler. Die Schlacht im Wega-Sektor war längst
geschlagen, die UNO gab es lange nicht mehr. Und hier redet man von
Sonden zum Jupiter - im Jahr 1983! Weißt du, was das bedeutet,
Perry? Weißt du es so gut wie ich jetzt?«
    Rhodan nickte langsam und schwer.
    »Ich weiß es, Ras, ich weiß es. Aber frage mich
nicht, wie das geschehen konnte. Wir wurden in die relative Zukunft
geschleudert, aber nicht zurück in das Jahr, aus dem wir kamen,
sondern in ein Jahr, das längst terranische Geschichte ist. Doch
das ist nicht alles. Wir sind in eine Welt geraten, die nicht unsere
Welt ist. Dies kann nicht unsere Welt sein!«
    »Es ist die Erde!« versuchte Ras, sich selbst zu
betrügen.
    »Es ist die Erde«, gab Rhodan zu. »Aber es ist
nicht die Erde, die wir kennen.«
    »Aber die Inseln, die Meere, die Kontinente.«
    »Wir haben sie nach unserem Zeitsprung noch nicht gesehen,
aber es wird sie so geben, wie wir sie kennen - wenigstens was ihre
Umrisse angeht. Alles andere ist fremd. Es ist so, als wären die
Arkoniden nie auf dem Mond gelandet. Vergiß auch nicht: die
Sendung eben erwähnte mit keinem Wort die Dritte Macht oder
Terrania, unsere Hauptstadt. Es gibt sie nicht!«
    Ras sprang auf.
    »Wir müssen hier weg!« rief er in Panik aus. »Wir
müssen sofort hier weg?«
    Rhodan blieb ruhig, obwohl sein Gesicht ungewöhnlich blaß
war.
    »Noch nicht, Ras! Wir könnten unsere Lage nur noch
verschlimmern. Wir müssen zuerst die Ursachen herausfinden, ehe
wir handeln. Vergiß die Jacht nicht da draußen. Und das
Seil im Kratersee! Vielleicht sind es Taucher.«
    »Was hat das mit uns zu tun?«
    »Ich will mit ihnen reden. Wer weiß, was sie da unten
suchen oder gefunden haben. Denke an die Instrumentenstörungen.
Hier befand sich einst Lemuria, Ras!«
    »Du glaubst.?« Ras schwieg betroffen.
    Rhodan nickte.
    »Ich glaube jetzt, daß so ziemlich alles möglich
ist«, sagte er.
    Sie hielten es nicht mehr länger im Cockpit aus. Auf der
Kuppel wehte eine schwache Brise und brachte Kühlung. Die Jacht
pendelte langsam hin und her. An Bord rührte sich nichts.
    Ras beugte sich hinab und fischte die dünne Nylonleine aus
dem Wasser. Spielerisch zog er sie an, bis er den Widerstand spürte.
    Und dann wurde plötzlich dreimal an der Leine gezogen.
    Unmißverständlich ein Zeichen derjenigen, die getaucht
waren.
    Rhodan griff mit zu.
    »Holen wir sie herauf«, sagte er mit gepreßter
Stimme.

3.
    Noch während das Deckenlicht in der Unterwasserkuppel

Weitere Kostenlose Bücher